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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 15. Jahrhundert
Fertigstellung: 1784
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: 39, rue Daubenton / 141, rue Mouffetard
Koordinaten: 48° 50' 23.64" N    2° 21' 1.01" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die katholische Pfarrkirche Saint-Médard wurde ab dem 15./16. Jahrhundert im Stil der Spätgotik errichtet. Sie steht in der Rue Mouffetard Nr. 141, im 5. Arrondissement, auf dem linken Seineufer von Paris. Die nächste Metrostation ist die Station Censier-Daubenton der Linie 7.

Geschichte

Saint-Médard wurde 1163 erstmals schriftlich in einer Bulle des Papstes Alexander III. erwähnt. 1978 entdeckte man bei Ausgrabungen im Umfeld der Kirche merowingische Sarkophage, die eine wesentlich ältere Vorgängerkirche vermuten lassen. Die dem heiligen Medardus († 545), dem Bischof von Noyon und späteren Bischof von Tournai, geweihte Kirche befand sich an der Römerstraße von Lutetia nach Lyon, in der Nähe der Stelle, an der sie die Bièvre überquerte.

Das heutige Gebäude wurde ab der Mitte des 15. oder zu Beginn des 16. Jahrhunderts auf den Grundmauern des romanischen Vorgängerbaus errichtet. Die mehrfach unterbrochenen Bauarbeiten wurden erst im 18. Jahrhundert zu Ende geführt. Während der Religionskriege kam es 1561 zum sogenannten „Tumult von Saint-Médard“, bei dem die Kirche von Protestanten gestürmt und verwüstet wurde.

1655 wurde Saint-Médard als Pfarrkirche des Faubourg Saint-Marcel dem Erzbistum Paris eingegliedert. Zuvor war sie der Abtei Sainte-Geneviève unterstellt, deren Mönche die Pfarrei bis zur Französischen Revolution von 1789 betreuten.

1773 wurde an der Westfassade das schmucklose Eingangsportal eingefügt. 1784 gestaltete Louis-François Petit-Radel den Chor im klassizistischen Stil um, ließ kannelierte Säulen mit dorischen Kapitellen einbauen und fügte die große Marienkapelle an. Er schuf auch den Anbau der Sakristei an der Südseite.

Unter dem Nationalkonvent wurde die Kirche geschlossen. Zeitweise diente sie den Anhängern der Theophilanthropie als Temple du Travail (Tempel der Arbeit), bis sie wieder als katholische Kirche genutzt wurde.

Seit dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat von 1905 ist die Kirche Saint-Médard Eigentum der Stadt Paris. 1906 wurde sie in die Liste der französischen Kulturdenkmäler als Monument historique aufgenommen.

Konvulsionäre von Saint-Médard

Die nahe der Abtei von Port-Royal gelegene Kirche Saint-Médard wurde von zahlreichen Anhängern des Jansenismus besucht. Auf dem kleinen Friedhof, der sich ursprünglich an die Apsis der Kirche anschloss, wurde der Diakon François de Pâris (1690–1727) beigesetzt, der beim Streit um die päpstliche Bulle Unigenitus Dei filius von 1713 die Jansenisten unterstützt hatte. An seinem Grab, an dem Wunderheilungen stattgefunden haben sollen, versammelten sich die sogenannten Konvulsionäre von Saint-Médard. Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, wurde 1732 auf Geheiß des Königs Ludwigs XV. der Friedhof geschlossen. Ein Unbekannter brachte daraufhin am Eingang ein Schild an mit der Aufschrift: „Im Namen des Königs ist es Gott untersagt, an diesem Ort Wunder zu wirken.“

Architektur

Der Glockenturm ruht auf einem Fundament aus romanischer Zeit. Er wurde im 16. Jahrhundert erhöht. Der Innenraum ist in drei Schiffe und fünf Joche gegliedert. Die ersten drei Joche stammen − wie das große Fassadenfenster im Flamboyant-Stil − aus der ersten Bauphase. Das vierte und fünfte Joch und der Chor gehen auf die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück, der Chorumgang und das Gewölbe des Chores auf das frühe 17. Jahrhundert.

Mittelschiff und Seitenschiffe sind mit einem Kreuzrippengewölbe gedeckt. Die Schlusssteine des Hauptschiffes sind skulptiert. In den beiden Seitenschiffen öffnen sich Kapellen. Der Chor schließt sich ohne eingeschobenes Querhaus an das Langhaus an. Die im 18. Jahrhundert umgestalteten Rundbogenarkaden schließen den Chor, der das Mittelschiff in Höhe und Breite überragt, vom Chorumgang ab.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Médard (Paris)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Architektur

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Pérouse de Montclos, Jean-Marie (1994): Le guide du Patrimoine: Paris. Ministère de la Culture - Hachette, Paris (Frankreich), S. 467.
  • Borrus, Kathy / Brockmann, Jorg / Driscoll, James / Canal, Denis-Armand / Vailhen, Nathalie (2005): Paris. Mille monuments. 1. Ausgabe, Editions Mengès, Paris (Frankreich), S. 192-193.
  • Dumoulin, Aline / Ardisson, Alexandra / Maingard, Jérôme / Antonello, Murielle / Rosenberg, Pierre (2008): Reconnaître Paris d'église en église. Massin, Paris (Frankreich), ISBN 978-2-7072-0583-4, S. 120-123.
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20036233
  • Veröffentlicht am:
    08.04.2008
  • Geändert am:
    27.05.2021
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