Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Eisenbahnstrecke |
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Lage / Ort
km | Name |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Chronologie
Juni 1911 | Der preußische Landtag bewilligt 22,7 Millionen Mark zum Bau einer Bahnlinie von Witten nach Schwelm. |
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Mai 1913 | Baubeginn. |
1934 | Fertigstellung der gesamten Strecke. |
1980 | Stillegung zwischen Wengern-West und Gevelsberg-West. |
Auszug aus der Wikipedia
Die Bahnstrecke Witten–Schwelm (auch Elbschetalbahn genannt) ist eine heute zum größten Teil stillgelegte und nur noch an den Endteilstrecken in Betrieb befindliche Eisenbahnstrecke im Ennepe-Ruhr-Kreis im südöstlichen Ruhrgebiet.
Der 4,6 Kilometer lange zweigleisige und heute elektrifizierte Abschnitt von Witten Hauptbahnhof bis Wengern Ost dient nurmehr dem Güterverkehr.
Der 17 Kilometer lange eingleisige Abschnitt von Witten-Höhe nach Schwelm sollte Teil einer Entlastungsstrecke aus dem Ruhrgebiet in Richtung Köln werden. Es war geplant, die Strecke über Schwelm hinaus nach Süden via Lennep nach Köln zu verlängern, wozu es aber durch die Ereignisse des Ersten Weltkrieges nicht mehr kam.
Geschichte
Die Arbeiten an der Strecke begannen bereits 1911, und obwohl sie letztendlich nur ein Torso ihrer ursprünglichen Planung geblieben ist, zog sich die Fertigstellung bis 1934 hin. So eröffnete die Deutsche Reichsbahn am 4. Oktober 1926 zunächst den Abschnitt von Witten Hauptbahnhof über Witten-Höhe nach Wengern Ost mit Anschluss an die Ruhrtalbahn von Hattingen nach Hagen, dieser diente dann rund zehn Jahre lang ausschließlich dem Güterverkehr, um die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund zu entlasten.
Der wirtschaftliche Niedergang während und nach dem Krieg war der Grund für die lange Bauzeit am Hauptteil der Strecke, wobei die meisten Arbeiten bereits vor 1914 fertiggestellt waren. Die notwendigen Restarbeiten wurden erst zu Beginn der 1930er-Jahre als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme durchgeführt. Die Baukosten für die Strecke beliefen sich schließlich auf 50 Millionen Reichsmark.
In der Zeit von 1934 bis 1939 verkehrten auf der Strecke insgesamt 23 Personenzüge täglich, davon fünf Eilzüge. Hinzu kam Güterverkehr in erheblichem Umfang.
Im Zweiten Weltkrieg nutzte man Silscheder Tunnel, Klosterholztunnel, Schwelmer Tunnel und Linderhauser Tunnel unter den Tarnnamen „Buchfink“, „Goldammer“ und „Meise“ (letzterer bezieht sich aufgrund der parallelen Lage sowohl auf den Schwelmer- als auch auf den Linderhauser Tunnel) als U-Verlagerung für die Rüstung, in denen Zwangsarbeiter Waffen herstellen mussten.
Der Betrieb der Eisenbahn wurde nach 1945 wiederaufgenommen; der Verkehr nahm aber in der Nachkriegszeit kontinuierlich ab. Als Folge wurde auf dem mittleren Teil von Witten-Höhe über Wengern West und Albringhausen nach Gevelsberg West am 30. November 1979 der Personenverkehr eingestellt. Am 14. Januar 1980 wurde dieser Abschnitt für den Gesamtverkehr gesperrt und zum 1. Januar 1983 stillgelegt.
Streckenverlauf
Der Streckenverlauf war durch einige aufwendige Viadukte und Eisenbahntunnel gekennzeichnet, zu denen auch der Ruhr-Viadukt bei Witten gehörte. Weitere Viadukte finden sich in Wengern über der Elbsche und in Gevelsberg, zwei etwa 900 Meter lange Tunnel befinden sich bei Silschede und nördlich von Schwelm.
Aus eisenbahntechnischer Sicht war die Strecke optimal ausgeführt:
- zweigleisige Trasse,
- geringe Steigungen,
- große Kurvenradien,
- große Querschnitte der Tunnel,
- Verzicht auf niveaugleiche Straßenübergänge mit Bahnübergängen,
zeigen eine Planung, die in europäischen Dimensionen dachte. Dennoch blieb die Strecke in ihrer Gesamtheit lediglich Stückwerk und erreichte nie die ihr ursprünglich zugedachte Bedeutung.
Heutige Situation
Der nördliche Teil der Strecke dient heute wieder nur noch dem Güterverkehr, während der südliche Abschnitt durch den 945 Meter langen Linderhauser Tunnel von Gevelsberg nach Schwelm für die S-Bahn-Linie S 8 der S-Bahn Rhein-Ruhr die Verbindung zwischen der Bahnstrecke Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd und der Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund schafft.
Planung
Es ist geplant, auf dem stillgelegten Teil der Strecke einen Radweg anzulegen. Die Strecke führt durch ein landschaftlich reizvolles Gebiet mit je zwei Viadukten und Tunneln, von denen der 845 m lange Silscheder Tunnel eine außergewöhnliche Länge für einen Fahrradtunnel haben wird. Wegen dieser Bauten ist allerdings die Finanzierung des Projektes noch nicht geklärt, da beispielsweise die Beleuchtung der Tunnel erhebliche Kosten verursachen würde.
Ein Teil der Strecke ist das noch auszubauende Teilstück des Von-Ruhr-zur-Ruhr-Radwegs.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bahnstrecke Witten–Schwelm" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
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10001191 - Veröffentlicht am:
27.10.2007 - Geändert am:
28.05.2021