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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1823
Fertigstellung: 1826
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Tragende Mauerwerkswände
Funktion / Nutzung: Schloss

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 50° 8' 3.13" N    8° 13' 12.82" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Breite 26.5 m
Höhe 15 m
Länge 26.5 m
Dach Breite 32 m
Höhe 2.5 m
Länge 32 m

Baustoffe

Dach Stahl
Glas
Wände Sandstein
Deckenplatte Stahlbeton

Chronologie

1989. 0 n. Chr.

Teilweiser Wiederaufbau und Sicherung als Ruine.

2003. 0 n. Chr.

Überdachung der Ruine mit einem Glasdach.

2005. 0 n. Chr.

Innenausbau.

1823 — 1826

Herzog Wilhelm I. läßt das klassizistische Jagdschloss auf der Platte, einem Höhenzug des Taunushauptkammes bei Wiesbaden, errichten.

3. Februar 1945

Bei einem Luftangriff wird das Jagdschloss bis auf die Außenmauern zerstört.

Auszug aus der Wikipedia

Das Jagdschloss Platte ist ein ursprünglich klassizistisches, ehemaliges Jagdschloss im hessischen Mittelgebirge Taunus bei Wiesbaden, das der nassauische Herzog Wilhelm I. 1823–1826 errichten ließ.

Im Zweiten Weltkrieg wurde es am 3. Februar 1945 bei einem Luftangriff bis auf die Außenmauern zerstört. Seit Ende der 1980er-Jahre wird es von einer Stiftung in Teilen wieder nutzbar gemacht. 2003 erhielt die Ruine ein schützendes Glasdach.

Geographische Lage

Das Jagdschloss Platte steht im Naturpark Rhein-Taunus an der Nordgrenze des Stadtgebiets von Wiesbaden; direkt nördlich verläuft die Stadtgrenze von Taunusstein. Es befindet sich auf dem Taunushauptkamm auf der bewaldeten Platte (498 m ü. NN), einer Hochfläche südwestlich der Kuppe des Bergs Steinhaufen (520,6 m ü. NN). Die Bundesstraße 417 führt direkt nördlich am Schloss vorbei.

Geschichte

Wiesbaden wurde 1806 Hauptstadt des Herzogtums Nassau. Bereits seit 1741 residierten die Grafen von Nassau-Weilburg im Schloss Biebrich am Rhein. Wilhelm von Nassau-Weilburg war nach dem Tod von Herzog Friedrich August 1816 und dem damit verbundenen Erlöschen der Linie Nassau-Usingen Herzog geworden. 1823 beauftragte er den Hofbaumeister Friedrich Ludwig Schrumpf, in den Taunuswäldern nordwestlich der Stadt ein Jagdschloss zu errichten. Das Gebäude entstand auf der so genannten Platte, einer 500 Meter hohen Erhebung des Taunusrückens. In der Folge wurde das Schloss vorwiegend in den Sommermonaten genutzt, zahlreiche prominente Gäste waren hier zu Besuch, darunter der russische Zar Alexander II., Zarin Maria Alexandrowna und Kaiserin Eugénie von Frankreich. Nach dem Bau des Wiesbadener Stadtschlosses und dem Tod Wilhelms wurde das Schloss von seinem Sohn Adolf weitergenutzt, bevor nach der Niederlage im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 Nassau von Preußen annektiert und der Herzog seines Amtes enthoben wurde. Das Jagdschloss Platte blieb jedoch in Adolfs Besitz, und als dieser 1890 Großherzog von Luxemburg wurde, ging es in den Besitz des Staates Luxemburg über. Nachdem Adolf im Jahr 1905 gestorben war, verkaufte es Luxemburg dann für 400.000 Goldmark 1913 an die Stadt Wiesbaden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde im strategisch günstig gelegenen Schloss hoch über Wiesbaden eine Flugabwehrleitstelle untergebracht, welches dem Gebäude in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 zum Verhängnis wurde: ein Angriff durch die britische Luftwaffe zerstörte es fast vollständig, nur die Außenmauern blieben stehen.

Die Ruine verfiel in den Folgejahren zunehmend. Erst 1987 nahm sich eine Initiative, die heutige Stiftung Jagdschloss Platte e. V., des Schlosses an und machte es wieder nutzbar. Ab 1989 begannen die ersten Sicherungsarbeiten an der Ruine. Ab 1993 konnte sie für Hochzeiten, Partys und sonstige Veranstaltungen genutzt werden. Die Stiftung hatte das Ziel, das Schloss mit Hilfe von Spendengeldern vollständig wieder aufzubauen. 2003 wurde ein modernes Glasdach errichtet, welches das Gebäude weit auskragend überspannt und die historischen Formen zitiert. Im Herbst 2006 wurde der Innenraum weiter ausgebaut. Seit April 2007 steht das Gebäude wieder für Veranstaltungen zur Verfügung.

Architektur

Das Jagdschloss Platte wurde in klassizistischem Stil errichtet. Es hatte einen quadratischen Grundriss, eine klare kubische Form und vier zurückhaltende Schauseiten, die jeweils durch einen Mittelrisalit mit flachem Giebel geschmückt waren. Auf der Südseite wurde der Mittelrisalit durch ionische Säulen hervorgehoben. Auf dem Dach in Form eines Pyramidenstumpfs gab es eine Aussichtsplattform, von der man den Wiesbadener Talkessel und die Rheinebene überblicken konnte. Heute führt eine Treppe zu einer längs des Dachfirstes verlaufenden Brücke, die vom Nordende des Gebäudes bis zum Südende führt. Neben einem guten Überblick in das Gebäudeinnere hat man am Südende einen guten Aussichtspunkt auf die Stadt Wiesbaden. Aus statischen Gründen sollen sich nicht mehr als 30 Personen auf der Brücke aufhalten.

Im Inneren war zentral das Treppenhaus angeordnet, dessen zweiläufige Wendeltreppe von einer Kuppel nach dem Vorbild des römischen Pantheons überspannt wurde. Die 54 Räume auf drei Ebenen gruppierten sich um dieses Treppenhaus. Die Zimmer waren prachtvoll ausgestattet, das Empfangszimmer des Herzogs enthielt ausnahmslos Möbel, die aus Hirschgeweih gefertigt waren.

Der Haupteingang war bis 1913 von zwei Bronzehirschen flankiert, die der Bildhauer Christian Daniel Rauch geschaffen hatte. Durch die Veräußerung des Schlosses kamen die beiden Plastiken zunächst nach Schloss Hohenburg und wurden 1953 wegen dessen Verkaufs in der Einfahrt des Schlosses Fischbach, des Alterssitzes von Großherzog Jean, in Luxemburg aufgestellt. Ende 2007 konnte auf Betreiben der Stiftung Jagdschloss Platte erreicht werden, dass die beiden Plastiken als Kopien zurückkehren können. Das Haus Nassau in Luxemburg stellt dafür 27.000 Euro als Sockelbetrag zur Verfügung, weitere 50.000 Euro wurden durch Spender und Sponsoren finanziert. Am 6. August 2010 wurden die von der Kunstgießerei Plein in Speicher (Eifel) hergestellten Kopien der beiden Bronzehirsche enthüllt.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Jagdschloss Platte" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Umbau (2003-2004)
Architektur
Tragwerksplanung

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20052778
  • Veröffentlicht am:
    07.02.2010
  • Geändert am:
    06.08.2022
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