Allgemeine Informationen
Andere Namen: | Ligne Bordeaux-Sète |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Eisenbahnstrecke |
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Lage / Ort
km | Name |
42.870 | |
392 | |
404.749 |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Auszug aus der Wikipedia
Die Bahnstrecke Bordeaux–Sète ist eine bedeutende französische Eisenbahnstrecke. Sie führt vom Atlantikhafen Bordeaux nach Sète am Mittelmeer und ist 474 Kilometer lang. Dabei werden die Städte Agen, Montauban, Toulouse, Carcassonne und Narbonne angebunden, und es bestehen Anschlussmöglichkeiten zu weiteren am Mittelmeer liegenden Städten sowie nach Spanien.
Geschichte und Beschreibung
Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean 1996–1998 ersetzte Brücke Viaduc de Langonüber die Garonne bei Langon Viadukt über dem Hochwasserbett der Garonne bei Saint-Macaire Eisenbahnunglück am 24. September 1905 bei Saint-Macaire Bahnhof Agen Bahnhof Toulouse-Matabiau Bahnhof Carcassonne Bahnhof Agde, um 1910 Klappbrücke Pont Maréchal Foch über den Canal Royal in Sète Die Eisenbahn-Klappbrücke Pont Maréchal Foch in Sète in geöffnetem Zustand
Eröffnet wurde die Strecke von der Bahngesellschaft Compagnie des chemins de fer du Midi et du Canal latéral à la Garonne (Midi) in den Jahren 1855 bis 1857, die am 24. August 1852 die Konzession für deren Bau und Betrieb erhalten hatte. Am 31. Mai 1855 ging der erste, 42 km lange Abschnitt von Bordeaux nach Langon in Betrieb, am 4. Dezember jenes Jahres die 54 km lange Erweiterung bis Tonneins. Valence d’Agen (65 km) wurde am 29. Mai 1856 erreicht, Toulouse (96 km) am folgenden 30. August. Ab dem 22. April 1857 konnte bis Sète (damalige Schreibweise: Cette; 219 km) gefahren werden.
Die Kilometrierung endet mit km 474,4 im Stadtgebiet von Sète an der Schnittstelle der ehemaligen Bahngesellschaften Midi und Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (P.L.M.). Der Bahnhof Sète liegt im Bereich der P.L.M. bei km 104,5 der Bahnstrecke Tarascon–Sète-Ville, ca. 1500 m nördlich dieses Punkts. Bis 1865 wurde auf der gesamten Strecke das zweite Gleis verlegt und vor 1914 der automatische Streckenblock installiert. In den 1930er Jahren wurde das zwischen Bordeaux und Langon angewandte Banjo-Blocksystem durch einen Streckenblock mit Lichtsignalen (Block automatique lumineux (BAL)), 1946 das Paul-et-Ducousso Blockystem zwischen Langon und Montauban durch ein telefonisches Meldeverfahren ersetzt. Ab 1957 wurde der letztgenannte Abschnitt zunächst durch den Block manuel uniformisé und ab 1979/80 durch den BAL gesichert.
Die Elektrifizierung mit 1500 V Gleichstrom erfolgte in zwei Etappen, 1935 der Abschnitt von Montauban nach Sète und 1980 der Abschnitt von Bordeaux nach Montauban. Die Höchstgeschwindigkeit liegt seitdem bei 160 km/h, abschnittsweise auch darunter.
Zu den bemerkenswerten Kunstbauten gehört das 631 m lange Viadukt mit 32 Bögen über dem Hochwasserbett der Garonne bei Saint-Macaire nahe Langon. Am 24. September 1905 kam es dort nach dem Bruch einer Kupplung zu einem Unfall. 32 Güterwagen bewegten sich auf den zwei Minuten später folgenden Zug zu, dessen Lokomotive nach dem Aufprall hinunterstürzte, wobei deren Lokführer umkam. In Sète wird der Canal Royal auf der Klappbrücke Pont Maréchal Foch gequert. Sie wird von elektrischen Triebfahrzeugen bei gesenktem Dachstromabnehmer mit Schwung befahren.
Längster der sechs Tunnel ist der 419 m lange Tunnel de Berriac bei km 352,0 nahe Trèbes.
1989 wurde die Brücke über den Lot bei Aiguillon durch einen Neubau ersetzt, 1996–1998 die 210 m lange Brücke über die Garonne bei Langon.
Streckenverlauf
Bordeaux – Toulouse
Ausgangspunkt der Magistrale ist der Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean, wo sich die Hauptstrecken nach Irun und Paris bündeln. Südostwärts geht es in der breiten Niederung der Garonne, der auch von der Autoroute A 62 genutzt wird, sehr geradlinig trassiert über Langon, wo die Garonne im gleichnamigen Viadukt nordwärts nach Saint-Macaire (Gironde) hin überbrückt wird, an den Südsaum des breiten Hügellandes zur Dordogne hin. Diesem wird weitgehend – als nördlicher Talbegrenzung – über Marmande und Tonneins nach Aiguillon, wo der Lot mündet, gefolgt. Von hier aus begleitet eine westliche Zunge des Zentralmassivs die Bahnstrecke von Norden her und Agen als größte Siedlung bis Toulouse wird erschlossen. Das kunsthistorisch bedeutsame Moissac markiert die Mündung des Tarn, der östlich davon überbrückt wird. In der Schwemmebene zwischen Tarn und Garonne weicht die Bahnstrecke dann ostwärts bei Castelsarrasin vom Hauptfluss ab und fährt so Montauban an. Hier fädelt die Magistrale aus Paris über Brive-la-Gaillarde ein. Südwestwärts geht es nun zunächst retour in die eigentliche Garonneniederung bei Montbartier und hernach fast schnurgerade bis Toulouse, wo im Bahnhof Bahnhof Toulouse-Matabiau Verknüpfungen mit den Bahnstrecken nach Bayonne und Brive-la-Gaillarde bestehen.
Toulouse – Sète
Toulouse wird südostwärts aus dem Garonnetal heraus in die Furche des Hers-Mort hinein parallel zum Canal du Midi verlassen in der Landschaft des Lauragais hinein. Über Villefranche-de-Lauragais wird die flache Wasserscheide – und der Kanalscheitel – zum Mittelmeer hin, die Seuil de Naurouze, bei Montferrand auf knapp 200 m Seehöhe passiert. Weiterhin dank des Terrains sehr geradlinig angelegt, werden Castelnaudary und das berühmte Carcassonne, bereits im Tal der Aude, erreicht und nach deren Überbrückung in der südlichen Talhälfte bis etwa Moux gefahren: Hier treten bereits die Nordausläufer der Pyrenäen heran. Sich an die kürzeste Linie nach Narbonne haltend, wurde die Bahnstrecke nun über Lézignan-Corbières im Schwemmland zwischen Orbieu und Aude trassiert. Unter weitgehender Umfahrung der Nördlichen Ausläufer des Massif de Fontfroide über Névian wird schließlich Narbonne zwischen letztgenanntem Teil der Pyrenäen und dem Massif de la Clape in der Küstenebene erreicht. Hier besteht die Verknüpfung mit der Europäischen Magistrale nach Portbou und Katalonien. Nun wieder nordöstlich linear durch Aude-Schwemmland trassiert, kreuzt man den Fluss bei Coursan, umfährt das Hügelland bei Colombiers (Hérault), untertunnelt den Tunnel de Malpas in dem der Canal du Midi durch die Anhöhe von Oppidum d’Ensérune fließt und erreicht Béziers in der Niederung des Orb. Hier beginnt die spektakuläre Ligne des Causses nach Neussargues. Südöstlich geradlinig im Küstenschwemmland des Orb und des Hérault weiter bis Agde gebaut, wird auf der Landzunge (Sandbank Le Toc) zwischen Étang de Thau und Mittelmeer schließlich Sète erreicht, wo es nach Tarascon weitergeht.
Ausblick
Es gibt Pläne für eine neue Schnellfahrstrecke im Abschnitt Bordeaux–Toulouse (ca. 220 km), wobei der genaue Zeitplan für die Realisierung noch unklar ist. Der Baubeginn soll nach einem Bericht von Anfang 2020 gegen 2022 beginnen und die Bauzeit wird auf sieben Jahre geschätzt. Die Reisezeit zwischen Paris und Toulouse würde sich dadurch erheblich verkürzen, von heute fünf Stunden auf etwas über drei Stunden.
Im Abschnitt Sète–Narbonne ist die Neubaustrecke Montpellier–Perpignan in Planung. Diese soll in Montpellier an das seit 2017 in Betrieb stehende Contournement de Nîmes et Montpellier anschließen und somit die Kapazität erhöhen und die Reisezeiten verkürzen. Der erste Teil von Montpellier bis Béziers soll 2034 in Betrieb gehen. Mit der zweiten Etappe von Béziers bis Perpignan (geplante Inbetriebnahme 2045) werden in Béziers und Narbonne neue Bahnhöfe für den Personenfernverkehr entstehen. Die Reisezeiten vom Mittelmeerraum in Richtung Toulouse werden sich um bis zu 25 Minuten verkürzen.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bahnstrecke Bordeaux–Sète" und überarbeitet am 25. November 2024 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Géographie universelle des Transports [Tome 1]: Géographie des chemins de fer français. La S.N.C.F. [Volume 1]. Chaix, Paris (Frankreich), S. 259-264. (1953):
- Langon: ligne SNCF Bordeaux-Sète. Remplacement du tablier métallique du viaduc sur la Garonne. In: Travaux, n. 741 (April 1998), S. 64-70. (1998):
- Le Patrimoine de la SNCF et des chemins de fer français (2 Tomes). Flohic Editions, Paris (Frankreich), S. 53. (1999):
- Reconstruction du pont sur le Tarn à Moissac (ligne Bordeaux-Sète). In: Annales des Ponts et Chaussées, n. 3 ( 1932), S. 349.
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
10000380 - Veröffentlicht am:
29.09.2003 - Geändert am:
20.11.2023