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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Kapelle zum Heiligen Kreuz
Baubeginn: 1741
Fertigstellung: 1745
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 49° 44' 29.04" N    10° 10' 1.92" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die Kreuzkapelle (Kapelle zum Heiligen Kreuz, Heilig-Kreuz) ist eine kleine barocke katholische Kirche im Stadtteil Etwashausen der Stadt Kitzingen. Sie wurde ab 1741 nach den Plänen von Balthasar Neumann erbaut und 1745 feierlich geweiht.

Die Originalität und das Niveau der neumannschen Architektur sind für eine Dorfkirche bemerkenswert und brauchen den Vergleich zu seinen anderen sakralen Bauten nicht zu scheuen.

Auftraggeber

Auftraggeber war der Würzburger Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn. Heilig-Kreuz ist Neumanns aufwendigste Dorfkirche, sollte sie doch ein bedeutender Widerpart zu der mit Schönborns Erlaubnis in unmittelbarer Nähe errichteten evangelischen Kirche Sankt Michael sein. Der Fürstbischof wollte zum einen Liberalität, zum anderen den absoluten Vorrang der Katholischen Kirche demonstrieren. Es entstand einer der schmucklosesten, ganz auf die Architektur konzentrierten Bauten Neumanns.

Architektur

Der Grundriss von Heilig-Kreuz entspricht dem in Franken weit verbreiteten Fassadenturmtyp, der sich – dem Patrozinium entsprechend – aus der Form des lateinischen Kreuzes entwickelt. Das Baumaterial ist fränkischer Sandstein, das Dach wurde mit Schiefer gedeckt. Die Fassade zeigt sich rund gebogen und fast ganz auf die Mittelachse zentriert, aus der der relativ niedrige Turm mit Zwiebelhaube und vier Glocken erwächst. Wegen der Brandgefahr wünschte der Fürstbischof eine feste Einwölbung.

Neumanns ursprüngliche Pläne sahen eine optimale Rotunde im Vierungsbereich vor. Durch Ausrundung der Ecken wurde die Vierung noch vor der Fertigstellung 1745 in ihrer Grundfläche erweitert. Die Ausrundungen verlaufen über einen gemeinsamen Grundkreis, die Rotunde ist bereits in der Außenmauer zu erkennen. Die Vierungsrotunde ist eine Vier-Arkaden-Rotunde mit Säulenpaaren, die schematisch auf der Konstruktion der Schönbornkapelle des Würzburger Doms aufbaut. Im Vergleich zu dieser sind jedoch die Säulen von der Rücklage gelöst, so dass zwischen den Wandteilen und den Säulen ein Umgang entsteht. Der Raum erscheint immer wie in Bewegung, da sich Raumöffnungen und Durchblicke bilden und sich das Licht an den Säulen bricht. Zudem sitzt die Wölbung direkt auf dem Säulengebälk. Es fehlen die zylindrischen Zwickelwände, weshalb die Bogenarkaden im Ursprungskonzept wieder in die Wölbschale einschneiden und das Ganze so niedrig wird, dass eine einheitliche Gewölbezone entsteht. Der innere Aufbau gewinnt dadurch Transparenz und Weite. Die Säulenpaare und die ausschwingenden Bögen bilden die innere Schale der Rotunde, die äußere wird durch die gerundeten Mauerstücke der Vierungsecken erzeugt, die konzentrisch um die innere Rotunde herum gelegt sind. Sie bildet die Rücklage für die Säulenpaare. Den Effekt, einen Raum durch Raum zu umgeben (Hüllraumeffekt) verwendete Neumann auch für die Gestaltung von Chor und Empore. Den Chorschluss trennte er durch eine Dreierarkade toskanischer Ordnung vom Chorjoch. Pendant ist eine ähnliche Arkatur, nun mit Pilastern, im Eingangs- und Emporenbereich.

Neumanns Pläne hinsichtlich der Wölbung überforderten jedoch die örtliche Bauleitung. Daher ersetzte der Baumeister Bogenarkaden und Zwischengewölbe durch vier Stichkappen. Sie schneiden nun in spitzer Dreiecksform tief in die Wölbschale ein, die nur noch aus schmalen Füßen und einer flachen Scheitelkalotte besteht. Die Rotundenidee des Unterbaus wird somit in ihr Gegenteil verkehrt. Die ursprünglich geplante elegante Bogenführung wird in der Wölbung durch eine Härte und Sperrigkeit der Erscheinung ersetzt.

Durch die geringe Betonung des Langarmes im Verhältnis zu den anderen drei Kreuzarmen erscheint der Raum auf die Vierung konzentriert und somit als Zentralraum. Die Kreuzung bildet ein ungleichseitiges Achteck mit tief herabgezogener Kuppelwölbung.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Kreuzkapelle (Kitzingen)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Architektur

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20050652
  • Veröffentlicht am:
    16.12.2009
  • Geändert am:
    27.05.2021
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