Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Dach: Kuppel |
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Funktion / Nutzung: |
ursprüngliche Nutzung: Gasometer spätere Nutzung: Bunker momentane Nutzung: Mehrfamilienhaus |
Lage / Ort
Lage: |
Berlin-Kreuzberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin, Deutschland |
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Adresse: | Fichtestraße 4-12 |
Koordinaten: | 52° 29' 24.86" N 13° 24' 45.05" E |
Technische Daten
Abmessungen
Durchmesser | 56 m | |
Höhe | 27 m | |
Gebäudefläche | 8 000 m² | |
Reservoirvolumen | 30 000 m³ |
Bemerkungen
Der „Fichtebunker“ in Berlin-Kreuzberg ist mit 56 m Durchmesser nicht nur riesig, sondern auch der älteste und inzwischen einzige erhaltene Steingasometer Berlins. Der Bau entstand in den Jahren 1874–1876 als zweiter von vier Gasometern zur Versorgung der Straßenlaternen. Im Zweiten Weltkrieg wurde er umgebaut zu einem Luftschutzbunker, der Platz für bis zu 6.000 Menschen bot. Seit Oktober 2007 entstanden nun unter der markanten Stahlkuppel des unter Denkmalschutz stehenden Bunkers 13 „tortenförmig“ geschnittene Einfamilienhäuser – sogenannte „Circlehouses“ – mit gebogenen Wänden, eigenem Garten in 21 m Höhe und fantastischem Blick über die Stadt. Die einzelnen Häuser sind über einen begrünten Innenhof mit Wasserspiel, Bambuströgen und extensiver Begrünung erreichbar. Jedes Haus verfügt über einen eigenen Haus(dach)garten von 70 bis 100 m² Größe. Auch das Dach der neuen Wohnungen wurde begrünt, wie auch die Tiefgarage und das Dach des neben dem Bunker errichteten Neubaus mit 12 Wohnungen.
Auszug aus der Wikipedia
Der Fichtebunker ist der älteste und einzige erhaltene Steingasometer in Berlin. Der denkmalgeschützte Gasbehälter aus dem Jahr 1874 ist ein Werk des Bauingenieurs und Geheimen Baurats Johann Wilhelm Schwedler. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Luftschutzbunker. Im September 2006 verkaufte der Liegenschaftsfonds des Landes Berlin das Gebäude an private Investoren, die den gelben Backsteinbau bis zum Frühjahr 2010 zu einem Wohnensemble mit exklusiven Eigentumswohnungen umbauen ließen.
Der Fichtebunker liegt zwischen der namensgebenden Fichtestraße, benannt nach Johann Gottlieb Fichte, und der Körtestraße im ehemaligen Kreuzberger Offiziersviertel, das rund 20 Jahre nach dem Gasometerbau mit repräsentativen, teils denkmalgeschützten Mietshäusern im Jugendstil nordöstlich des Südsterns entstand.
Konstruktion und technische Daten
Der Fichtebunker war, nach dem heute nicht mehr erhaltenen Gasometer in der Friedrichshainer Holzmarktstraße, der zweite Gasbehälterbau des Baumeisters Johann Wilhelm Schwedler. Beide Bauten stattete der Ingenieur mit der nach ihm benannten Schwedlerkuppel aus. Das neue Konstruktionsprinzip ermöglichte eine freie, stählerne Kuppelwölbung, die mit einem räumlich tragenden Schalentragwerk Durchmesser bis zu 45 Meter aufweisen konnte.
Bauherr war im Jahr 1874 die städtische Gasbehälter-Anstalt. Der Rundbau hat einen Durchmesser von 56 Metern, eine Höhe von 21 Metern ohne Kuppel und eine Gesamthöhe von 27 Metern. Das Speichervolumen betrug 30.000 m³ Gas. Die Form lehnt sich an einen Schinkel-Entwurf für eine Rundkirche an.
Geschichte
Der Bau an der Fichtestraße war einer von vier Gasometern, die zur Versorgung der gasbetriebenen Straßenbeleuchtung im sich stürmisch ausdehnenden Ballungsraum Berlin mit seinem explosionsartigen Bevölkerungswachstum in den 1870er Jahren errichtet wurden. Der Bau fiel in die Amtszeit des Oberbürgermeisters Arthur Johnson Hobrecht, der zu den besten Verwaltungsmännern Deutschlands gezählt wird und dessen Bruder James Hobrecht maßgeblich den Hobrecht-Plan zur Bebauung Berlins entwickelt hatte.
Nach der Umstellung der Straßenbeleuchtung auf Elektrizität wurde der Gasometer 1922 stillgelegt und stand bis 1940 leer. 1941–1942 wurde das Bauwerk durch den Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt (GBI) Fritz Todt zum Luftschutzbunker mit sechs Ebenen umgebaut. Innenwände und Decken wurden mit bis zu drei Meter dickem Stahlbeton verstärkt. Die Ausführung lag bei der Siemens-Bauunion, die überwiegend Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter einsetzte. Ursprünglich für 6.000 Schutzsuchende ausgelegt, nahmen die rund 750 Einzelräume bei einem Fliegerangriff im Februar 1945 rund 30.000 Menschen auf. Trotz erheblichen Beschusses überstand der Großbunker den Krieg weitgehend unbeschädigt.
Nach dem Krieg diente der ehemalige Gasometer zunächst als Altenheim, dann als Jugendarrestanstalt und anschließend als Obdachlosenasyl, das Kammern für 2,50 Mark pro Nacht an Bedürftige vermietete. Nach der Schließung der Notunterkunft aus hygienischen Gründen im Jahr 1963 nutzte die Stadt das Bauwerk bis 1988 zur Lagerung eines Teils der Senatsreserve.
Dachwohnungen
Seit 1990 stand der Bunker leer, war nicht zugänglich und konnte lediglich bei speziellen Führungen besichtigt werden. Im September 2006 verkaufte der Liegenschaftsfonds des Landes Berlin den Rundbau mit rund 8000 Quadratmetern Fläche an die Projektentwicklung speicherWerk Wohnbau GmbH. Die Investoren bauten unter der Stahlkuppel auf der obersten Bunkerdecke zwölf hochwertig ausgestattete Eigentumswohnungen. Auf dem Gelände um den Bunker werden zwölf weitere hochwertige Eigentumswohnungen mit offenen Grundrissen, sogenannte „Loftwohnungen“, entstehen.
Die Loftwohnungen sollen in Anlehnung an die Eigenschaften von Altbauten hohe Räume, Erker, Balkone, hohe Türen und Vollholzfußböden besitzen sowie offene, frei gestaltbare Grundrisse und großflächig Verglasungen. Die Bebauung soll sich der vorhandenen Altbaustruktur des Umfeldes anpassen. Die Wohnungen wurden unter Wahrung des Denkmalschutzes nach Entwürfen des Berliner Architekten Paul Ingenbleek gestaltet. Trotz anfänglicher Vorbehalte der Nachbarn gegen das Bauvorhaben wurde die Baugenehmigung, wie von Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) angekündigt, erteilt. Die Bauarbeiten begannen im Dezember 2007 und wurden im Frühjahr 2010 abgeschlossen.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Fichtebunker" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
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20065936 - Veröffentlicht am:
04.02.2014 - Geändert am:
17.05.2015