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Allgemeine Informationen

Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Baustil: Barock
Funktion / Nutzung: ursprüngliche Nutzung:
Kirche
momentane Nutzung:
Altenwohnheim

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 49° 53' 37.19" N    10° 52' 38.50" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Kloster Michelsberg (auch Michaelsberg) ist eine ehemalige Benediktinerabtei in Bamberg in Bayern in der Erzdiözese Bamberg. Nach seiner Auflösung 1803 wurden die Räumlichkeiten für das dorthin verlegte Vereinigte Katharinen- und Elisabethen-Spital verwendet. Dieses Seniorenheim befindet sich dort noch heute.

Geschichte

Nach Errichtung des Bistums Bamberg durch Kaiser Heinrich II. gründete der erste Bischof von Bamberg, Eberhard, 1015 das Benediktinerkloster St. Michael als bischöfliches Eigenkloster. Demgemäß unterstand der jeweilige Abt ausschließlich dem Bischof von Bamberg. Die Mönche für den Michelsberg kamen anfänglich aus den Abteien Amorbach und Fulda.

Die erste Blüte erlebte das Kloster unter dem Bamberger Bischof Otto im 12. Jahrhundert, insbesondere mit der Heiligsprechung des in der Klosterkirche beigesetzten Förderers (des Klosters) Bischof Otto im Jahr 1189 und dem päpstlichen Schutz der Abtei. Ab 1251 erlangte die Abtei Michelsberg zunehmende Unabhängigkeit vom Bamberger Bischofsstuhl. Die Verleihung der Pontifikalien an die Äbte erfolgte vor dem Jahr 1185. Die bedeutendste wirtschaftliche Grundlage des Klosters gründete auf seinem großen Grundbesitz in 441 Orten des Bistums.

1435 wurde das Kloster im Konflikt mit der Bürgerschaft der Stadt Bamberg geplündert. In Mitleidenschaft geriet das Kloster Michelsberg auch im Bauernkrieg von 1525, im Zweiten Markgrafenkrieg und bei der mehrjährigen Besetzung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Eine neue Blütezeit erlebte die Benediktinerabtei dann wieder im 17./18. Jahrhundert.

Bei der Säkularisation im Jahr 1802 verfügte das Kloster noch über einen stattlichen Besitz in der Stadt Bamberg und in nicht weniger als 141 Orten des Umlandes. Am 30. November 1802 beschlagnahmten bayerische Truppen den Besitz des Klosters. Die Klosterbibliothek wurde in die 1803 gegründete Kurfürstliche Bibliothek Bamberg (die heutige Staatsbibliothek Bamberg) überführt. Die 24 verbliebenen Mönche mussten das Kloster verlassen. Das Kloster kam in Besitz der Stadt Bamberg, die schon im November 1803 auf Bitten der Bürgerschaft die alten Spitäler aus der Innenstadt auf den Michelsberg verlegte. Das Bürgerspital besteht bis heute.

Klosterkirche

Die erste Kirche entstand um das Jahr 1015 und fiel vermutlich 1117 einem Erdbeben zum Opfer. Der heutige Bau ist eine im Kern romanische Kirche, die 1121 eingeweiht wurde. 1610 wurde sie bei einem Brand beschädigt, wodurch Langhaus (mit der 1617 vollendeten Deckenkomposition des Himmelsgartens) und Westbau (mit den zwei Westtürmen) so gut wie neu errichtet werden mussten. Das bis heute erhaltene Orgelprospekt wurde auch bald nach dem Brand 1610 errichtet und ist ein bedeutendes Werk der deutschen Spätrenaissance. Ab 1696 gestaltete Leonhard Dientzenhofer unter Abt Christoph Ernst eine zweigeschossige barocke Außenfassade. Johann Dientzenhofer gestaltete 1723 die vorgelagerte Terrasse. Die ehemalige Abteikirche St. Michael ist heute eine Filialkirche der Dompfarrei.

1833 wurden hier die auf Weisung König Ludwigs I. aus dem Dom entfernten Grabdenkmäler der Bamberger Bischöfe aus dem 16. bis 18. Jahrhundert aufgestellt. In ihrem Bamberg-Reiseführer aus dem Jahr 1912 schreiben Schneider und Ament über das Kloster Michelsberg: „Ein ganz fremder Bestandteil der Kirchenausstattung sind jene fürstbischöflichen Grabdenkmäler, welche auf Anordnung König Ludwigs I. bei der Restauration des Domes als nicht stilgemäß aus diesem entfernt und in die Michelskirche versetzt wurden:“

Im Spätherbst 2012 wurden erhebliche Bauschäden festgestellt, so dass aufwändige Sanierungsarbeiten notwendig sind und die Kirche seit dieser Zeit nicht mehr zugänglich ist. Diese Sanierungsmaßnahmen sowohl an Kirche als auch Klosterkomplex werden voraussichtlich bis 2025 dauern.

Mittelschiff mit Herbarium

Den Blickfang beim Eintritt in die Kirche ist neben dem Choraltar ohne Architektur die Kanzel und die Gewölbedecke mit Kräutern, Blumen und Tieren, die sich auch in den Seitenschiffen fortsetzt.

Das Deckengemälde zeigt (gleichsam als für das Paradies stehender gemalter Garten) fast 600 verschiedene Pflanzen. Die Decke des Mittelschiffs, der Seitenschiffe, des Querschiffs, der Vierung und der Westempore ist mit insgesamt 580 Pflanzen bemalt, darunter so exotische Gewächse wie Ananas, Baumwolle, Granatapfel oder Tabak und auch einheimische Bäume, Sträucher und Gräser wie Apfel, Birne, Brombeere und Buche. Die Einheimischen bezeichnen die von vier Malern 1617 vollendete Deckenkomposition als Kräutergarten oder Himmelsgarten, was auf die klösterlichen Kräutergärten hinweist.

Die Pflanzen unterschiedlicher Provenienz darstellende Deckenbemalung entstand etwa 1610 bis 1614 und hatte wohl (ebenso wie die Allendorf-Kapelle in Würzburg) eine in Bamberg aufbewahrte Ausgabe eines Herbarius von Matthias de L’Obel zur Bildvorlage.

Interessant ist, dass auch Pflanzen, die erst im 16. Jahrhundert in Deutschland bekannt wurden, auf dem Gewölbe dargestellt sind. Dazu gehören zum Beispiel Flieder, Jasmin und Goldregen. Sie gelangten über den in Wien tätigen Naturforscher Carolus Clusius nach Bamberg. Aber die Maler des Herbariums bezogen auch aus Druckschriften Anleihen.

Die Gemälde in den Gewölbefeldern der Seitenschiffe wurden erst im 18. Jahrhundert, gut einhundert Jahre später, aufgebracht. Mehrere Singvögel und sechs Papageien bilden die einzigen Tiere auf den Deckengemälden.

Fast alle Pflanzen sind in blühendem oder Frucht tragendem Zustand abgebildet. Dabei sind Fehler in der Darstellung inklusive der Farbwiedergabe selten: Lediglich die Blüte der Bohne ist gelb statt weiß aufgemalt. In der Anordnung gibt es Schwerpunkte. Diese sind offensichtlich bedingt durch die Einordnung der Pflanzen nach Hierarchien. Die Malereien scheinen sich an Albertus Magnus zu orientieren, der die Bäume als vollkommenste Pflanzen beschrieb. Die von ihm am wenigsten geschätzten Gewächse, Pilze und Feldfrüchte, sind nicht dargestellt. In der Vierung und im Querhaus herrschen Bäume und Sträucher vor, im Mittelschiff Obstgehölz. In den Seitenschiffen sind vorwiegend Blumen mit kräftigen Blüten wie Narzissen und Enziane dargestellt.

Die Kunsthistorikerin Cornelia Skodock sieht Zusammenhänge zwischen den Deckengemälden und der Zeit, in der sie entstanden. Die Malereien sollten zwar die gesamte bekannte Flora repräsentieren, aber sie seien auch als Verehrung der Schöpfung zu werten und könnten als eine gegenreformatorische Maßnahme verstanden werden.

Krypta mit Grab des heiligen Bischofs Otto

Die Krypta entstand durch Einbau des Chores in der Barockzeit. Diese Krypta wird auch als Museum zum Leben des Bischofs Otto genutzt. Das Hochgrab ist an der Westseite mit dem davor stehenden Otto-Altar verbunden. Dieses Hochgrab des 1189 heiliggesprochenen Bischofs weist die Besonderheit auf, dass es über einen Durchschlupf verfügt. Die Gläubigen wollten ganz in der Nähe der Reliquien sein und durch die gebückte Haltung ihre Verehrung darbringen. Bis heute pilgern Gläubige an seinen 1443 gestalteten Sarkophag, der einen Durchlass in der Mitte hat, den man in gebückter Haltung durchschreiten kann. Dies soll den Durchschreiter von Rückenleiden befreien.

An der Ostwand der kleinen Krypta befindet sich die Deckplatte einer verlorengegangenen, um 1280 gefertigten Tumba Bischof Ottos.

Klostergebäude und -gärten

Die zwischen 1696 und 1712 nach Plänen von Johann Leonhard Dientzenhofer neu errichteten dreigeschossigen Abtei- und Konventsgebäude liegen nördlich der Michelskirche. Erwähnenswert sind im Haupt- oder auch Nordflügel das große Sommerrefektorium (der Speisesaal), die ehemalige Bibliothek, das so genannte Billardzimmer und die Abtskapelle. Im Ostflügel schließt sich an den Kreuzgang der Kapitelsaal an. Diese Gebäude werden heute als Seniorenheim genutzt.

Westlich der Michelskirche liegt der ehemalige Wirtschaftshof des Klosters mit der Torkapelle St. Oswald. Die drei Flügel entstanden um 1740; in die Planung griff 1742 auch Balthasar Neumann ein. In der ehemaligen Klosterbrauerei im Nordflügel ist ein Brauereimuseum eingerichtet.

Im Hof steht der von Johann Nikolaus Resch entworfene Merkurbrunnen.

Die im Norden und Nordosten der Anlage zur Regnitz abfallenden Terrassengärten wurden unter Abt Ludwig Dietz († 1759) und seinem Nachfolger Gallus Brockard († 1799) angelegt. Im südlichen Bereich des Klostergartens gibt es auch eine Orangerie.

1849 eröffnete Johannes Wildberger in den Klostergebäuden eine orthopädische Heilanstalt.

Der südwärtsabfallende Hang, welcher unter dem Namen Camerathen seit dem 12. Jahrhundert als Weinberg bekannt war, wurde zur Landesgartenschau 2012 als Weinberg rekultiviert. Der hier wachsende Silvaner sowie die Edelbrände und Liköre aus Früchten des Klostergartens werden unter der Marke „Bamberger Stiftsgarten“ vermarktet.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Kloster Michelsberg" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20039029
  • Veröffentlicht am:
    13.08.2008
  • Geändert am:
    01.03.2015
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