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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 13. Jahrhundert
Fertigstellung: 14. Jahrhundert
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 48° 8' 10.32" N    11° 34' 38.28" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die katholische Pfarrkirche Heilig Geist gehört zu den ältesten erhaltenen Kirchengebäuden Münchens.

Geschichte

Wahrscheinlich 1208 gründete Herzog Ludwig I. der Kelheimer ein Spital, das direkt außerhalb der alten Stadtmauer vor dem Talburgtor lag. Zu diesem Spital gehörte eine romanische Kapelle, die der heiligen Katharina von Alexandrien geweiht war. Diese Kapelle entstand wohl bereits bei der Gründung des Spitals. Erstmals erwähnt wird sie in dem Schutzbrief des Papstes Innozenz IV. von 1250 für das Spital als „ecclesia sancti spiritus de Monacho“, also Heilig-Geist-Kirche von München, wohl in Anlehnung an den Namen des Spitals. Ansonsten wird sie bis ins 14. Jahrhundert als Katharinenkapelle bezeichnet.

Nach der Erhebung des Heilig-Geist-Spitals zur dritten Münchner Pfarrei im Jahre 1271 wurde diese Kapelle zur Pfarrkirche des Spitals.

Der Stadtbrand von 1327 vernichtete auch das Spital samt Katharinenkapelle. So entstand ein gotischer Bau nach Art einer bayerischen Hallenkirche mit Umgangschor und 9/16-Abschluss am Ostchor. Letzter Baumeister war Gabriel Ridler, der die Kirche 1392 vollendete.

1724/30 wurde die Heilig-Geist-Kirche durch Johann Georg Ettenhofer und die Gebrüder Asam barockisiert. Im großen Deckenfresko ist unter anderem die historische Figur des Münchner Brezenreiters dargestellt. Außerdem wurde der Turm am Chor im Osten 1729 gebaut.

Nach der Säkularisation 1806 riss man das Spital ab, um Platz für den Viktualienmarkt zu schaffen. 1885/88 erhielt der Bauamtmann Friedrich Löwel den Auftrag zur Erweiterung der Kirche um drei Joche, an Stelle des der Kirche im Westen einst vorgelagerten Baus des Spitales. Die Gestaltung der damals entstandenen neobarocken Westfassade ist vom Stil des Giovanni Antonio Viscardi beeinflusst.

1907/08 fand eine Grundsanierung statt, bei der die südliche Vorhalle angebaut wurde. 1944/45 wurde die Heilig-Geist-Kirche durch Luftangriffe bis auf die Außenmauern zerstört.

Ihr Wiederaufbau begann 1946 und ist bis heute nicht abgeschlossen. Die Weihe des Hochaltars erfolgte 1955. Die barocke Turmhaube wurde 1957/58 wiederhergestellt. Seit 1973 werden die Asam-Fresken, der Hochaltar und der gesamte Innenraum unter Leitung von Erwin Schleich rekonstruiert.

Ausstattung

Die festlich geschmückte dreischiffige Hallenkirche erhielt ihre reiche Ausstattung um 1724/30. Der Régence-Stuck wurde von Egid Quirin Asam im Mittelschiff und von Matthias Schmidtgartner in den Seitenschiffen geschaffen. Ehemals zierten die Seitenschiff-Gewölbe Fresken von Nikolaus Gottfried Stuber. Den Stuck im Verlängerungsbau fertigte Georg Biehl. 1953/57 wurde die schwer kriegsgeschädigte barocke Kanzel durch eine moderne ersetzt.

Hochaltar

Der Altar entstand 1728–30 nach einem Entwurf von Nikolaus Gottfried Stuber aus Tegernseer Marmor durch Steinmetz Antonio Matteo, mit Schnitzarbeiten von Johann Georg Greiff (1730). Aus dem alten Hochaltar von 1661 wurde das Bild Die Ausgießung des Heiligen Geistes (1644) von Ulrich Loth übernommen. Der Tabernakel mit Anbetungsengeln wurde von der Mayer'schen Hofkunstanstalt 1902 erschaffen. Nach den Kriegsschäden am Altar konnte er 1952/53 weitgehend original wiederhergestellt werden.

Mittelschiff-Fresken

Im Mittelschiff schuf Cosmas Damian Asam 1724–30 die Fresken (von hinten nach vorne) König David mit der Harfe, Gründung des Hl.-Geist-Spitals, Lobpreisung Gottes durch die Engel, im Chor das Fresko Die Sieben Gaben des Heiligen Geistes. Die Fresken im 1885–88 nach Westen verlängerten Langhaus stammen von Ludwig Glötzle und zeigen Papst Leo XIII. mit Maria und Heiligen sowie die Hl. Cäcilia, Patronin der Kirchenmusik. Alle Mittelschifffresken wurden nach kriegsbedingten Zerstörungen von Karl Manninger in den Jahren 1971–75 und 1990 rekonstruiert.

Kunstwerke im rechten Seitenschiff

Der Josefs- oder Nothelferaltar ist mit einem Vierzehn-Nothelfer-Altarblatt (um 1640, mit besonderer Betonung des hl. Vitus) von Johann Heinrich Schönfeld und einer Josefsfigur aus der Mitte des 18. Jahrhunderts versehen. In der angebauten neubarocken Kriegergedächtniskapelle hängt ein spätgotisches Kruzifix (1510), wohl aus der Leinbergerschule. Weiters sind im südlichen Seitenschiff drei Wandfresken mit Gaben des Heiligen Geistes dargestellt: Weisheit, Verstand und Rat (1753) von Peter Jakob Horemans.

Kunstwerke im linken Seitenschiff

Neben dem Nordportal befindet sich der Marienaltar (1956, Max Grübl und Jakob Heinlein) mit der so genannten Hammerthaler Muttergottes (um 1440), die sich ehemals in der säkularisierten Tegernseer Pfarrkirche befand. Von den gleichen Künstlern wurde 1957 der Dreifaltigkeitsaltar gefertigt; darüber ist eine künstlerisch wertvolle Figurengruppe der Krönung Mariens (1681) angebracht, die sich ursprünglich am Hochaltar der 1802 profanierten Dreifaltigkeitskapelle (Heilig-Geist-Friedhof) befand. Weiters sind im nördlichen Seitenschiff vier Wandfresken mit Gaben des Heiligen Geistes dargestellt: Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht (1753) stammen von Peter Jakob Horemans. Seine Gabe der Wissenschaft, im Krieg zerstört, wurde von Karl Manninger um 1990 neu geschaffen.

Kunstwerke im Chorumgang

An der Nordostseite befindet sich der Sakraments- oder Herz-Jesu-Altar, der 1960 aus Teilen der Festtagsgarnitur des Hochaltars geschaffen wurde; das Herz-Jesu-Bild (um 1800) stammt von Joseph Hauber. An der Hochaltar-Rückseite ist heute ein kleines Altarretabel des 18. Jahrhunderts mit Johann-Nepomuk-Gemälde sowie mit vier versilberten Reliefbüsten (um 1750) von Johann Michael Roth aufgestellt. In der Nische des durch den Turmbau 1730 zugemauerten Ostfensters hängt das große Kreuzigungsgruppen-Bild (um 1800) von Joseph Hauber. An der Südostseite befindet sich der Altar der unbefleckten Empfängnis mit einem gleichlautenden Altarblatt (um 1710) von Andreas Wolff.

Kunstwerke unter der Empore

An beiden Seiten des Westportals sind in die Wand die Bronzegrabdenkmäler Herzog Ferdinands von Bayern (Hans Krumpper, 1608) und seiner Gemahlin eingelassen. Jeweils daneben vom Pfeiler getrennt sind zwei große allegorische Wandbilder (um 1750) von Joseph Ignaz Schilling und Joseph Weiß d. Ä. angebracht; das nördliche zeigt die Tugenden Hoffnung, Liebe, Glaube, Langmut, Tapferkeit und Friede, das südliche die Mäßigkeit, Klugheit, Freude, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. An der Südwestseite befindet sich die Maria-Schmerzen-Kapelle (1909/10) mit ausdrucksstarker Pietà von Johann Huber. Sehenswert ist auch die Wendeltreppe zur Empore, die Georg Biehl mit reichem Stuckzierrat versehen hat; die Türblätter fertigte Anton Riesenhuber.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Heilig-Geist-Kirche (München)" und überarbeitet am 2. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20033029
  • Veröffentlicht am:
    03.11.2007
  • Geändert am:
    28.05.2021
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