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Allgemeine Informationen

Fertigstellung: November 1931
Status: zerstört (12. Oktober 2017)

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Holzfachwerkturm
Funktion / Nutzung: Aussichtsturm
Mobilfunkturm
Baustoff: Holzturm

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 50° 5' 20.35" N    8° 42' 40.86" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 43.3 m

Baustoffe

Fachwerkträger Holz

Chronologie

Nacht vom 12. Oktober 2017

Der Turm wird bei einem Brand vollständig zerstört.

Auszug aus der Wikipedia

Der Goetheturm war ein 1931 vollständig aus Holz erbauter, 43,3 Meter hoher Aussichtsturm am nördlichen Rand des Frankfurter Stadtwaldes in Sachsenhausen (Stadtteil von Frankfurt am Main) im Sachsenhäuser Landwehrweg. Der Turm, der nach Johann Wolfgang von Goethe benannt war, hatte 196 Stufen und war bis 1999, als er vom Jahrtausendturm in Magdeburg abgelöst wurde, der höchste öffentlich zugängliche Holzbau Deutschlands. In der Nacht zum 12. Oktober 2017 wurde er durch ein Feuer zerstört. Der Neubau soll ab Ende 2019 starten, fertiggestellt werden könnte der Turm laut den Planungen Mitte 2020.

Geschichte

Seit 1867 stand an gleicher Stelle ein damals 22 Meter hoher Holzturm. Der ursprüngliche Turm musste nach dem Ersten Weltkrieg wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

Der neue Goetheturm wurde 1931 gebaut, wofür der Kaufmann und Kommerzienrat Gustav Gerst 28.000 Reichsmark stiftete. Die Stadt stellte das vom damaligen Oberforstmeister Jacobi ausgesuchte Bauholz, insgesamt etwa 340 m³ Kiefern-, Buchen- und Eichenholz, zur Verfügung. Die feierliche Eröffnung fand im November 1931 statt – kurz vor Beginn des Goethejahres 1932 anlässlich des 100. Todestages von Goethe.

Von 1981 bis 1982 wurde der Turm aufwendig renoviert. Zur Wiedereröffnung wurde am Samstag, dem 8. Mai 1982, ein Fest ausgerichtet. Von da an fand jährlich am ersten Samstag im Mai das Goetheturmfest am Fuße des Turms statt, das vom Vereinsring Sachsenhausen und den ihm angeschlossenen Vereinen ausgerichtet wurde.

Unweit des Standorts des Turmes liegt seit 2000 eine nachgebildete dorische Säule mit der Inschrift „Arkadien, ein Königreich in Spartas Nachbarschaft“, ein Kunstwerk des schottischen Künstlers Ian Hamilton Finlay. Das Denkmal entstand im Rahmen des „Verschönerungsprojektes Goetheturm“.

Der Turm wurde von 2010 bis 2014 grundsaniert und war seit dem 11. April 2014 wieder öffentlich zugänglich.

Am 12. Oktober 2017 gegen 03:10 Uhr gingen bei Feuerwehr und Polizei Meldungen ein, dass der Turm in Flammen stehe. Als wenige Minuten später Einsatzkräfte eintrafen, stand der Turm bereits im Vollbrand. Die Feuerwehr entschied sich aufgrund des fortgeschrittenen Brandes dafür, den Turm kontrolliert abbrennen zu lassen und sich auf den Schutz der Umgebung zu konzentrieren. Gegen vier Uhr brach der Turm in sich zusammen. Es wird wegen Brandstiftung ermittelt. Unmittelbar nach seiner Zerstörung wurde der Wiederaufbau des Goetheturms von mehreren Seiten gefordert. In einer Internet-Umfrage der Stadt Frankfurt sprach sich eine Mehrheit dafür aus, den Goetheturm in seiner ursprünglichen Form wiederaufzubauen. Die Stadt Frankfurt wird diesem Wunsch entsprechen; die Einweihung eines neuen Turms ist für Mitte 2020 geplant. Die Kosten des Neubaus aus Holz- und Stahlelementen werden auf eine „niedrige einstellige Millionensumme“ geschätzt. Bisher gingen Spenden von knapp 150.000 Euro ein.

Architektur und Bedeutung des ersten Goetheturmes (1931–2017)

Der vollständig aus Holz erbaute erste Goetheturm war 43,3 m hoch und hatte 196 Stufen. Der Grundriss war quadratisch von 8,4 m Kantenlänge. An jeder Ecke befanden sich sandsteinverkleidete, 1,35 Meter hohe Fundamentblöcke, die außer an der nordwestlichen Eingangsseite durch Sandsteinmauern miteinander verbunden waren. Auf den Eckfundamenten erhoben sich jeweils vier Holzpfosten mit großem Durchmesser, die wegen der Höhe des Turms jeweils aus vier Teilstücken bestanden. Sie waren alle in einer Fachwerkkonstruktion miteinander verbunden, die sich bis zur Plattform auf 5 Meter Kantenlänge verjüngte und den rechtsdrehenden Treppenaufgang umschloss. Dieser führte von zwei breiten Sandsteinstufen an der Nordostseite des Turms mit 196 Stufen über zwölf Zwischenpodeste zur überdachten, 6 mal 6 Meter großen, 39,5 Meter hohen Aussichtsplattform. Auf den Zwischenpodesten waren zur Innenseite des Turms jeweils Holzbänke angebracht. Ab etwa 26 Meter Höhe bis hinauf zur Plattform war aus Sicherheitsgründen außen am Turm ein Stahlnetz angebracht. Auch die Plattform war außen mit einem Stahlnetz gesichert, das von der Brüstung bis zum Dach reichte, jedoch den Ausblick relativ wenig beeinträchtigte. Zuletzt hatte man durch den Baumbewuchs keinen Blick auf die südöstlichen Vororte Frankfurts.

Bis zur Errichtung des Jahrtausendturmes in Magdeburg im Jahr 1999 war der Goetheturm der höchste öffentlich zugängliche Holzbau Deutschlands. Im Jahr 2007 war er nach dem Funkturm Rottenbuch (66 Meter ohne Antennen), dem Jahrtausendturm in Magdeburg (60 Meter), den Zwillingstürmen des Antennenmessplatzes Brück (54 Meter) und dem Aussichtsturm Blumenthal (45 Meter) das fünfthöchste Holzbauwerk Deutschlands. Der Goetheturm diente als Aussichtsturm sowie als Sendeturm für den Mobilfunk. Außerdem diente er als Fernsehumsetzer (Kanal E47).

Naherholungszentrum

Bis zu seiner Zerstörung war der Goetheturm und sein nahes Umfeld ein beliebtes Ausflugsziel insbesondere für Familien. Er war von Anfang April bis Ende Oktober tagsüber geöffnet. Am Fuße des Goetheturms liegt der 3 Hektar große Spielpark Goetheturm; unter anderem gibt es eine Riesenrutsche und ein Planschbecken. 2006 wurde im Waldspielpark der Irrgarten mit GrünGürtel-Tieren angelegt. Außerdem befindet sich am Goetheturm ein Gartenlokal.

Verkehrsanbindung

Der Standort des Goetheturms ist durch die Buslinie 48, Haltestelle Goetheturm, mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Die Haltestellen Hainer Weg und Sachsenhäuser Warte der Buslinien 30, 36, OF-50 und 653 sind über einen kurzen Fußweg erreichbar. Für den motorisierten Individualverkehr steht ein großer Parkplatz am Sachsenhäuser Landwehrweg zur Verfügung.

 

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Goetheturm" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20018256
  • Veröffentlicht am:
    31.10.2005
  • Geändert am:
    23.01.2022
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