Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet
Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Konstruktion: |
Tonnengewölbe |
Baustoff: |
Mauerwerksbauwerk |
Baustil: |
Neoklassizistisch |
Preise und Auszeichnungen
Lage / Ort
Lage: |
Paris ( 5.), Paris, Ile-de-France, Frankreich |
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Adresse: | 30, rue Saint-Victor |
Koordinaten: | 48° 50' 57.12" N 2° 21' 1.01" E |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Auszug aus der Wikipedia
Die Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet befindet sich an der Ecke der Rue des Bernardins zur Rue Saint-Victor im Pariser 5. Arrondissement. Seit dem 27. Februar 1977 ist die Kirche von Anhängern der Piusbruderschaft (Fraternité sacerdotale Saint-Pie-X) besetzt; die Kirche stellt heute die wichtigste Kultstätte des Katholischen Traditionalismus sowie der katholischen Gruppen innerhalb der extremen Rechten in Paris dar.
Geschichte
Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert am westlichen Rand des zwischen Bièvre und Seine liegenden Terres d’Aletz und Fief du Chardonnet (französisch chardons = Disteln) genannten Gebiets errichtet, das ursprünglich der Abtei Saint-Victor unterstand. Dieses Gebiet war durch den Bau der Stadtmauer des Königs Philipp Augustus (1180–1223) geteilt worden, wobei die Abtei außerhalb der Stadt blieb (Faubourg Saint-Victor), innerhalb der Mauern aber Platz blieb für die Kirche, das Collège des Bernardins (1245) und das Collège du Cardinal Lemoine (1303).
Wann genau Saint-Nicolas-du-Chardonnet gebaut wurde, ist in der Forschung umstritten, da verschiedene Dokumente aus der Zeit zwischen 1230 und 1246 unterschiedlich interpretiert werden und keine Einigkeit darüber besteht, ob sie sich auf diese Kirche oder die benachbarten Sakralgebäude beziehen. Gesichert ist lediglich, dass die von Robert dem Frommen († 1031) der Île de la Cité gestiftete Kirche Saint-Nicolas 1242 abgerissen wurde, um an gleicher Stelle die Sainte-Chapelle zu bauen, und es wird davon ausgegangen, dass Saint-Nicolas-du-Chardonnet ein Ersatz war (ob als Gebäude oder als Patronatswechsel ist nicht geklärt), da auch in Paris Nikolaus von Myra als Patron der Seefahrer, Händler, Schüler und Studenten verehrt wurde.
1625 wurde der Glockenturm neu gebaut, zwischen 1656 und 1763 die gesamte Kirche so wie sie heute vorhanden ist, und zwar neben der alten Kirche, die zugleich dem Verfall preisgegeben wurde. Aus Platzgründen entschied man sich bei der neuen Kirche für einen Bau in Nord-Süd-Richtung. 1656 wurde auf dem Friedhof nördlich der alten Kirche der Grundstein gelegt. Charles Lebrun (1619–1690) war der bekannteste Künstler, der an der neuen Kirche arbeitete. Das Kirchenschiff wurde 1716 fertig, der Schlussstein des Gewölbes wurde 1763 gesetzt, der Hauptaltar am 4. Dezember 1768 von Erzbischof Christophe de Beaumont geweiht. Die lange Bauzeit ist durch finanzielle Engpässe begründet, die durch königliche Lotterien (1703 und 1763) aufgefangen wurden.
Die Orgel wurde 1723/25 von Frauçois Thierry für die 1787 geschlossene Kirche Saints-Innocents gebaut und während der Revolution nach Saint-Nicolas verlegt. 1790 wurde sie von François-Henri Clicquot und 1927 von Louis-Paul Dallery und Paul Koenig restauriert.
1795 wurden die Kunstwerke ausgelagert, 1796 wurde die Kirche (als letzte Kirche in Paris) geschlossen, das eingebaute Holz wurde verkauft, das Silber eingeschmolzen, das Gebäude als Nationaleigentum vermietet, weswegen sie die Zerstörungen der Zeit überstand. 1802 wurde die Kirche wieder geöffnet. 1862 machte der Bau des Boulevard Saint-Germain die Umgestaltung der Apsis nötig, für die Victor Baltard verantwortlich zeichnet. Die auf die Rue Saint-Victor zeigende heutige Fassade stammt aus dem Jahr 1934.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Nicolas-du-Chardonnet" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Charles Comtesse (Architekt)
- Michel Noblet (Architekt)
- François Levé (Architekt)
- Charles Le Brun (Architekt)
- Charles Halley (Architekt)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Le guide du Patrimoine: Paris. Ministère de la Culture - Hachette, Paris (Frankreich), S. 473-475. (1994):
- La Montagne Sainte-Geneviève et le Quartier Latin. Editions Hoëbeke, Paris (Frankreich), S. 80-83. (1998):
- Reconnaître Paris d'église en église. Massin, Paris (Frankreich), ISBN 978-2-7072-0583-4, S. 124-128. (2008):
- Über diese
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20021865 - Veröffentlicht am:
25.06.2006 - Geändert am:
22.08.2022