Allgemeine Informationen
Andere Namen: | Katharinenkirche |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Baustil: |
Backsteingotik |
Baustoff: |
Mauerwerksbauwerk |
Lage / Ort
Lage: |
Hamburg-Altstadt, Hamburg, Deutschland |
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Koordinaten: | 53° 32' 45.33" N 9° 59' 40.13" E |
Technische Daten
Abmessungen
Turm | Höhe | 115 m |
Auszug aus der Wikipedia
Sankt Katharinen ist eine der fünf Hamburger Hauptkirchen. Ihr Turmschaft aus dem 13. Jahrhundert gilt als das älteste aufrecht stehende Bauwerk Hamburgs, das seine Funktion noch erfüllt. Sie liegt gegenüber der Speicherstadt an der Straße Bei den Mühren und gilt aufgrund ihrer Hafennähe als Kirche der Seeleute.
Geschichte
Die Kirche, erstmals in einer Urkunde von 1256 erwähnt, war der Mittelpunkt der Gemeinde auf den Elbinseln Grimm, Cremon, Brook, Wandrahm und Kehrwieder. Der Neubau des Langhauses wurde um 1450 abgeschlossen. In den Jahren 1566 bis 1568 erfolgte eine farbige Fassung der Turmfassade durch den zu der Zeit in Hamburg ansässigen Maler Daniel Freese. Von dem Künstler stammte auch das Gemälde Urteil Salomonis als Pfeilerbekleidung. Die dreischiffige gotische Pseudobasilika mit Chorumgang hat eine gegenüber dem Turm nach Norden verschobene Achse. Das Mittelschiff besitzt eine Höhe von 29 Metern.
Bis ins 16. Jahrhundert hatten die Schiffe einzelne Dächer, die von einem gemeinsamen Dach abgelöst wurden. Wegen des schlechten Baugrundes der Elbmarsch hat es zahlreiche Setzungen gegeben, die durch Maueranker abgefangen werden mussten, einer zeigt die Jahreszahl 1660. Während der Fastnachtsflut am 14. Februar 1648 wurde der Turm zerstört. Der 1657 errichtete barocke Turmhelm mit mehreren Stufen trägt die Krone der heiligen Katharina. Sie wurde von Hermann Rentzel gestiftet und der Sage nach aus dem Goldschatz Klaus Störtebekers hergestellt.
Nach weitgehender Zerstörung während eines Bombenangriffs am 30. Juli 1943 blieben im Wesentlichen nur noch die Außenmauern und der Turmschaft erhalten. In den Jahren 1950 bis 1956 erfolgte die Rekonstruktion durch das Architekturbüro Hopp & Jäger aufgrund von Geldmangel der Gemeinde allerdings nur ungenügend. 1957 war der zerstörte, 116,7 Meter hohe Turm durch eine Stahlkonstruktion in der Form des 17. Jahrhunderts wiederhergestellt.
Als dem städtebaulichen Projekt HafenCity nahegelegene und zuständige Kirche wurde sie in den Jahren 2007 bis 2012 umfassend saniert. Nach dem Neuaufbau der Strebepfeiler, dem Austausch von Mauerwerk und der Erneuerung des Kupferdachs erfolgte 2013 die Wiederherstellung der 1943 zerstörten Orgel.
Ausstattung
Die Innenausstattung der Kirche ist großteils nach der Zerstörung neu geschaffen. Die Kreuzigung Christi ist eine Malerei des Hamburger Malers Wilm Dedeke um 1500. Zwei Holzplastiken stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden neu erworben, sind aber aus süddeutscher Schule. Ebenfalls nicht erhalten blieben die 1908 von dem Hamburger Künstler und Heidemaler Hermann de Bruycker gestalteten Fenster. Für die Kirche schuf die Malerin Ingeborg zu Schleswig-Holstein 1984 bis 1986 als Leihgabe den Bilderzyklus Weg ins Licht aus 24 Tafelbildern sowie zwölf Rosetten für den Obergaden. Dieser Zyklus war dort bis zu Beginn der Restaurierung im Jahr 2007 zu sehen. Ganz besonders wertvolle Werke der Glaskunst schuf Hans-Gottfried von Stockhausen 1956 mit dem Fenster im Ostchor "Wachet auf, ruft uns die Stimme" und 1957 mit dem Nordfenster "Verkündigung an die Hirten". Leider ist das Nordfenster inzwischen durch die neue Chororgel so verdeckt, dass man es nicht mehr in seiner ganzen Pracht sehen kann.
Das Geläut besteht aus fünf Kirchenglocken mit den Schlagtönen f0, c1, e1, g1 und a1. Die große Glocke wurde im Jahre 1626 von Hans Nuessel gegossen und wiegt 6.500 kg. Sie ist die größte erhaltene Glocke des Gießers und erklingt in der Regel nur solistisch am Karfreitag und zu Beerdigungen. Die vier kleineren Glocken wurden im Jahre 1957 von Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg gegossen.
Die Anbauten entsprechen dem ursprünglichen Charakter, sind aber in moderner Form ergänzt. Die barocken Türportale stammen aus alten Hamburger Kaufmannshäusern.
Turmhaube
Der Plauener Zimmerer Peter Marquard schuf die barocke Haube, sein Bruder Joachim Marquard den Turmaufbau der St.-Marien-Kirche in Zwickau. Einen baugleichen Kirchturm der Werkstatt Marquard hat die Petrikirche in Riga.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Hauptkirche Sankt Katharinen (Hamburg)" und überarbeitet am 2. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
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20035486 - Veröffentlicht am:
13.03.2008 - Geändert am:
20.02.2019