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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Koror-Babelthaup Bridge
Fertigstellung: 1978
Status: eingestürzt (27. September 1996)

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Einzellige Hohlkastenbrücke
Funktion / Nutzung: Straßenbrücke
Bauverfahren: Freivorbau
Konstruktion: Gevoutete Balkenbrücke
Baustoff: Spannbetonbrücke

Lage / Ort

Lage: ,
Ersetzt durch: Pontonbrücke Palau (1997)
Koordinaten: 7° 21' 43.34" N    134° 30' 15.26" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

größte Stützweite 241 m
Stützweiten 72.20 m - 241 m - 72.20 m
Anzahl Felder 3
Fahrbahntafel Überbauhöhe 3.65 - 14.00 m

Baustoffe

Fahrbahntafel Spannbeton

Chronologie

1996

Aufgrund hoher Verformungen am Kragarm (130 cm) wird die Brücke verstärkt. Aus dem Kragarmsystem wird ein Durchlaufträger gemacht, externe Spannglieder hinzugefügt, etc.

27. September 1996

Brücke stürzt plötzlich ein: 2 Tote, 4 Verletzte.

Auszug aus der Wikipedia

Die Koror–Babeldaob Bridge, auch Japan–Palau Friendship Bridge oder einfach K–B Bridge genannt, ist eine Straßenbrücke zwischen den Inseln Koror und Babeldaob im Inselstaat Palau im Pazifik.

Palau liegt östlich der Philippinen, nördlich von Indonesien bzw. Neuguinea und westlich des Inselstaates Mikronesien. Die Insel Guam liegt rund 1300 km nordöstlich von Palau. Palau war bis 1994 ein UN-Treuhandgebiet unter Kontrolle der Vereinigten Staaten.

Die Insel Koror ist mit rund 12.000 Einwohnern das wirtschaftliche Zentrum Palaus, Babeldaob (auch Babelthuap) seine größte Insel, auf der auch der Roman Tmetuchl International Airport liegt. Die Brücke ist die einzige feste Verbindung zwischen den beiden Inseln, die auch die Trinkwasser- und Stromleitungen für Koror trägt. Zwischen ihnen liegt der Toachel-Kanal, ein von der Strömung ausgewaschener, rund 240 m breiter und 30 m tiefer Kanal zwischen den seichten, heute teilweise bebauten Korallengewässern vor den Ufern der Inseln.

Erste Brücke (1977)

Für die Ausschreibung der ersten Brücke hatten Alfred Yee & Associates, Honolulu, einen Entwurf für eine zweispurige Brücke mit breiten Gehwegen gefertigt. Bei der folgenden Vermessung der Baustelle zeigte sich dann, dass die Brücke eine wesentlich weitere Öffnung haben müsste, um nicht im tiefen Wasser zu stehen.

Die von Dyckerhoff & Widmann, Inc. überarbeitete Planung sah dann eine 385,6 m (1265 ft) lange und 9,62 m breite Spannbetonbrücke nach dem Dywidag-System mit einer Spannweite von 240,8 m (790 ft) und 53,65 m weiten Seitenöffnungen vor. Sie hatte einen rechteckigen, einzelligen, 7,32 m (24 ft) breiten, gevouteten Hohlkasten, dessen Bauhöhe von 13,87 m bis zur Feldmitte auf 3,66 m abnahm und der in der Feldmitte ein Gelenk hatte.

Diese Planung wurde zwischen Mai 1976 und April 1977 von einem Unternehmen aus Guam ausgeführt, wobei das Hauptfeld im Freivorbau und die nur wenig aus dem Wasser ragenden Seitenfelder auf Lehrgerüsten errichtet wurden. Die kurzen Seitenfelder wurden dabei teilweise durch Steinmaterial aufgefüllt, um als Gegengewicht zu den Kragarmen über der Hauptöffnung zu dienen.

Die Brücke war bei ihrer Eröffnung die größte Spannbetonbrücke der Welt, die erst 1986 durch die Gateway Bridge in Brisbane, Australien übertroffen werden sollte.

In den folgenden 19 Jahren senkte sich die Fahrbahn über der Hauptöffnung allmählich um bis zu 1,2 m. Gutachten kamen zu dem Ergebnis, dass die Brücke dennoch sicher sei, ohne jedoch den Grund für die Absenkung nennen zu können. 1996 wurde eine Reparatur gemäß den Vorgaben von VSL durchgeführt, bei der die Kragarme durch hydraulische Pressen bis zur ursprünglichen Position auseinander gedrückt, die Lücke mit Beton verfüllt und das Tragwerk mit externen Spanngliedern verstärkt wurde, das dadurch zu einem Durchlaufträger wurde. Die Fahrbahn wurde durch einen Asphaltbelag erneuert.

Am 26. September 1996 um 5:35 Uhr stürzte die Brücke ein, weniger als 3 Monate nach der Reparatur.

Folgen des Einsturzes

Bei dem Einsturz starb eine Person, vier Personen wurden leicht verletzt. Die rund 12.000 Einwohner von Koror waren von der Wasserversorgung abgeschnitten, da es auf der Insel keine Quellen gibt. Auch die sanitären Anlagen der Häuser funktionierten ohne Wasser nicht mehr. Die Regierung von Palau, die über keine nennenswerten eigenen Mittel verfügte, rief den Notstand aus und bat die USA um Hilfe. Das Rote Kreuz organisierte den Transport von Wasserkanistern von einer Quelle in Babeldaob per Boot und Lkw nach Koror für eine Notversorgung von 10 Liter pro Tag pro Person. Weiteres Wasserversorgungsequipment wurde vom Japanischen Roten Kreuz über Guam nach Palau geflogen.

Eine Fährverbindung wurde eingerichtet. Im August 1997 wurde eine von Daiho Corporation gelieferte Pontonbrücke eingerichtet.

Der Einsturz wurde in der Fachliteratur weltweit diskutiert, ohne zu einem generell akzeptierten Ergebnis kommen. Zum Teil lag das an den nachfolgenden Gerichtsverfahren, bei denen die Bauunterlagen und die detaillierte Schadensaufnahmen vertraulich waren und erst um 2013 der Fachwelt zugänglich wurden. Aber auch Man-Chung Tang kommt in seiner 2014 erschienenen Schrift The Story of the Koror Bridge zu keiner abschließenden Erklärung.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Koror–Babeldaob Bridge" und überarbeitet am 11. April 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20001026
  • Veröffentlicht am:
    02.10.2000
  • Geändert am:
    05.02.2016
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