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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 2009
Fertigstellung: 11. Oktober 2018
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Schnellbahnstrecke

Lage / Ort

km Name

Technische Daten

Abmessungen

Gesamtlänge 453.0 km
Gleisanzahl 2

Lastannahmen

Entwurfsgeschwindigkeit 300 km/h

Auszug aus der Wikipedia

Die Bahnstrecke Medina–Mekka, auch Hochgeschwindigkeitsstrecke Haramain Express genannt, ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke, die die Städte Mekka, Dschidda und Medina im Westen des Königreichs Saudi-Arabien verbindet. Der Termin für die Betriebsaufnahme wurde mehrfach verschoben. Die ersten Passagiere fuhren dann am 11. Oktober 2018.

Planung

Programm

Die zweigleisige, mit Einphasenwechselstrom mit einer Spannung von 25 kV und einer Frequenz von 60 Hertz elektrifizierte Strecke wird über 449,2 Kilometer (einschließlich des Abzweigs zum King Abdulaziz International Airport (KAIA): 453 Kilometer) in Normalspur von 1435 mm errichtet und elektrisch betrieben. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 320 km/h. Die Strecke ist mit ETCS Level 2 ausgerüstet. Sie dient in erster Linie einem schnellen und sicheren Transport der Pilger des Haddsch und der ʿUmra zwischen den Städten. Der Streckenbau und die 36 Talgozüge kosteten etwa 6,7 Milliarden €. Bauherr und Betreiber ist die Saudi Railway Organisation. Die maximale Kapazität der Strecke liegt bei 160.000 Reisenden pro Tag und 50 Millionen pro Jahr. Dafür wäre ein 23-Stunden-Betrieb im 10-Minuten-Takt erforderlich. Tatsächlich werden etwa 3 Millionen Reisende pro Jahr, hauptsächlich während des Haddsch, erwartet.

Die Strecke wird fünf Bahnhöfe erhalten:

  • Kopfbahnhof Mekka: 10 Bahnsteiggleise an 6 Bahnsteigen
  • Kopfbahnhof King Abdulaziz International Airport: 4 Bahnsteiggleise. Dieser Bahnhof liegt an einem Abzweig der Strecke.
  • Durchgangsbahnhof Dschidda: 6 Bahnsteiggleise an 4 Bahnsteigen, 2 Durchfahrgleise
  • Durchgangsbahnhof King Abdullah Economic City: 4 Bahnsteiggleise an 2 Bahnsteigen, 2 Durchfahrgleise
  • Kopfbahnhof Medina: 6 Bahnsteiggleise an 4 Bahnsteigen

Erschwernisse

Die klimatischen Bedingungen, unter denen der Bau und künftig der Betrieb stattfindet, sind extrem. Tägliche Temperaturschwankungen zwischen + 55 C° und – 5 C° sind üblich. Etwa die Hälfte der Strecke führt durch Sandwüste mit der Gefahr, dass Dünen auf die Strecke wandern, der Sand diese zuweht und Züge „sandgestrahlt“ werden. Weiter kommt Starkregen vor, der sonst ausgetrocknete Wadis innerhalb kurzer Zeit zu reißenden Gewässern anschwellen lassen kann. So konnte der 2012 zunächst angestrebte Eröffnungstermin 2014 ebenso wie ein verschobener Eröffnungstermin 2017 nicht eingehalten werden.

Bau

Phase 1

Der Auftrag für Erdarbeiten und Unterbau wurde im März 2009 an ein internationales Konsortium vergeben, das unter dem Namen Al Rajhi Alliance firmiert. Es besteht aus einer Reihe von Unternehmen, darunter China Railway Construction Corporation (CRCC), Al Arrab Contracting Company Ltd, Al Suwailem Company und der französischen Alstom. Das Auftragsvolumen betrug 6,79 Milliarden Saudi-Riyal.

Der Auftrag für den Bau der Empfangsgebäude im Wert von mehr als 33 Mio. Euro ging an die Architekten BuroHappold und Foster + Partners. Sie sollen traditionelle Islamische Architektur aufgreifen. Die Bahnhöfe sind mit Restaurants, Moscheen, Parkhäusern, Hubschrauberlandeplätzen und VIP-Lounges ausgestattet.

Phase 2

Die zweite Phase des Projekts umfasst den Oberbau, die Signaltechnik, Bahnstromanlagen und Elektrifizierung sowie die Telekommunikationseinrichtungen. Weiter zählen hierzu die Fahrzeuge einschließlich deren Unterhalt für 12 Jahre.

Am 26. Oktober 2011 wurde bekanntgegeben, dass das saudisch-spanische Konsortium Al‑Shoula Group für die Umsetzung der Phase 2 ausgesucht wurde. Es setzte sich zusammen aus Talgo, Renfe, Adif, Copasa, Imathia, Consultrans, Ineco, Cobra, Indra, Dimetronic, Inabensa, OHL, AL-Shoula und Al-Rosan. Die Auftragssumme für die Fahrzeuge und deren Unterhaltung beträgt 1,6 Mrd. €.

An DB International wurden 2013 die Projektsteuerung und -Überwachung sowie eine Reihe von Ingenieurleistungen vergeben.

Die Bauarbeiten wurden Anfang 2015 abgeschlossen und mit dem Testbetrieb begonnen.

Verzögerung

Die Bedenken, dass nicht in ausreichendem Umfang technische Vorkehrungen gegen die örtlich zu erwartenden witterungsbedingten Erschwernisse und den Flugsand getroffen wurden, erwiesen sich als zutreffend. Erwogen werden gegen den Flugsand Schutzmauern, Gräben, die den Sand auffangen und dann ausgeschaufelt werden sollen, Gebläse an den Zügen und „Sandfeger-Lokomotiven“. Auch weise der von chinesischen Unternehmen hergestellte Betonoberbau Qualitätsmängel auf. Die nun erforderlichen Nacharbeiten verzögerten das Projekt. Der Flugsand wird aller Voraussicht nach auch die Gesamtlaufleistung der Räder der Züge stark reduzieren. Über die daraus entstehenden Kosten und Entschädigungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro (Stand: Ende 2016) streiten nun das ausführende spanische Konsortium und die Saudi Railways Organisation. Zur Lösung der Probleme wurde zwischen den Beteiligten im Rahmen eines Staatsbesuchs des spanischen Königs Philipp VI. in Saudi-Arabien ein ergänzender Vertrag geschlossen. Danach sollte die Strecke zwischen Ende 2017 und März 2018 stufenweise in Betrieb genommen werden. Am 11. Juni 2017 wurde bei der Testfahrt mit einem Talgo 350 erstmals die Geschwindigkeit von 330 km/h erreicht (Verkehrsgeschwindigkeit von 300 km/h plus 10 % Sicherheitsaufschlag).

Eröffnung

Am 31. Dezember 2017 wurde die Strecke offiziell eröffnet, ohne baulich fertiggestellt worden zu sein, damit die Frist für die Fertigstellung zum Ende des Jahre 2017 formal gewahrt werden konnte. Die Bahnhöfe King Abdullah International Airport und Dschidda waren noch nicht fertiggestellt. Seit dem 12. Januar 2018 wurde freitags und samstags je ein Zugpaar gefahren. Die Eröffnung für den Regelverkehr erfolgte schließlich am 25. September 2018 durch König Salman ibn Abd al-Aziz in Dschidda. Der Fahrgastbetrieb sollte am 4. Oktober aufgenommen werden, tatsächlich erfolgte dies am 11. Oktober.

Anfangs sollen nur vier Zugpaare angeboten werden, die donnerstags, freitags, samstags und sonntag verkehren. Ab 2019 sollen sechs Zugpaare verkehren, die Frequenz dann weiter gesteigert werden. Der Flughafenbahnhof soll erst ab März 2019 bedient werden, weil er noch nicht fertig gestellt ist. Die Geschwindigkeit der Züge ist vorläufig auf 200 km/h begrenzt, weil die Signalanlage noch nicht fertiggestellt ist. Für September 2019 wird der Vollbetrieb mit dann 35 Zuggarnituren angestrebt, die während der Spitzenauslastung, also vor allem während der Hadsch, im 10-Minuten-Takt verkehren sollen.

Verkehr

Fahrzeuge

Der Verkehr soll zunächst mit 35 angepassten Talgo-Züge der Baureihe Talgo 350 durchgeführt werden. Jeder Zug verfügt über 13 Wagen mit je zwei voneinander unabhängigen Klimaanlagen, um deren Funktion auf jeden Fall sicherzustellen. Ein Zug bietet 417 Sitzplätze in zwei Wagenklassen. Die Züge werden 1.257 Mio € kosten. Es besteht darüber hinaus eine Option für 23 weitere Züge zum Preis von 800 Mio. €. Ein weiterer Zug wird als Hofzug für den saudischen König verwendet werden und eine besondere Ausstattung erhalten. Der erste Zug wurde im Dezember 2014 von Barcelona aus nach Dschidda verschifft. Die Lieferungen erfolgten monatlich über das ganze Jahr 2015 weiter. Die Höchstgeschwindigkeit im fahrplanmäßigen Betrieb soll 300 km/h betragen.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bahnstrecke Medina–Mekka" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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    10054634
  • Veröffentlicht am:
    03.03.2010
  • Geändert am:
    06.08.2022
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