0
  • DE
  • EN
  • FR
  • Internationale Datenbank und Galerie für Ingenieurbauwerke

Anzeige

Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1726
Fertigstellung: 28. Februar 1743
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Kuppel
Funktion / Nutzung: Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 51° 3' 7.17" N    13° 44' 29.72" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 91 m
umbauter Raum 85 760 m³
Erdgeschoss Nettogrundfläche 1 780 m²
Kellergeschoss Nettogrundfläche 2 160 m²

Kosten

Wiederaufbau
Baukosten (ohne Steuern) Euro 131 100 000

Baustoffe

Kuppel Stein

Chronologie

1722

Rat der Stadt entscheidet sich für einen Neubau der gotischen Kirche "Zu unserer lieben Frau". Der Planungsauftrag geht an George Bähr.

26. Juni 1726

Genehmigung des endgültigen Entwurfes.

26. Juni 1726

Die Grundsteinlegung wird feierlich begangen.

1727

Die alte Kirche wird abgetragen.

1729

Der Rohbau ist bis zum Hauptgesims fertig gestellt.

28. Februar 1734

Der Innenraum wird feierlich geweiht.

1736

Johann Sebastian Bach spielt auf der von Gottfried Silbermann gebauten Orgel.

1738

Die Sandsteinkuppel wird fertig gestellt.

27. März 1743

Das Kuppelkreuz wird aufgesetzt. Der Bau ist vollendet.

1924 — 1932

Umfassende Restaurierung.

1938 — 1943

Umfassende Restaurierung.

13. Februar 1945
— 14. Februar 1945

Schwere Bombenangriffe der Alliierten zerstören viele historische Gebäude in Dresden. Auch die Frauenkirche wird schwer getroffen. Brände werden in ganz Dresden entfacht.

15. Februar 1945, 10:00

Brände in der Frauenkirche haben die Pfeiler so stark geschwächt, dass die Kuppel einstürzt.

1948 — 1949

600 m3 Steinmaterial werden geborgen, vermessen und inventarisiert.

1991

Gründung der Stiftung Frauenkirche Dresden e.V. als Bauherrin für den Wiederaufbau, der in der DDR-Zeit nicht hatte vorangetrieben werden können.

1992

Beginn der Planungsarbeiten.

1993
— Mai 1994

Baustelleneinrichtung und fachmännische Enttrümmerung nach archäologischen Gesichtspunkten des Kirchenruine.

27. Mai 1994

Die erste Steinversetzung markiert den eigentlichen Wiederaufbau der Kirche.

21. August 1996

Feierliche Weihe der Unterkirche.

1999

Die Kapitellen der Pfeiler im Kircheninnenraum werden versetzt.

29. Juni 2001

Der letzte Stein wird bei der Schließung des Druckringes für die Innenkuppel in 38 Metern Höhe versetzt.

2004

Fertigstellung der Steinbauten und Krönung der Kuppel mit dem Kuppelkreuz.

30. Oktober 2005

Weihung der wiederaufgebauten Kirche.

Auszug aus der Wikipedia

Die Frauenkirche in Dresden (ursprünglich Kirche Unserer Lieben Frau – der Name bezieht sich auf die Heilige Maria) ist eine evangelisch-lutherische Kirche des Barock und der prägende Monumentalbau des Dresdner Neumarkts. Sie gilt als prachtvolles Zeugnis des protestantischen Sakralbaus, besitzt eine der größten steinernen Kirchenkuppeln nördlich der Alpen und gilt als größter Sandsteinbau der Welt.

Die Dresdner Frauenkirche wurde von 1726 bis 1743 nach einem Entwurf von George Bähr erbaut und wurde zu einem Emblem sowohl des Dresdner Barocks wie auch der berühmten Stadtsilhouette. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie während der Luftangriffe auf Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 durch den in Dresden wütenden Feuersturm schwer beschädigt und stürzte am Vormittag des 15. Februar ausgebrannt in sich zusammen. In der DDR blieb die Ruine erhalten und wurde als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung belassen.

Nach der Wende begannen Anfang 1993 die Enttrümmerung und ab 1994 der Wiederaufbau des Kirchbaus. Die 2005 abgeschlossenen Arbeiten wurden überwiegend von Fördervereinen und Spendern aus aller Welt, darunter den US-amerikanischen „Friends of Dresden“, finanziert. Am 30. Oktober 2005 fand in der Frauenkirche ein Weihegottesdienst und Festakt statt. Aus der Ruine wurde nun ein offizielles Symbol der Versöhnung.

Im Umfeld der Frauenkirche entsteht seitdem auf Initiative der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) der Neumarkt wieder, mit mehreren Rekonstruktionen von Bürgerhäusern.

Geschichte

Vorgängerbauten

Es wird vermutet, dass der früheste Frauenkirche-Bau eine Missionskirche aus Holz war und kurz nach dem Jahr 1000 errichtet wurde. Chronisten des 17. und 18. Jahrhunderts gaben eine Gründung um das Jahr 1020 an. Nach der slawischen Überlieferung wurde die Frauenkirche durch Přibislav (wahrscheinlich der Hofkaplan des böhmischen Herzogs Oldřich) am 8. September, dem Festtag Mariä Geburt, geweiht. Von diesem Bau liegen jedoch keine archäologischen Zeugnisse vor. Im 12. Jahrhundert wurde an der Stelle der heutigen Frauenkirche eine kleine romanische Steinkirche erbaut, die ebenfalls der Mutter Gottes geweiht war und folglich auf Mittelhochdeutsch Kirche zu unser liuben Vrouwen hieß. Von dieser Kirche wurden bei Grabungen Wandreste gefunden.

Im 14. Jahrhundert wurde die romanische Kirche mit einem neuen Sakralbau im Stil der Gotik umbaut. Er erhielt 1477 eine Choranlage im Stil der Spätgotik und 1497 ihren bis zum Abbruch 1727 letzten Dachreiter.

In der Reformation fiel das Kirchengebäude aus dem Mittelalter an die nun lutherische Gemeinde der Stadt. Bis dahin war sie die einzige Stadtkirche mit Sitz des Erzpriesters des Archidiakonats des Bistums Meißen. Unter anderem wurde in ihrer Vorhalle Heinrich Schütz bestattet. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude baufällig und reichte für die wachsende Zahl der Gottesdienstbesucher nicht mehr aus. Da der Bau der Bährschen Frauenkirche neben der gotischen Frauenkirche begann, konnte der Gottesdienst während der Bauarbeiten am Neubau aufrechterhalten werden. Erst als die alte Frauenkirche den Weiterbau des Bährschen Baus behinderte, wurde sie 1727 abgetragen. Auch der die Kirche umgebende Frauenkirchhof wurde bis 1727 säkularisiert.

Barocker Kuppelbau George Bährs

Der Rat der Stadt Dresden beschloss 1722, eine neue Kirche zu bauen. Er beauftragte den Architekten und Ratszimmermeister George Bähr mit der Planung. Diese, aus der mehrere Entwürfe hervorgingen, dauerte vier Jahre, bis die Stadt am 26. Juni 1726 seinen Entwurf genehmigte. Aufgrund der Enge am Neumarkt betrachtete man einen hohen Zentralbau als die geeignetste Lösung. Die Wallfahrtskirche Maria Hilf von Giovanni Antonio Viscardi bei Neumarkt in der Oberpfalz diente für die Pläne der Kirche als ein Vorbild. Am 26. August 1726 wurde der Grundstein gelegt, und bis 1743 entstand ein barocker Neubau. Er kostete 288.570 Taler, 13 Groschen und 64,4 Pfennige, die vorwiegend aus Spenden der Dresdner Bürger stammten. Diese waren eigentlich für die Ansiedlung der Salzburger Protestanten in Sachsen bestimmt, die wegen ihres Glaubens vertrieben worden waren. Inzwischen waren jene der Einladung des Königs von Preußen gefolgt und zogen durch Sachsen. Die Spendengelder wurden ihnen aber nicht ausgehändigt, sondern zum Bau der Frauenkirche zweckentfremdet. Am 28. Februar 1743 wurde der Innenraum mit einer Festpredigt von Superintendent Valentin Ernst Löscher und Musik von Theodor Christlieb Reinhold geweiht.

Die Außenkuppel sollte nach Bährs ursprünglichen Plänen aus Holz bestehen und mit Kupfer verkleidet werden. Bähr schlug gegenüber dieser kostspieligen Variante später eine Steinkuppel vor, von der er sich eine großartigere Wirkung versprach, und setzte diese mit Unterstützung Augusts des Starken durch. August schwärmte von Venedigs Kuppelkirche Santa Maria della Salute, die an der Einmündung des Canal Grande in die Lagune steht und das Stadtbild dominiert. Bähr war allerdings nie im Ausland, wo er Kuppelbauten hätte studieren können, z. B. in Italien.

Longuelune kritisierte zusammen mit seinem Schüler Knöffel den barocken Entwurf von George Bähr für die Frauenkirche. Ab 1726 konnte sich George Bähr den barock-klassizistischen Einwänden von Longuelune und Knöffel an der Dresdner Akademie nicht mehr widersetzen. Diese forderten von der Frauenkirche, die als „Schwester der Santa Maria della Salute“ Venedigs konzipiert wurde, dass deren Kuppel im Stil des klassizistischen Barock Frankreichs „mehr oval und dadurch besser in die Höhe gebracht werden“ solle. Bähr legte 1728/1729 aber nochmals einen Plan vor, der einen steinernen Kuppelanlauf und eine hölzerne Kuppel beinhaltete. Selbst der Grundriss und Innenausbau stammte von Knöffel. George Bähr starb 1738. Als sein Nachfolger galt lange sein Schüler Johann George Schmidt. Durch neuere Forschungen weiß man jedoch, dass im Gegensatz zu der in der Literatur verbreiteten Ansicht George Friedrich Winckler in das Amt Bährs berufen wurde und den Bau zu Ende führte. Der einzige Teil der Frauenkirche, der von klassizistischen Einflüssen freiblieb, war der Altarraum, der von den Bildhauern Benjamin Thomae und Johann Christian Feige mit Bildhauerarbeiten versehen wurde.

1733 wurde der Bau der Steinkuppel vertraglich vereinbart. Schon 1738 stellte das Oberbauamt Risse in der Kuppel, in den Hauptbögen sowie in den Gewölben fest. Hingegen befand man die Fundamente als in Ordnung. Erst 1741 konnte mit dem Bau der Laterne begonnen werden. Am 27. Mai 1743, knapp fünf Jahre nach dem Tod George Bährs, vollendete das Aufsetzen eines Kuppelkreuzes schließlich den Monumentalbau. Löscher hatte das Kreuz gegen die Pläne Bährs, der einen Obelisken (Pyramide) als Bekrönung vorgesehen hatte, und die Forderung Brühls, mit einem A-ähnlichen Obelisken die Herrschaft Augusts des Starken zu symbolisieren, durchgesetzt. Gaetano Chiaveri, der Architekt unter anderem der Katholischen Hofkirche in Dresden und ein versierter Statiker war, begutachtete zuvor die Standfestigkeit der Kuppel des Petersdoms in Rom und plädierte infolge seiner Erkenntnisse vehement für den Abriss der Bähr’schen Steinkuppel. Er argumentierte, das Tragwerk sei für das Gewicht einer Holzkuppel dimensioniert und die Steinkuppel für dieses zu schwer.

Die Dresdner Frauenkirche gehörte zu den bedeutendsten protestantischen Sakralbauten des deutschen Barocks. Der Zentralbau von Bähr trug eine ganz aus sächsischem Sandstein gefertigte Kuppel. Die Dresdner Kuppel faszinierte vor allem auch durch ihre konkave (nach innen gewölbte) Form im unteren Teil, die an eine Glocke erinnerte. Diese war einzigartig auf der Welt und brachte dem Gebäude den Namen „die Steinerne Glocke“ ein. Ihre enorme Last ruhte, was von Bähr nicht in dem Maße beabsichtigt war, hauptsächlich auf acht Pfeilern im Innenraum, die zur Lenkung des Drucks des Kuppelgewölbes gegen die Ecktürme etwas enger zu den Diagonalen als zu den Hauptachsen standen und so eine Kreuzform andeuteten.

Die Außenmauern bildeten einen annähernd quadratischen Grundriss, der vom halbrunden Chor durchbrochen wurde. Die – in Bährs ersten Entwürfen für eine Kirche mit Holzkuppel noch nicht vorhandenen – Treppentürme in den Ecken dienten als Widerlager für die Steinkuppel und führten zu Emporen zwischen den Pfeilern. Auf den Treppentürmen ist eine Treppenturmbekrönung mit Ihren Flammenvasen zu sehen. Die den Treppentürmen aufgesetzten Glockentürme sollten mit ihrem Gewicht das Standmoment erhöhen. In Erwartung einer hohen Beanspruchung der Pfeiler ließ Bähr diese aus doppelt so hohen Steinen, wie sie in den Außenwänden genutzt wurden, errichten, um die Anzahl der Fugen zu reduzieren. Jeder Pfeiler setzte sich nach außen hin in je zwei, in etwa radial angeordneten Wandscheiben fort. Diese bildeten zusammen mit dem Pfeiler in der Draufsicht ein „Y“. Bähr nannte diese Anordnung „Spieramen“. Im Sinne seines statischen Grundkonzepts, dass der Kraftfluss im Groben der Form einer Pyramide folgt, wollte er weiterhin auch die Außenmauern an der Lastaufnahme beteiligen. Vor dem Chor lag eine doppelte geschwungene Treppe mit einem Lesepult in der Mitte, dahinter ein monumentaler Barockaltar, der vom Orgelprospekt gekrönt wurde. Aufgrund akustischer Probleme wurde 1738 eine zweite Kanzel am linken Pfeiler des Chorraums über der Treppe aufgestellt. Die Bänke innerhalb des Kuppelraums waren konzentrisch auf einen Punkt zwischen Lesepult und Altar ausgerichtet, die sie zwischen und hinter den Pfeilern umschließenden Bänke auf die Raummitte. Das betonte den schon in der Architektur angelegten doppelten Schwerpunkt von Raumzentrum und Chor zusätzlich. Die Proportionen, die sehr hohen Pfeiler und hohen, schmalen Fenster erinnerten an gotische Kathedralen.

Die Frauenkirche hatte eine Gesamthöhe von 91,23 Metern. Sie war 41,96 Meter breit und 50,02 Meter lang. Die Außenkuppel begann in einer Höhe von etwa 40 Metern, und die Laterne – der Kuppelaufsatz – öffnete sich in luftiger Höhe von 62 Metern über dem Neumarkt von Dresden. Die gemauerte und mit 24 stehenden Rippen verstärkte Steinkuppel hatte unten einen Außendurchmesser von 26,15 Metern, oben von etwa 10 Metern, eine Wandstärke von 2,30 Metern (unten) bis zu 1,30 Metern (oben) und wog, je nach Quellenangabe, etwa 9000 bis 12.000 Tonnen. Sie umhüllte eine weitere, dünnschalige Kuppel. Eine Laufbahn („Eselsgang“) mit zweieinhalb Windungen führte zwischen beiden Kuppeln mit einer Steigung von 14 % zur Laterne hinauf, sie diente beim Bau dem Steintransport mit Hilfe von Fuhrwerken.

Frauenkirche bis 1945

Mängel bei der Konstruktion und Ausführung des Kirchbaus verursachten immer wiederkehrende Reparaturen, die vor allem mit dem Gewicht der massiven Steinkuppel zusammenhingen. Diese für sich allein war von Bähr – eher intuitiv – prinzipiell richtig konstruiert worden. Jedoch mussten die acht Innenpfeiler im Kirchenschiff entgegen der Meinung George Bährs, der auch von einer Lastverteilung über die Außenmauern ausging, ihre Hauptlast aufnehmen.

Matthias Lugenheim gibt in seiner Promotion folgende Massen an: Kuppel inkl. Laterne 7770 t, Tambour (der zylindrische Teil zwischen dem gekrümmtem Bereich der Kuppel und dem Kuppelanlauf) 3290 t, Kuppelanlauf 3480 t. Im Falle einer gelungenen Lastverteilung im Sinne George Bährs wären davon lediglich 23 % auf den acht Innenpfeilern liegengeblieben. Trügen diese die Hauptlast und würden lediglich Teile des Kuppelanlaufs auf Spieramen und Außenwänden lasten, müssten die Pfeiler hingegen 76 % der über ihnen befindlichen Baumasse aufnehmen. In dem Fall wäre jeder Pfeiler mit etwa 1382 t belastet.

Für die Innenpfeiler war zudem zu weicher Sandstein und schlechtes Fugenmaterial benutzt worden. Man wählte diesen weicheren Stein (Cottaer Sandstein) aus Gründen der leichten Bearbeitbarkeit für die Steinmetzarbeiten an den Kapitellen, was aber für die Belastbarkeit der Pfeiler fatal war. Des Weiteren waren, von Bähr beabsichtigt, die Fugen in der Pfeilermitte dicker als in den Außenbereichen. Gerade diese Außenpartien, die dadurch den größeren Lastanteil trugen, wurden dann durch die Hitze des Brandes von 1945 am meisten angegriffen. Beim Abbruch der Reste eines eingestürzten Pfeilers stieß man in seinem Innerem auf bis zu 8 cm starke Fugen und minderwertiges Steinmaterial – eine Folge des Kostendrucks, dem Bähr ausgesetzt war. Hinzu kam, dass die Pfeiler nicht mittig auf ihren Fundamenten standen. Der dadurch entstandene einseitige Druck verformte den dort ohnehin hoch belasteten Baugrund zusätzlich. Der Druck des Kuppelhalses führte zu Stauchungen der Pfeiler und somit zu einem verminderten Zusammenwirken der einzelnen Tragglieder der Kirche. Der entstandene Schub auf die Hauptgesimszone ließ Risse in den Kapitellzonen der Pfeiler und in den Spieramen entstehen. Zudem kam die Kuppellast außermittig, etwa 90 cm neben der Pfeilermitte in Richtung Kircheninneres, auf den Pfeilern an. (D. h. wäre der Durchmesser der Kuppel ca. 1,8 m größer, würde sie mittig auf den Pfeilern ruhen.) So aber entstanden asymmetrische Belastungen der Pfeilerköpfe und infolgedessen Kantenpressungen von bis zu 13 N/mm², denen der weiche Sandstein nicht gewachsen war. 1735, nur ein Jahr nach der Weihe der Frauenkirche, mussten die Pfeiler mit Eisenklammern und Verputz instand gesetzt werden. Beim Bau der Kuppel bis 1736 wurden vier Ringanker aus einfachem Schmiedeeisen (das etwa dem heutigen St 33 entspricht) mit einem Querschnitt von 4 cm × 4 cm bis 5 cm × 9 cm eingezogen, um deren Stabilität zu erhöhen. Diese waren von Bähr intuitiv an den richtigen Stellen platziert worden, konnten jedoch mit den damaligen Mitteln nicht nennenswert vorgespannt werden, so dass sie erst nach einer erheblichen Verformung der Kuppel gestrafft wären, was sie ja verhindern sollten. Die formschlüssige Verbindung der Enden der Ankerteile (siehe Bild) lediglich durch eingeschlagene Eisenkeile verursachte zudem Schlupf. Bähr erwog, auch noch in Höhe des Hauptgesimses einen Ringanker einziehen – es kam jedoch nicht mehr dazu.

Eine weitere Schwachstelle der Konstruktion der alten Kirche war die horizontale Anordnung der Mauerwerksfugen in den Spieramenköpfen. Dadurch wurden die Fugen in diesem Bereich des Altbaus nicht nur auf Druck, sondern auch auf Scherung beansprucht. Beim Wieder-/Neuaufbau wurden die Fugen schräg angeordnet, von unten innen nach oben außen verlaufend.

Während des Siebenjährigen Krieges beschoss die Artillerie der preußischen Armee die Kuppel. Diese hielt dem Beschuss ohne strukturelle Schäden stand, so dass Bährs angezweifelte Konstruktion an Vertrauen gewann. Die Kriegshandlungen ließen erst 1765 eine Reparatur zu. Wieder wurden die Pfeilerschäfte durch Klammern und Bandagen gesichert, um eine weitere Senkung der Kuppel zu verhindern. 1820/21 wurde die erste Außensanierung durchgeführt, bei der Pflanzen entfernt, das Mauerwerk neu verfugt und teilweise lose Steine gesichert wurden. Das Eindringen von Feuchtigkeit und die mangelnde Beheizung der Frauenkirche schadeten dem Holzbestand, der 1844 zum Teil erneuert werden musste. Weitere Sanierungen folgten unter anderem 1861, jedoch wurde das Grundproblem der ständig auseinandertreibenden und absinkenden Kuppel nicht gelöst.

Die Innenpfeiler, eigentlich aus reinem Sandstein bestehend, mussten, vor allem an den Kapitellen, immer mehr durch den Einbau von fremdem, härterem Material unterstützt werden. Dazu kamen häufige Reparaturen an den Kapitellen und Pfeilerschäften, weil diese aus dem Lot gerieten.

1902 platzte infolge eines Blitzeinschlags in einen Eckturm Putz von einem Pfeiler ab. Darunter kam mürber Sandstein zum Vorschein, der durch hartgebrannte Ziegel ersetzt wurde. Die beiden den Altarraum flankierenden Innenpfeiler wurden daraufhin mit Eisenbandagen umgürtet.

1924 waren Steine aus der Kuppel gefallen. Die Bauaufsicht sperrte die Kirche. Aus einem Kapitell waren zig Zentimeter große Steinteile herausgeplatzt. Morsches Holztragwerk einiger Emporen wurde 1929 durch Stahlkonstruktionen ersetzt. Besonders ab 1930 wurden die Pfeiler, die zu bersten drohten, mit weiteren Stahlbändern stabilisiert. Einige dieser Bänder wurden bei der Trümmerberäumung wiedergefunden. Des Weiteren setzte man vielfach Stahlanker ein, deren Wirkung jedoch gering war, und eröffnete die Kirche 1932 wieder.

Am 27. August 1933 wurde mit einem schlichten schwarzen Kreuz im Fußboden der Frauenkirche ein Denkmal des Architekten Oskar Menzel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten eingeweiht. Dieses Mahnmal wurde beim Wiederaufbau der Kirche nicht wiederhergestellt.

1937 drang nach starken Regenfällen Wasser durch die Außenkuppel. Im Tragwerk unter ihr und in der innenliegenden, dünnwandigen Kuppelschale entdeckte man gefährliche Risse. So sperrte die Baupolizei die Kirche 1938 erneut. Nun versuchte man das Problem, das ständige Reparaturen notwendig machte, grundsätzlich anzugehen. Der Dresdner Statik-Professor Georg Rüth erstellte ein Schadensgutachten. Er meinte, die Auflagefläche der Pfeilerfundamente sei zu klein, sie würden deshalb zu sehr in den Baugrund absinken. Deshalb setzte man geneigte und nach unten gewölbte Gurtbögen aus Stahlbeton zwischen den acht Pfeilerfundamenten ein und spannte diese mit horizontal wirkenden Pressen vor. Der damit erzielte, resultierende Anpressdruck auf den Baugrund war aber relativ gering. Die zusätzlichen Auflageflächen wären erst bei einem Absinken der Fundamente wirksam geworden. Die Außenkuppel wurde durch drei innenliegende Stahlbetonringanker stabilisiert. Die einzelnen Glieder wurden fest miteinander verbunden und vor dem Auseinandertreiben bewahrt. Diese Arbeiten waren die letzte Instandsetzung der Frauenkirche vor ihrer Zerstörung. Das änderte jedoch wenig an der Überbeanspruchung der Pfeiler selbst, vor allem im Bereich der Kapitelle. Denn die Außenwände und äußeren Spieramenteile, die einen erheblichen Anteil des Kuppelgewichts aufnehmen sollten, waren durch die unterschätzten, horizontal und schräg wirkenden Kräfte des Kuppelgewölbes schon lange zuvor nach außen gedrückt und durch etliche Risse, die Georg Rüth in seinem Rissbild dokumentierte und die mit Zementinjektionen verfüllt wurden, von den Innenpfeilern abgetrennt worden. Die Außenwände konnten dadurch nur noch stark vermindert zu einer Entlastung der Pfeiler beitragen. Auch Rüths Maßnahmen konnten keine Verlagerung der Lasten von den Pfeilern nach außen bewirken; jedoch galt die Kirche nun nicht mehr als einsturzgefährdet und konnte am 1. Advent 1942 wiederum eingeweiht werden. Die Innenraumrenovierung zog sich dann noch bis 1943 hin.

In der Zeit des Nationalsozialismus erlangte die Frauenkirche zusätzliche Bedeutung durch die Bestrebungen der „Deutschen Christen“, sie zu einem Zentrum des deutschen Protestantismus nationalsozialistischer Prägung zu erklären. Zu diesem Zweck wurde sie von ihnen als Dom bezeichnet, ein Begriff, dessen Gebrauch sich auch noch 1945 nachweisen lässt.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Nach den drei Luftangriffen auf Dresden durch Bomber der britischen RAF und der amerikanischen USAAF am 13. und 14. Februar 1945 brannte die Frauenkirche vollständig aus. Einige Fenster waren zugemauert worden, die anderen wurden durch am Neumarkt einschlagende Sprengbomben beschädigt oder barsten durch die extreme Hitze. Die Frauenkirche war dem Feuersturm, der im Stadtzentrum mit einer Brandhitze von bis zu 1200 Grad Celsius am stärksten wütete, schutzlos ausgesetzt. Dieser griff vom Coselpalais aus auf die Kirche über.

In den Kellern der Kirche war ein Filmarchiv der Luftwaffe untergebracht. Die Filme bestanden damals aus Zelluloid, das leicht brennbar ist und dabei enorme Hitze erzeugt. Da einige der Filme jedoch bei der archäologischen Trümmerberäumung im Vorfeld des Wiederaufbaus fast unversehrt geborgen werden konnten, geht man nach sorgfältiger Untersuchung heute davon aus, dass diese Filme nicht zur Entwicklung der Brandhitze und damit zum Einsturz des Gebäudes beigetragen haben. Der Hauptgrund dafür war zum einen der mit viel Holz ausgestattete Innenraum, der dem Feuer nach dem Schmelzen der Fenster reichlich Nahrung bot. Auch kann Sandstein nicht so große Hitze aushalten wie Hartstein, wie er beispielsweise in der Kreuz- und der Hofkirche eingesetzt ist. Er dehnte sich aus, bis er schließlich Risse bekam und platzte, womit seine Stabilität verloren ging. Diese Schädigung seiner Struktur ist auch an einer Rotfärbung erkennbar. Spätere Hitzetests mit Ruinenteilen ergaben, dass die Brandhitze in schädigender Weise bis etwa 10 cm tief ins Mauerwerk eingedrungen war. Zum anderen waren die Innenpfeiler trotz aller Stabilisierungsmaßnahmen schon vor dem Brand bis an die Grenze ihrer Tragfähigkeit beansprucht.

Nach dem Großangriff auf die Stadt stand am Neumarkt kein Haus mehr. Das Martin-Luther-Denkmal vor der Kirche wurde schwer beschädigt. Lange nach dem Angriff brannte die Frauenkirche immer noch, während die Kuppel über den Ruinen thronte. Am 15. Februar um 10 Uhr vormittags konnten die ausgeglühten Innenpfeiler die Last der gewaltigen Gewölbekonstruktion mit der steinernen Kuppel schließlich nicht mehr tragen. Aufgrund der Position der nach dem Einsturz noch stehenden Teile, der Umfassungsmauern des Chors bis zum Hauptgesims und der hoch aufragenden Ruine des nordwestlichen Eckturms, ist davon auszugehen, dass einer der Pfeiler der Südostecke infolge Materialermüdung und Überlastung als Erster kollabierte. Eine Augenzeugin berichtete von einem leisen Knistern, das sie kurz vor dem Einsturz hörte. Die Kuppel neigte sich daraufhin in Richtung des zuerst gebrochenen Pfeilers. Ihr nun ungleichmäßig verteiltes, in Bewegung geratenes Gewicht führte binnen Sekundenbruchteilen zur Überlastung und zum Bersten aller anderen Pfeiler. Unter dem gewaltigen Druck der zunächst noch als nahezu Ganzes herabstürzenden, sich dabei etwas um ihre eigene Achse drehenden und dabei immer weiter zerberstenden Kuppel wurden die massiven Außenmauern auseinandergesprengt, das Gebäude fiel mit einem dumpfen Knall in sich zusammen. Eine riesige, schwarze Staubwolke stieg über der Stadt auf. Dieses Ereignis übertraf in seiner Symbolkraft für viele Dresdner die vorangegangenen Zerstörungen noch; für sie war die letzte Hoffnung, wenigstens etwas vom alten Dresden erhalten zu können, zerstört. Ein riesiger Trümmerberg lag da, wo einmal die Kirche war. Der von Johann Christian Feige geschaffene Altar wurde vor der völligen Zerstörung bewahrt, da herabtropfendes Zinn der schmelzenden Orgel, die völlig zertrümmert wurde, ihn konservierte und herabstürzende Holzteile der Orgel die Wucht der fallenden Kuppeltrümmer abmilderten. In der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945 fanden noch 300 Menschen in den Kellern der Kirche Schutz. Nachdem sie zu brennen begann, konnten sie die Räume nur mit Mühe verlassen, da das Feuer sich rasend schnell ausbreitete.

Umgang mit der Kirchruine nach dem Krieg

Nach dem Krieg wurden auf Initiative des damaligen Landeskurators Hans Nadler erste Untersuchungen zum Wiederaufbau durchgeführt. Da das Landesamt für Denkmalpflege in dieser Zeit noch nicht über Beihilfemittel verfügte, übernahm das Evangelisch-Lutherische Landeskirchenamt, veranlasst durch den Baureferenten Walther Hultsch, die Kosten. Zudem wurden 850 Steine inventarisiert, zur Salzgasse transportiert und eingelagert. Auf Drängen der Stadtverordneten wurden diese Steine 1959 zur Pflasterung der Brühlschen Terrasse benutzt, wobei die Hälfte gerettet und zum Trümmerberg zurückgebracht werden konnte. Die großflächige Trümmerberäumung in der Dresdner Innenstadt im Sinne neuen sozialistischen Städtebaus zerschlug die Hoffnungen auf einen Wiederaufbau schnell. Der Versuch der Behörden, den Trümmerberg 1962 zugunsten einer Parkfläche zu beseitigen, scheiterte. Es kam zu Protesten aus der Bevölkerung, außerdem fehlte das dazu nötige Geld. Der Trümmerberg wurde, um eine Entfernung zu verhindern, auf Initiative von Hans Nadler mit Rosen bepflanzt.

So blieb der Trümmerberg im Stadtzentrum von Dresden zu Zeiten der DDR über 40 Jahre lang als Mahnmal erhalten, ähnlich der Ruine der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Viele überlebende Dresdner gedachten hier ihrer bei den Bombenangriffen ums Leben gekommenen Angehörigen, für die es oft keine Gräber gab.

Die DDR erklärte die Kirchenruine 1966 offiziell zum Mahnmal gegen den Krieg. Es erfolgte jedoch keine Gestaltung, sodass die zunehmend baufällige Ruine inmitten einer Stadtbrache lag. Der Tag der Zerstörung Dresdens wurde aber fortan zu staatlich gelenkten Gedenkdemonstrationen an der Ruine genutzt. Zum 13. Februar 1982, auf dem Höhepunkt der Bewegung „Schwerter zu Pflugscharen“, riefen Dresdner Christen an den Trümmern der Frauenkirche erstmals zum stillen Gedenken gegen den Krieg auf. Dieser Aufruf führte in den 1980er Jahren zu Zusammenkünften von Gruppen der DDR-Bürgerrechts- und Friedensbewegung an jedem 13. Februar an der Ruine, um stumm des Krieges zu gedenken. Versuche staatlicher Stellen, diese Treffen zu verhindern, hatten kaum Erfolg.

Die Sächsische Landeskirche plante in dieser Zeit eine Konservierung der Ruine, die als Versöhnungsdenkmal erhalten bleiben sollte. Die Unterkirche sollte eine Ausstellung über die Geschichte der Frauenkirche aufnehmen und gleichzeitig als „Raum der Stille“ dienen. Die staatliche Forderung von Anfang der 1980er-Jahre, die Kirche mit Westgeldern wieder aufzubauen, lehnte die Landessynode der Sächsischen Landeskirche ab. Sie wurde darin auch von Teilen der Friedensbewegung unterstützt.

Im Rat der Stadt Dresden wurde 1985 eine Langzeitplanung für die nächsten Projekte nach dem Abschluss der Rekonstruktion der Semperoper erarbeitet, die auch den Wiederaufbau der Frauenkirche nach Beendigung der Arbeiten am Stadtschloss beinhaltete. Als Gründe dafür wurden unter anderem die fortschreitende Verwitterung der Sandsteinüberreste und der damit eintretende Verlust des Mahnmalcharakters angeführt. Durch die Wende wurden diese Planungen jedoch hinfällig.

Wiederaufbau

Erste Pläne zum Wiederaufbau

Im Herbst des Wendejahres 1989 setzte am Reformationstag ein „Offener Brief“ von Günter Voigt an den Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens Johannes Hempel mit dem Gedanken, den Wiederaufbau neu zu bedenken, ein wichtiges Zeichen. Aus einem Kreis gleichgesinnter Dresdner Bürger heraus, der sich im November 1989 traf, entstand der „Ruf aus Dresden“, den der Pfarrer Karl-Ludwig Hoch formulierte. Der Aufruf ging am 12. Februar 1990 in die Welt.

Die Idee eines Wiederaufbaus des Gotteshauses nahm nun immer konkretere Formen an. Aus der Folgewirkung des Aufrufes wurde die „Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche in Deutschland e. V.“ gegründet, deren Kommission unter Beteiligung einiger prominenter Dresdner wie Ludwig Güttler das Konzept für einen archäologischen Wiederaufbau entwickelte, fortan entscheidende Überzeugungsarbeit für den Wiederaufbau leistete (anfangs gab es nur zehn Prozent Befürworter) und Spenden sammelte. 1991 wurde die „Stiftung für den Wiederaufbau Frauenkirche“ gegründet, die den gesamten Wiederaufbau leitete. Am 18. März 1991 beschloss die sächsische Landessynode den Wiederaufbau der Frauenkirche.

Reaktionen auf den geplanten Wiederaufbau und Finanzierung

Von Anfang an gab es auch Kritik am Vorhaben durch Architekten und Historiker: Mit der Ruine sei auch ein Mahnmal des Krieges verlorengegangen. Zudem wäre das Projekt aufgrund der massiven Kriegsschäden ohnehin nur ein historisierender Neubau. Die Konstruktion sowie die technische Ausstattung seien schließlich keineswegs zeitgenössisch, sondern entsprächen vielmehr moderner Technik. So etwa verlaufen nun in der Kirche 85 Kilometer Elektroleitungen und 7,7 Kilometer Heizleitungen; die Klimaanlage kann 40.000 Kubikmeter Luft pro Stunde umwälzen. Hydraulisch spannbare Ankersysteme aus hochwertigem Stahl stützen die Kirche. Um auf die Aussichtsplattform über der Kuppel zu gelangen, legen Besucher einen Teil ihres Weges mittels eines Aufzuges zurück. Insofern habe die „Neue Frauenkirche“ zwar einen historisierenden Mantel, sei jedoch nicht mehr als eine Replik des verlorenen ursprünglichen Baus, vergleichbar zum Beispiel mit der „Alten Berliner Kommandantur“ bzw. den Plänen zum Wiederaufbau von Teilen der Altstadt am Frankfurter Römer. Geltende Normen untersagen einen originalen Wiederaufbau mit den konstruktiven Mängeln und dem teilweise unzureichenden Material der alten Kirche. Beispielsweise liegen die zu erwartenden Drücke im Mauerwerk selbst bei einer Umverteilung der Kuppellast (die Bähr nicht so recht gelang) deutlich über allen in den DIN für Mauerwerk festgelegten Werten. Befürworter betonen dagegen den Symbolwert des Wiederaufbaus und dessen Finanzierung aus überwiegend privaten Spenden.

Die Gesamtkosten des Wiederaufbaus beliefen sich auf 180 Millionen Euro. Davon kamen ca. 115 Millionen Euro durch Spenden aus aller Welt zusammen. Den restlichen Anteil von 65 Millionen Euro stellten die Stadt Dresden, der Freistaat Sachsen und der Bund in etwa gleichen Teilen zur Verfügung.

Trotz zeitweise auftretender Geldknappheit konnte der Wiederaufbau insgesamt ohne Unterbrechungen ausgeführt werden. Neben den Spendensammlungen der „Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche e. V.“ und der „Stiftung Frauenkirche“ brachte der von der Dresdner Bank initiierte sogenannte Stifterbrief in Werten zwischen 250 und 10.000 Euro mit einem Spendenvolumen von etwa 75 Millionen Euro den Durchbruch für die finanzielle Absicherung des Wiederaufbaus. Die „Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche in Deutschland“ steuerte 31 Millionen Euro bei. Insgesamt 16 Förderkreise engagierten sich regional innerhalb und außerhalb Deutschlands für den Wiederaufbau. Als Zeichen der Versöhnung sammelte der britische „Dresden Trust“ als einer der bedeutendsten unter diesen Kreisen und unter Vorsitz von Allan Russell in Großbritannien mehr als eine Million Euro an Spenden, zu denen auch das britische Königshaus aus der Privatschatulle beitrug.

Der Dresdner Trompeter Ludwig Güttler sammelte mit Konzerten Spendengelder und spendete das Preisgeld für den Nationalpreis, den er in der DDR erhalten hatte, als ein „Startkapital“. Die Dresdner Bank spendete als Körperschaft bis zum Wiederaufbau insgesamt sieben Millionen Euro. Der in Freiberg aufgewachsene US-Amerikaner Günter Blobel stellte rund 820.000 Euro seines Medizinnobelpreises für die von ihm gegründete Fördergesellschaft Friends of Dresden zur Verfügung. Im Zuge des Orgelstreites gab es allerdings auch Spendenabsagen; so zog die Dussmann-Stiftung ihre Spendenzusage zurück.

Wiederaufbau von 1996 bis 2005

Für den Wiederaufbau wurde der Trümmerhaufen, der vom Boden der großflächig eingestürzten Kellerräume aus gerechnet 17 m hoch war, ab dem 4. Januar 1993 Stein für Stein abgetragen und ein millimetergenaues, dreidimensionales und steingerechtes Aufmaß aller Ruinenteile erstellt. Bereits während der Enttrümmerung wurden die Katakomben unter dem Trümmerberg vermessen. Alle noch brauchbaren Trümmersteine wurden katalogisiert und eingelagert. Aus der Lage im Trümmerberg und mit teilweise extra für diese Aufgabe erstellten Geo-Computerprogrammen konnte bei vielen Steinen der ursprüngliche Platz im Gemäuer ermittelt werden. Vorhandene alte Unterlagen, z. B. von den Stabilisierungsmaßnahmen in den Jahren 1938 bis 1942, halfen dabei. Aus den Trümmern konnten über 8.000 Stücke geborgen und davon 3.539 Stücke in die Außenfassade eingebaut werden. Das schwerste als ganzes Stück geborgene Trümmerteil, der sogenannte „Schmetterling“ (das kopfüber im Schutt liegende Dachteil des nordöstlichen Glockenturmes), wog 95 Tonnen. Infolge der Enttrümmerung hob sich der Baugrund in der Mitte des ehemaligen Schuttberges um 11 mm.

Vor und während der Beräumung des Trümmerhaufens erfolgten umfangreiche Untersuchungen des Baugrundes und der Fundamente. Es zeigte sich, dass die Kirche auf einer etwa 10 m starken, tragfähigen Kiesschicht gegründet war, die wiederum auf einer vor Grundbruch schützenden Schicht harten Kalksteins (Pläner) lag. Ablagerungen aus Ton und anderen weichen Materialien, wie sie in der Nähe von Flüssen vorkommen, wurden unter der Kirche nicht gefunden. Der für die Fundamente genutzte Sandstein erwies sich als ausreichend fest, ebenso war die Qualität der untersten Mauerwerksschichten noch recht gut. Die Kirche konnte also auf den alten Fundamenten und Grundmauern wiedererrichtet werden, sofern eine Entlastung der Pfeilerfundamente geschehen würde. Auch die Zusatzfundamente von Rüth ließ man liegen. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Pfeilerfundamente der eingestürzten Kirche – im Gegensatz zur Annahme von Georg Rüth – kaum abgesackt waren, sondern vielmehr Stauchungen in den überbeanspruchten Pfeilern zum Absinken der Kuppel und zu den Rissen im Traggefüge führten.

Der Grundstein der neuen Frauenkirche wurde am 27. Mai 1994 gelegt. Der Wiederaufbau begann 1996 unter dem Baumeister Eberhard Burger. Um einen möglichst schnellen und reibungslosen Wiederaufbau zu ermöglichen, entschied man sich für den Einsatz eines Wetterschutzdachs, das mit dem Bau in die Höhe wachsen konnte, und eine seitliche Einhausung. So musste das Wetterschutzdach mehrfach nach dem Erreichen einer bestimmten Bauphase um einige Meter hydraulisch angehoben sowie für die neue Position angepasst werden. Dieses Verfahren wurde speziell für den Bau der Frauenkirche entwickelt. Es ermöglichte, bei jedem Wetter und auch im Winter mit dem Bau fortzufahren. Dadurch konnten beispielsweise ganzjährig für das Arbeiten mit Sandstein, Mörtel und Beton geeignete Temperaturen gewährleistet werden.

In diesem Zusammenhang gründeten die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen, der Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden – jeweils zu einem Drittel Anteil – die „Stiftung Frauenkirche“, in die die Landeskirche den Kirchenbau als Sachvermögen einbrachte. Diese Stiftung ist auf Dauer Eigentümerin des Kirchbaus.

Der Wiederaufbau der Frauenkirche wurde schon im Herbst 2005 abgeschlossen, viel rascher als ursprünglich erwartet, da das Spendenaufkommen alle Erwartungen übertraf. So wurde die äußere Form der Frauenkirche schon im August 2004 und nicht erst wie geplant 2005 wiederhergestellt.

Am 13. April 2004 wurde der letzte Stein der Hauptkuppel der Frauenkirche eingesetzt. Am 22. Juni 2004 wurde die mit Kupfer beschlagene Holzkonstruktion der Turmhaube mit dem vergoldeten Kreuz auf die Laterne über der Steinkuppel aufgesetzt und das frühere äußere Aussehen wiederhergestellt. Die Frauenkirche hat nun die endgültige Höhe von 91,24 Metern.

Tatsächlich gelang es, etwa zwei Drittel der Kuppelmasse außerhalb der Pfeiler abzuleiten. Messungen ergaben, dass die Fundamente der Pfeiler während der Errichtung des Rohbaus nur wenige Millimeter gegenüber denen der Außenwände abgesunken waren.

Beim Innenausbau wurden anschließend die Bemalung und der Einbau des Gestühls abgeschlossen. Im Frühsommer 2005 wurde die von dem Straßburger Orgelbauer Daniel Kern gefertigte Orgel mit insgesamt 4873 Orgelpfeifen installiert. Die Aussichtsplattform in 67 m Höhe, von der aus man einen Ausblick auf das Elbpanorama und auf die Innenstadt hat, konnte am Dienstag, dem 1. Februar 2005 für Besucher geöffnet werden. Anlässlich des 60. Jahrestags der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 2005 wurde der Innenraum zum stillen Gedenken geöffnet.

Am 30. Oktober 2005 wurde die Frauenkirche vom sächsischen Landesbischof Jochen Bohl wieder geweiht und damit ihrer künftigen Bestimmung als Gotteshaus übergeben. Im Rahmen der Zeremonie wurden auch die liturgischen Gegenstände wieder in die Kirche gebracht. Landesbischof Jochen Bohl dankte in seiner Predigt während des Gottesdienstes bereits vorher den Verantwortlichen für den Wiederaufbau und den daran Mitwirkenden.

Der Weihegottesdienst fand mit 1700 geladenen Gästen in der Kirche und mindestens 60.000 weiteren Personen auf dem Kirchplatz, zu denen der Weihegottesdienst per Leinwand und Lautsprecher übertragen wurde, statt. Nach dem gottesdienstlichen Teil hielt Bundespräsident Horst Köhler die Festansprache, in der er auf die Frauenkirche als Symbol für bürgerliche Freiheit und die deutsche Einheit hinwies.

Baubeschreibung

Unterkirche

Bevor man mit dem Wiederaufbau des eigentlichen Kirchengebäudes begann, wurde die Unterkirche wiedererrichtet. So konnte man schon vor der Eröffnung des fertigen Kirchenbaus Räumlichkeiten für Gottesdienste, Führungen und Konzerte schaffen. Die Weihe der Unterkirche fand am 21. August 1996 statt.

Die Unterkirche weist die Form eines griechischen Kreuzes auf. In den diagonalen Armen dieser Kreuzform sind vier Räume untergebracht. Diese dienten von 1728 an der Bestattung und waren ein Ersatz für den Friedhof, der die gotische Vorgängerkirche umgab und beim Neubau der barocken Frauenkirche aufgelöst wurde. In den Jahren 1728 bis 1787 fanden in den Gruftkammern 244 Begräbnisse statt. Bei der Zerstörung der Frauenkirche blieb nur die südwestliche Grabkammer (C) unbeschädigt. In ihr ist auch die Aufstellung der Särge in den gemauerten Grabstellen weitgehend erhalten. Die anderen Grabräume wurden beim Wiederaufbau neu gewölbt und dienen nun als Andachtskapellen.

Die im östlichen Teil der Unterkirche gelegene Chorkapelle befindet sich direkt unter dem Altarraum der Hauptkirche. Zwei mehrteilige, architekturhafte Skulpturen von Michael Schoenholtz stellen Zerstörung und Aufbau in sinnbildlicher Weise einander gegenüber. Beide Skulpturen bestehen aus Elementen, die in den Abmessungen identisch sind. Während die Zerstörung noch gewisse Mutmaßungen über die ursprüngliche Form zulässt, zeigt sich auch der Aufbau noch nicht in einem abgeschlossenen Zustand.

Im tiefsten Punkt der Frauenkirche, im Scheitelpunkt des kreuzförmigen Tonnengewölbes, befindet sich ein Altarstein aus schwarzem irischem Kalkstein. Geschaffen wurde er von Anish Kapoor, einem in Großbritannien lebenden Künstler mit jüdischer Mutter und indischem Vater.

Nach ihrer Weihe befand sich zunächst auch das Nagelkreuz von Coventry, das vom Bischof von Coventry als Zeichen der Versöhnung übergeben wurde, in der Unterkirche. Seitdem gehört die Frauenkirche zur internationalen Nagelkreuzgemeinschaft. Seit der Weihe der Frauenkirche steht das Kreuz auf dem Altar der Hauptkirche.

Außenbauwerk

Für eine um die Jahrtausendwende wieder errichtete Kirche sah man einige Einrichtungen, die im Bau von George Bähr nicht vorhanden waren, als nötig an: Haustechnik (z. B. Klimaanlage/Heizung/Trafostation), Toiletten, Garderoben etc. Eine Unterbringung derselben in den historischen Kellern wäre aufgrund der Gefahr des Eindringens von Grundwasser ungünstig gewesen. Im Sinne eines Wiederaufbaues möglichst nahe am Vorbild wollte und konnte man die Keller auch nicht mit modernen Mitteln wasserdicht machen. Man beließ es bei der Installation einer Pumpe unter den Kellern. Diese wird bei bedrohlichem Grundwasserstand eingeschaltet. Stattdessen errichtete man einen die Fundamente und Grundmauern der Kirche von drei Seiten umfassenden, U-förmigen, wasserdichten, unterirdischen, gegen Auftrieb gesicherten Stahlbetonbau, dessen Oberseite knapp unter dem Niveau des Neumarktes liegt, und welcher die genannten Einrichtungen aufnimmt. Während des Elbehochwassers 2002 musste das im Bau befindliche Außenbauwerk mit Zusatzgewichten und gerade auf der Baustelle vorhandenen, schweren Gegenständen (Containern, gefüllten Mulden usw.) gegen Aufschwimmen gesichert werden.

Steinbau

Beim Wiederaufbau wurden die katalogisierten Steine, insgesamt 43 Prozent der Original-Bausubstanz, teilweise wiederverwendet. Sogar einige große Fundstücke, darunter der nach der Aufarbeitung noch 74 t wiegende „Schmetterling“, konnten im Ganzen wieder an ihren ursprünglichen Platz gehoben werden. Die Reste des Eckturms und des Chors wurden ebenfalls in den Bau integriert. Alleine diese damals stehengebliebenen Ruinenteile machen 34 Prozent der Gesamtmasse aus. Ein Teil der stehengebliebenen Wände war durch die Wucht der herabstürzenden Trümmermassen aus der Senkrechten gedrückt worden. Sie wurden, soweit vertretbar, mit dem vorhandenen Schiefstand in das neue Mauerwerk integriert.

Durch die schwarze Patina der alten Steine, eine natürliche Färbung des Sandsteines durch Oxidation des enthaltenen Eisens, und den neuen hellen Sandstein sieht das Gebäude wie ein großes Puzzlespiel aus. Die neuen Steine der Frauenkirche werden jedoch mit der Zeit nachdunkeln und sich in schätzungsweise 20 bis 30 Jahren von den Originalsteinen nicht mehr unterscheiden. Auf eine Spezialbehandlung, wie vergleichsweise beim Brandenburger Tor in Berlin, wurde verzichtet.

Kuppelbau

Bei dem komplizierten Kuppelbau (steinerne Glocke) durften aus bauphysikalischen und baukonstruktiven Gründen nur neue Sandsteine verwendet werden. Die Steine der Kuppel sind einer besonders starken Belastung ausgesetzt. Da die alten Sandsteine beim Brand einer hohen Hitze ausgesetzt waren, wollte man hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit und Witterungsbeständigkeit kein Risiko eingehen.

Sechs aus hochwertigem Baustahl gefertigte, in Aussparungen des Kuppelmauerwerks auf Gleitbahnen geführte und vorgespannte Ringanker stabilisieren nun die Kuppel. Bei den beiden untersten dieser die Kuppel, die dort ca. 80 m Umfang hat, horizontal umspannenden Anker bewirkte allein deren Soll-Vorspannung (jeweils etwa 1,2 MN) eine vorausberechnete Gesamtdehnung von jeweils 152 mm. Das sind Kräfte, die beim Bau der Kuppel in den 1730er Jahren niemals aufzubringen waren. Allenfalls konnten solche Anker damals durch Einbau in erwärmtem Zustand etwas vorgespannt werden.

George Bähr ließ weiterhin in den 16 Spieramenköpfen einzelne, eiserne, passive Zuganker einlegen. In jedem Kopf sind auch beim Wiederaufbau aus je vier Zugstäben bestehende Anker eingesetzt. Ihre äußeren Enden sind nun an je einem Stahlbetonblock, der im Spieramenmauerwerk eingelassen ist, verankert. Die Blöcke haben zur Kuppel gerichtete Auflageflächen und können somit den von ihr kommenden seitlichen Druck aufnehmen. Die inneren Enden der Zugstäbe sind an den Eckpunkten des achteckigen, freischwebenden, in Höhe des Hauptgesimses befindlichen polygonalen Ankerrings befestigt. Da die acht zu den Ecktürmen zeigenden Spierame stabiler als die acht zu den Außenwänden gerichteten sind, wurde mit Wippen an den Ecken des Oktogons noch eine entsprechende Aufteilung der von den Zugstäben zu übertragenden Kräfte vorgenommen. Jede Eckturmspierame wird dadurch an ihrem oberen Ende mit etwa 4,3 MN (entsprechend etwa 440 Tonnen) in Richtung Kircheninneres gezogen, jede zur Außenwand gerichtete Spierame mit ca. 2,6 MN (265 t). Der doppelt vorhandene Ankerring besteht aus versteckten, aber zugänglichen Stahlelementen. Er ersetzt quer durch den Kirchenraum gespannte Zuganker, die schon George Bähr vermied und die aus ästhetischen Gründen auch beim Wiederaufbau keinesfalls eingebaut werden sollten. Er wurde während des Aufmauerns der Kuppel mit Hilfe von Hydraulik in drei Stufen angespannt, bis eine Endkraft von 5 MN pro Ankerring erreicht war. Dieses Ankersystem ermöglicht einen Abtrag der Kuppellasten auch über die Außenmauern und somit eine Entlastung der Innenpfeiler, wie von Bähr ursprünglich vorgesehen. Durch das stufenweise Spannen konnten zudem die seitlichen Kräfte, die mit dem Bau des Kuppelgewölbes zunahmen, und die Dehnung der Anker ohne schädliche Auswirkungen auf das darunter liegende Mauerwerk kompensiert werden.

Das Ankersystem kann nach zwei Stunden Hitzeeinwirkung infolge eines Brandes noch 50 % der Kräfte, die es bei normalen Temperaturen überträgt, aufbringen. Selbst ohne dieses hat die neu aufgebaute Frauenkirche durch oben angeführte und andere konstruktive Verbesserungen schon die etwa doppelte Standsicherheit des Altbaues. Sollte es total versagen, würden zwar möglicherweise Risse in der Kirche auftreten, sie würde aber mit Sicherheit stehenbleiben. Mit Ankersystem beträgt die Standsicherheit etwa das Vierfache des Bähr’schen Baues.

Wie bei der Kuppel durften auch bei den – dennoch immer noch hochbelasteten – Pfeilern und auch in den restlichen Spieramenteilen nur neue Steine eingebaut werden. Für die Pfeiler verwendete man den besten Sandstein, der im Raum Dresden zu finden war: den Postaer Sandstein von der „Weißen Bank“ in Wehlen. Dank moderner Fertigungsmethoden konnten die Sandsteinblöcke der Pfeiler millimetergenau zugesägt und eine Fugenstärke von nur ca. 6 mm realisiert werden. Diese Blöcke wurden doppelt so hoch wie die alten Pfeilerbausteine zugeschnitten, sodass sich die Anzahl der Fugen in etwa halbierte. Der maximale Druck im Pfeilermauerwerk konnte auf die Hälfte der Werte, die in den eingestürzten Pfeilern auftraten, reduziert werden. Dennoch lasten im Bereich der Kapitelle stellenweise immer noch mehr als 600 Tonnen auf einem Quadratmeter Pfeilerquerschnitt. Mit Konstruktionsprogrammen aus dem Flugzeugbau wurde die komplizierte Geometrie der 560 unterschiedlichen Sandsteinplatten der doppelt gekrümmten Oberfläche des Kuppelanlaufs ermittelt.

Für die vier schlanken Säulen der Laterne erachtete man ein einfaches Aufmauern, wie bei der eingestürzten Kirche, nicht mehr als ausreichend. Sie wurden zum Erreichen einer genügenden Standfestigkeit vertikal vorgespannt.

Für die Kuppel gab es an den Universitäten Dresden und Karlsruhe zwei Jahre lang ein eigenes Forschungsprogramm. Beispielsweise waren neue Mörtelmischungen notwendig, denn Stein ist nur bedingt geeignet, den Regen abzuhalten. Die maximale Wandstärke der neuen Kuppel beträgt nur noch 1,75 Meter. Bereits im 18. Jahrhundert war ursprünglich ein Kupferdach geplant, nur aus Kostengründen kam es zur steinernen Glocke. Das Unterdach des Kuppelanlaufs wurde mit Polyurethan beschichtet, um durch die nicht verfüllten Fugen der Sandsteinplatten des Kuppelanlaufs rinnendes Wasser abzuleiten.

Die Turmuhr in der neu aufgebauten Dresdner Frauenkirche mit den drei Zifferblättern wurde von Steffen Höppner in elfmonatiger Bauzeit installiert. Das Uhrwerk stammt aus der Kirche von Lohmen und wurde 1919 gebaut. Drei Schlaghämmer – einer für jede Viertelstunde, einer für jede volle Stunde und einer für den Stundennachschlag – gehören zu den Besonderheiten dieser mechanischen Turmuhr. Zu Pfingsten 2003 wurde das Uhrwerk eingebaut, der Probelauf dauerte eineinhalb Monate. Die Restaurierung wurde von Wempe aus Dresden finanziert.

Das alte Original-Turmkreuz hatte Johann George Schmidt hergestellt. Am 1. Juni 1993 wurde dieses so genannte Kuppelkreuz in den Trümmern der Frauenkirche unerwartet wiedergefunden. Da es schwer beschädigt war, wurde es beim Wiederaufbau durch ein neues mit vergoldetem Strahlenkranz ersetzt. Alan Smith, ein Londoner Kunstschmied und Sohn eines der britischen Piloten, die Dresden bombardiert hatten, schuf das acht Meter hohe Kreuz (Wert 500.000 Euro). Es wurde mit Spenden des „Dresden Trust“ aus dem Vereinigten Königreich finanziert. Im Februar 2000 wurde das neue Kreuz aus Anlass des 55. Jahrestages der Zerstörung vom Schirmherrn des Dresden Trust, Edward, 2. Duke of Kent, in Dresden übergeben und konnte bis zu seinem Aufsetzen besichtigt werden. Am 22. Juni 2004 wurde es zusammen mit der mit Kupferblech gedeckten, barocken Haube als „Versöhnungskreuz“ zum Zeichen der Freundschaft zwischen dem Vereinigten Königreich und Deutschland in Anwesenheit von 60.000 Zuschauern auf die Laterne aufgesetzt.

Maße

Die Frauenkirche hat eine Länge von 50,02 m (West-Ost-Richtung) und eine Breite von 41,96 m (Nord-Süd-Richtung). Ihre Gesamthöhe, einschließlich des Turmkreuzes, beträgt 91,23 m. Im Innenraum reicht die Kuppeldecke bis zu einer Höhe von 36,65 m.

Die Kuppel ist, ohne den Kuppelanlauf und die Laterne, 24 m hoch. Ihr Außendurchmesser beträgt 26,15 m, das Kuppelmauerwerk ist zwischen 1,19 m und 1,75 m stark. Die Besucherplattform auf der Turmlaterne befindet sich in einer Höhe von 67,06 m.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Frauenkirche (Dresden)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau
Architektur
Wiederaufbau (1994-2005)
Gesamtplanung
Architektur
Geotechnische/geologische Experten
Statische Prüfung
Bauausführung in ARGE
Subunternehmer
Vorspannung
Gebäudetechnik (Planung)

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20003327
  • Veröffentlicht am:
    20.05.2002
  • Geändert am:
    10.06.2022
Structurae kooperiert mit
International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
e-mosty Magazine
e-BrIM Magazine