Allgemeine Informationen
Name in Landessprache: | Torre della Garisenda; Tårr Måzza; la Gariṡannda |
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Fertigstellung: | 1119 |
Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Baustoff: |
Mauerwerksturm |
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Funktion / Nutzung: |
Wehrhafter Wohnturm |
Lage / Ort
Lage: |
Bologna, Bologna, Emilia-Romagna, Italien |
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Neben: |
Asinelli-Turm (1119)
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Koordinaten: | 44° 29' 40" N 11° 20' 48" E |
Technische Daten
Abmessungen
Höhe | 47 m |
Baustoffe
Turm |
Ziegelstein
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Auszug aus der Wikipedia
Der Torre della Garisenda (Tårr Måzza o la Gariṡannda im bologneser Dialekt) ist einer der sogenannten due torri (dt.: zwei Türme) von Bologna in der italienischen Region Emilia-Romagna, ein Symbol der Stadt. Er steht an der Piazza di Porta Ravegnana, an der Kreuzung der alten Straßen San Donato (heute Via Zamboni), Via San Vitale, Strada Maggiore, Via Santo Stefano und Via Castiglione.
Geschichte und Beschreibung
Bologna war im Mittelalter eine „betürmte“ Stadt par Excellence; ihr Panorama war mit etwa 150 Geschlechtertürmen gespickt, deren Funktion nicht nur strategisch oder militärisch war, sondern die auch als architektonische Merkmale das Prestige der jeweiligen Eigentümerfamilien zeigten. Zu den charakteristischsten dieses städtischen Gefüges zählte unzweifelhaft der Torre della Garisenda, ein gemauerter Turm, den die Garisendas, eine prosperierende ghibellinische Geldwechsler-Familie, 1109 errichten ließen. Ursprünglich hatte der Turm eine Höhe von 60 Metern, wurde aber unter der Signoria von Giovanni Visconti da Oleggio (1335–1360) wegen struktureller Fehler auf 48 Meter gekürzt. Diese hatten sich im Fundament früh und intensiv gezeigt, gekennzeichnet durch schlechte mechanische Fähigkeiten und Tragfähigkeit. Aus dem letztgenannten Grund neigte sich das gesamte Gebäude immer mehr bis auf einen Überhang von 3,22 Metern, entsprechend einer Neigung von 4°.
Obwohl von der größeren Höhe des benachbarten, zeitgenössischen Torre degli Asinelli überschattet, weckte der Torre della Garisenda ein breites, literarisches Echo: Er wurde mehrmals von jungen Dante Alighieri erwähnt, der viele Male in seinem Leben durch Bologna kam. „Der Höchste“ dichtete bei zwei Gelegenheiten über den Turm: Beim ersten Mal in einem Sonett, wo der Dichter sein Bedauern darüber ausdrückt, dass er ausschließlich den Torre della Garisenda gesehen hätte, und „den größeren (die größere), von dem (der) man spricht“ (womit eben der Torre degli Asinelli gemeint ist oder vermutlich eher eine attraktive Frau, sicherlich nicht Beatrice) vergessen hätte. Beim zweiten Mal in der „Commedia“, in der als Maßstab für den Riesen Antäus dient, der in dem hochaufragenden Akt des Bückens, in einigen Versen eingefangen ist, die auch in einem Epigraph erwähnt werden, der auf dem Turm selbst angebracht ist:
„Non mi poriano già mai fare ammenda / del lor gran fallo gli occhi miei sed elli / non s’accecasser, poi la Garisenda / torre miraro co’ risguardi belli, / e non conobber quella (mal lor prenda!) / ch’è la maggior de la qual si favelli“ Rime, LI - Non mi poriano già mai fare ammenda
(dt.: Was die Garisenda zu betreffen scheint / unter dem Hang, wenn eine Wolke geht /darüber, sodass es im Gegenteil hängt, / so war Antäus für mich, der in Schach war, / um ihn bücken zu sehen ...)
Nachdem der Turm um ungefähr 12 Meter „gekürzt“ worden war, erlebte er verschiedene Höhen und Tiefen: Die mächtige Corporazione dei Drappieri, die ihren Sitz im gegenüberliegenden Palazzo degli Strazzaroli hatte, kaufte ihn und im Laufe der Jahrhunderte wurde er teilweise durch verschiedene Bauten verdeckt, die um ihn herum errichtet wurden, darunter Geschäftsgebäude und eine kleine Kirche, die Santa Maria delle Grazie geweiht war (1710). Diese Gebäude mit einem ausgeprägten überbefruchtenden und verstörenden Charakter des globalen Architekturbildes des Torre della Garisenda wurden Ende des 19. Jahrhunderts abgerissen, eine Zeit, in der auch eine Verkleidung des Erdgeschosses in Bossenwerk aus Selenit angebracht wurde. Ebenfalls im 19. Jahrhundert, mitten in der napoleonischen Zeit, gelangte der Turm in die Hände der Familie Ranuzzi und später in die der Malvezzi Campeggi, an Raimondo Franchetti am 27. August 1904 und schließlich an die Stadt Bologna, in deren Verwaltung er bis heute ist.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Torre della Garisenda" und überarbeitet am 1. April 2023 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
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Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Garisenda Tower in Bologna (Italy): health monitoring by different nondestructive testing techniques. In: International Journal of Masonry Research and Innovation, v. 1, n. 1 ( 2016), S. 1. (2016):
- Garisenda Tower in Bologna (Italy): structural assessment and numerical simulation. In: International Journal of Masonry Research and Innovation, v. 1, n. 1 ( 2016), S. 1. (2016):
- Laser scanning the Garisenda and Asinelli towers in Bologna (Italy): Detailed deformation patterns of two ancient leaning buildings. In: Journal of Cultural Heritage, v. 12, n. 2 (April 2011), S. 117-127. (2011):
- (2020): Long-Term Seismometric Monitoring of the Two Towers of Bologna (Italy): Modal Frequencies Identification and Effects Due to Traffic Induced Vibrations. In: Frontiers in Built Environment, v. 6 (Januar 2020).
- Monitoring of the Garisenda Tower through GNSS using advanced approaches toward the frame of reference stations. In: Journal of Cultural Heritage, v. 38 (Juli 2019), S. 231-241. (2019):
- Über diese
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20002467 - Veröffentlicht am:
02.12.2001 - Geändert am:
19.05.2023