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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1895
Fertigstellung: 1911
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Bahnhofsgebäude

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 54° 18' 54.35" N    10° 7' 55.11" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Gebäude Breite 55 m
Länge 121 m

Auszug aus der Wikipedia

Kiel Hauptbahnhof ist der wichtigste Bahnhof der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel.

Eigenschaften

Mit täglich 25.000 Reisenden und Besuchern ist der Kieler Hauptbahnhof nach dem Lübecker Hauptbahnhof der zweitgrößte Bahnhof Schleswig-Holsteins. Der Bereich rund um den Hauptbahnhof ist der am meisten frequentierte Platz in Kiel. An den Busanlagen, im Hauptbahnhof sowie auf dem Bahnhofsvorplatz sind täglich mehr als 100.000 Menschen unterwegs.

Bahnhofsvorplatz mit nördlichem Haupteingang, links der Weg zur Hörn rechts die Bushaltestellen und der Übergang zum Sophienhof.

Der Bahnhof ist Ausgangspunkt von Strecken nach Hamburg, Lübeck, Flensburg und Husum. Er befindet sich direkt an der Kieler Förde. Die Fähranleger nach Oslo und Göteborg liegen wenige hundert Meter entfernt.

Der Kieler Hauptbahnhof ist ein Kopfbahnhof. Die Länge der dreischiffigen Bahnsteighalle beträgt 121 Meter, die Breite 55 Meter.

Geschichte

Standort 1843–1902 und Neubau am heutigen Standort

Kieler Bahnhof (1843–1905) Aufnahme vom Wasser von Osten aus im Jahr 1844 1865 – links der Ziegelteich (1875 zugeschüttet), dahinter Muhls Hotel, am Horizont links der Dachreiter der Heiligengeistkirche (1242–1945), in Bildmitte am Horizont die Nikolaikirche (1242-heute), westlich weiter vorn der Brauersche Speicher, zuvor Zuckerfabrik, davor die Jensenstraße (seit 1955 Gelände der Hauptpost/Stresemannplatz 1), rechts davon der Bahnhof (1843–1905) Der Straßenzug in Bildmitte hieß Klinke, heute Holstenplatz/Andreas-Gayk-Straße 1885 – Kieler Bahnhof (1843–1905) rechts, im Hintergrund rechts das Hotel Germania, links das Thaulow-Museum (1878–1944)

Der erste Kieler Bahnhof wurde 1843 bis 1846 am Ziegelteich (zugeschüttet zwischen 1865 und 1876), rund 500 Meter nördlich des jetzigen Standortes, errichtet. Es war ein zweigeschossiger Bau. Er befand sich auf dem Westende der heutigen Straße Stresemannplatz und erstreckte sich bis in das heutige Gebäude Andreas-Gayk-Strße 31 (Hauptpost/Tourist-Information). Die Gleise führten die heutige Auguste-Victoria-Straße entlang und reichten bis an die Jensenstraße, die die Straße Klinke, heute Andreas-Gayk-Straße mit der Kaistraße verband und damit quer über den heutigen Innenhof der Hauptpost führte.

Dieser Bahnhof war dem wachsenden Verkehr, besonders dem eines Reichskriegshafens, zu dem Kiel 1871 erklärt worden war, nicht mehr gewachsen. Der jetzige Standort verbesserte die Zufahrtsmöglichkeit zum Hafen für den Straßenverkehr. Der Bau begann 1895.

Der westliche Teil des damals viergleisigen Kopfbahnhofs (Gleis 3 und 4) wurde 1899 fertiggestellt. Bis dahin verkehrten noch Züge durch eine Lücke im Ostflügel zum alten Bahnhof. Nach Eröffnung des neuen Bahnhofes konnte der Verkehr zum alten Bahnhof eingestellt werden, der Ostflügel (Gleis 1 und 2) folgte 1900. Der alte Bahnhof wurde 1902 abgerissen. Auf der Ostseite des Empfangsgebäudes wurde die Kaisertreppe kombiniert mit einer geschwungenen Auffahrt angelegt, über die auf kürzestem Weg das Hafenbecken mit dem Anleger für die kaiserliche Jacht erreicht werden konnte. Die endgültige Fertigstellung des langgezogenen Westflügels (Gleis 5 und 6) und der Bahnsteighalle dauerte noch bis 1911 an, da unter anderem zunächst das Kieler Stadtkloster, ein Armenhaus am Sophienblatt, abgerissen werden musste.

Am 2. Oktober 1927 erhielt der Bahnhof, der bis dahin nur „Kiel“ hieß, die Bezeichnung „Kiel Hbf.“.

Im Jahre 1944 wurden der Hauptbahnhof und die angrenzenden Prachtbauten bei einem schweren Bombenangriff durch die Alliierten schwer beschädigt. Ab 1950 wurde der Bahnhof in vereinfachter Form wiederaufgebaut. Dabei entstand im östlichen Teil des Empfangsgebäudes ein Restaurant, so dass die Kaisertreppe nicht mehr als Zugang nutzbar war.

Veränderungen Bahnhofsumfeld 1949–1999

In den 1950er Jahren wurde das Bahnhofsumfeld umgestaltet. Insbesondere wurde die westlich des Bahnhofs gelegene zuführende Straße Sophienblatt stark verbreitert. Dazu wurden die Gebeine des 1793 angelegte St.-Jürgen-Friedhof 1955 umgebettet und die 1904 gebaute St.-Jürgen-Kirche abgerissen.

Aufgrund der Olympischen Sommerspiele 1972 wurde auf der Nordseite des Bahnhofsvorplatzes ein hochgelegtes Parkdeck errichtet, unter dem sich ebenerdig der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) befand. Die fußläufige Verbindung zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem ZOB über den Vorplatz erfolgte mittels eines überdachten Fußgängersteges als leichte Stahlkonstruktion, die aus dem Haupteingangsbogen des Bahnhofes herausführte und in die aufgestelzte, gegenüberliegende Parkebene mündete. Im Bahnhof wurden auf dem Querbahnsteig sowie rund um die Eingangshalle verschiedene Verkaufspavillons errichtet, dazu auch in der historischen Eingangshalle (Nordeingang) und den danebenliegenden Wartehallen jeweils eine zusätzliche Ebene eingezogen, die die historische Raumhöhe halbierte. Auch zum 1988 errichteten Einkaufszentrum Sophienhof wurde ein Fußgängersteg ausgehend vom Empfangsgebäude angelegt, was die Architektur des Gebäudes beeinträchtigte. Genauso zwei außen am Bahnhof angebrachte geschlossene Fußgängerstege links und rechts der Eingangshalle im Norden, die von den Kielern wegen ihres Aussehens scherzhaft „BH“ genannt wurden.

Auf der Ostseite zum Hafen hin wurde 1994/1995 das Erlebniszentrum CAP mit mehreren Restaurants und einem Großkino errichtet. Es verfügt über einen direkten Zugang auf Bahnsteighöhe vom östlichsten Bahnsteig. Das Cap erhielt im Jahr 2010 bereits seinen zweiten Umbau – im Wesentlichen eine erneute Veränderung der Passage und der Eingangsbereiche unter Beibehaltung der Lokalitäten, seit einigen Jahren u. a. auch eine Bowlingbahn und eine Discothek.

Adler über dem Ost-Eingang zu den ehemals kaiserlichen Warteräumen Aufnahme von 2010, Blickrichtung Westen Der Bahnhofsvorplatz, die Kaisertreppeund Auffahrrampe; Ostseite mit Blickrichtung nach Westen, links das CAP; Aufnahme 2008. Kieler Bahnhof in der Umbauphase Aufnahme von 2003, Blickrichtung Norden Umgebauter Kieler Hauptbahnhof in der Nacht Aufnahme von 2006, Blickrichtung Norden Bahnhofshalle geschmückt für die Kieler Woche

1995 wurde die Bahnstrecke Richtung Hamburg elektrifiziert. Seitdem starten und enden hier täglich auch ICE-Züge.

Seit Bahnhofsumbau 1999

Im Jahr 1999 begann ein umfassender Umbau des Bahnhofs. Unter anderem erhielt er eine neue Empfangshalle. Die Zwischenebene der historischen Eingangshalle wurde entfernt und damit die einstige Raumhöhe wiederhergestellt. Der Fußgängersteg zum ZOB und die Außenstege an der Nordseite des Bahnhofs sind ersatzlos abgerissen worden, der Fußgängersteg zum Sophienhof wurde durch eine Stahl-Glas-Konstruktion ersetzt. Der umgestaltete Bahnhofsvorplatz und die Empfangshalle am Querbahnsteig mit zahlreichen Geschäften wurde zur Kieler Woche im Juni 2004 eingeweiht. Auch die Kaisertreppe im Osten wurde wieder hergestellt. Wegen finanzieller und technischer Schwierigkeiten wurde der Umbau mehrmals unterbrochen und erst im Mai 2006 mit der Fertigstellung einer neuen Bahnsteighalle abgeschlossen; nur über dem Querbahnsteig ist noch die alte und sanierte Bahnhofshalle erhalten. Die Gesamtkosten des Umbaus betrugen rund 60 Millionen Euro. Die Kosten der Bahnsteighalle wurden mit rund 30 Millionen Euro beziffert. Das Parkdeck mit dem noch bis 2016 darunter befindlichen ZOB wurde 2009–2010 im Süden – zum Bahnhof hin – um knapp ein Drittel reduziert (Teilabriss) und dort ein Hotel der „Atlantic“-Kette errichtet (Eröffnung Juni 2010 / Baukosten rund 23 Mio. Euro).

Ab 2013 hat es einen erneuten Umbau des Bahnhofs mit der Entstehung der Gleise 2b und 6b gegeben. Gleis 2b wurde außerhalb der Halle am Bahnsteig der Gleise 1 und 2 realisiert, der zu einem Zungenbahnsteig umgebaut wurde; für Gleis 6b gilt das Gleiche am Bahnsteig der Gleise 5 und 6. Die Bahnsteige wurden nötig, um den zusätzlichen Verkehr in der Relation Kiel–Rendsburg und der Relation Kiel–Schönberger Strand bewältigen zu können. Die Arbeiten wurden im Oktober 2014 weitgehend beendet.

2016 wurde das einst mit dem Bahnhof verbundene Parkdeck über dem ZOB abgerissen, um folgenden Neubauten Platz zu machen: Einem neuen, schmaleren Parkhaus zum Stresemannplatz hin, einem neuen ZOB an der Viktoriastraße und einem weiteren Hotel der Atlantic-Kette an der Kaistraße, das im rechten Winkel zum Bestandsbau entstehen soll.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Kiel Hauptbahnhof" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20022285
  • Veröffentlicht am:
    13.07.2006
  • Geändert am:
    01.03.2015
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