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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Bellevuesteg
Baubeginn: 1914
Fertigstellung: 30. Januar 1915
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , ,
Überquert:
  • Spree
Koordinaten: 52° 31' 12.58" N    13° 21' 0.49" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

größte Stützweite 52 m
Breite 5.0 m
Gesamtlänge ca. 70 m

Massen

Baustahl 120 t

Kosten

Baukosten ca. Mark 133 000

Baustoffe

Bogen Stahl
Fahrbahnplatte Stahlbeton
Widerlager Stahlbeton
Querriegel Stahl

Chronologie

1926

Der Bellevuesteg wird zum Andenken an den 1926 verstorbenen Wilhelm Gericke in Gerickesteg umbenannt.

2. Weltkrieg

Am Ende des Krieges wird auch der Gerickesteg von Nationalsozialisten gesprengt. Das südliche Ende versinkt in der Spree, bleibt aber weitestgehend intakt. Die Beschädigungen betreffen in erster Linie die Treppenaufgänge zu beiden Seiten der Brücke.

1949 — 1950

Die Brücke wird in vereinfachter Form wiederhergestellt. Dabei wird der Bogen gehoben und die Treppen erneuert, jedoch ohne den ursprünglichen Bauschmuck, den die Bildhauer Georg Roch und Hermann Feuerhahn entworfen hatten. Auch die Jugendstil-Laternen Möhrings werden durch schlichte Leuchten ersetzt. Vom eigentlichen 120 Tonnen schweren Stahltragwerk müssen allerdings nur 8.6 Tonnen ersetzt werden.

Auszug aus der Wikipedia

Der Gerickesteg ist eine Fußgängerbrücke über die Spree östlich des S-Bahnhofs Bellevue. Er dient hauptsächlich dem Zugang zur Stadtbahn aus dem Moabiter Wohngebiet zwischen Alt-Moabit und der Spree. Die Brücke wurde 1914/1915 nach Entwürfen von Bruno Möhring errichtet und nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg vereinfacht wiederhergestellt.

Vorgeschichte

Mit dem Bau der Stadtbahn am Ende des 19. Jahrhunderts wurde östlich des S-Bahnhofs Bellevue eine viergleisige Brücke über die Spree errichtet. In der Mittellage der Brücke wurde ein öffentlicher Fußweg als Zugang zum S-Bahnhof von der nördlichen Spreeseite angelegt, der den Namen Bellevuesteg erhielt. Der Volksmund nannte sie damals aufgrund des Lärms der darüberhinwegfahrenden Züge auch „Bullerbrücke“. Mit steigenden Verkehrslasten auf der Stadtbahn traten Schäden an der Eisenbahnbrücke auf und ein Umbau wurde erforderlich. Dieser wurde vom April 1917 bis Dezember 1918 ausgeführt und schloss eine weitergehende Mitbenutzung durch Fußgänger aus. Für die Aufrechterhaltung der Erreichbarkeit des Stadtbahnhofs wurde vor Beginn der Arbeiten an der Stadtbahnbrücke eine separate Fußgängerbrücke geplant und realisiert.

Bau

Bruno Möhring entwarf die Fußgängerbrücke als Bogenbrücke mit sichelförmigen Bogenträgern. So konnte eine Spannweite von 52 Metern ohne die Schifffahrt behindernde Zwischenstützen erreicht werden. Die fünf Meter breite Gehbahn wurde tiefliegend in den Bogen eingehängt, sodass eine Durchfahrtshöhe von vier Metern für die Schifffahrt verblieb. Die Brücke überspannt die Spree rechtwinklig zwischen dem Helgoländer und dem Holsteiner Ufer.

Die Bauwerke für Treppen und Widerlager beidseits der Brücke wurden aus Beton erstellt und mit Dolomitporphyr und Granit verkleidet. Die Treppenbrüstungen sind an der Brückenseite pfeilerartig in die Höhe gezogen und mit einer Jugendstil-Laterne gekrönt. Den bildnerischen Schmuck in Form von Masken an den Brüstungen entwarfen die Bildhauer Georg Roch und Hermann Feuerhahn.

Baubeginn für die Brücke war Oktober 1913, die Eröffnung erfolgte nach gut einem Jahr am 30. Januar 1915, der Name Bellevuesteg wurde beibehalten. Die Baukosten betrugen rund 133.000 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 530.000 Euro).

Am 31. Mai 1920 wurde der Bellevuesteg in Gerickesteg umbenannt. Dies geschah anlässlich eines Jubiläums zu Ehren des Berliner Kaufmanns und Stadtverordneten Wilhelm Gericke (page 19. Januar 1838; † 12. Juni 1926). Wegen seines Engagements für die Entwicklung Moabits und seiner Verdienste als Mitglied der Kanaldeputation nannte ihn der Volksmund auch „König von Moabit“.

Beschädigung und Wiederherstellung

Wie rund 20 weitere Brücken in Berlin sprengten im Zweiten Weltkrieg gegen Ende der Schlacht um Berlin Spezialisten der Wehrmacht auch den Gerickesteg, um den Vormarsch der Roten Armee zu behindern. Das südliche Ende versank in der Spree, blieb aber in sich intakt und konnte 1947 gehoben werden. Größere Beschädigungen betrafen vor allem die Treppenbauwerke. Die komplette Wiederherstellung erfolgte 1949/1950 in vereinfachter Form. Der Bauschmuck von Roch und Feuerhahn wurde nicht erneuert und die Jugendstil-Laternen Möhrings wurden durch schlichte Leuchten ersetzt. 1987 erfolgte zur 750-Jahr-Feier Berlins eine Sanierung des Bauwerks.

Eine Besonderheit ist, dass der Gerickesteg seit seiner Errichtung 1914/1915 mit Gaslaternen beleuchtet wird. Dies gilt sowohl für die vier Pylone an den beiden Auf- und Abgängen zur Brücke als auch für die zwei auf dem Steg montierten Hängeleuchten. Zuletzt wurden alle sechs Leuchten im Dezember 2008 mit einer komplett neuen Gasbeleuchtungstechnik ausgestattet. Der Gasbetrieb erfolgt durch eine Rohrleitung, die auf der Brücke montiert ist. Seit Ende 2010 sind die Gasleuchten wegen eines defekten Gasrohrs außer Betrieb, im Februar 2011 wurden sie sogar abmontiert. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung plant, den Gerickesteg mit einer elektrischen Beleuchtung zu versehen, was den Charakter der Brücke so verändern dürfte, dass der Denkmalschutz in Frage gestellt werden wird. Mittelfristig will die Senatsverwaltung nahezu sämtliche Berliner Gasleuchten entfernen.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Gerickesteg" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau (1914-1915)
Entwurf
Instandsetzung (2015-2017)
Auftraggeber
Entwurf
Ausführungsplanung
Bauausführung
Bauüberwachung
Koordination Sicherheit & Gesundheit

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Thiemann, Eckhard / Desczyk, Dieter / Metzing, Horstpeter (2003): Berlin und seine Brücken. 1. Ausgabe, Jaron Verlag, Berlin (Deutschland), S. 116.
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20010053
  • Veröffentlicht am:
    30.08.2003
  • Geändert am:
    06.06.2023
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