Allgemeine Informationen
Status: | in Nutzung |
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Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kathedrale |
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Lage / Ort
Lage: |
Bautzen, Bautzen (Kreis), Sachsen, Deutschland |
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Adresse: | Fleischmarkt |
Koordinaten: | 51° 10' 56.78" N 14° 25' 25.72" E |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Auszug aus der Wikipedia
Der Dom St. Petri zu Bautzen, obersorbisch Katedrala swj. Pětra, ist eine der größten Simultankirchen Deutschlands und das höchste Bauwerk in Bautzen. Er zählt zu den wichtigsten Kirchenbauten Sachsens und ist der älteste Kirchenstandort der Oberlausitz. Der Dom befindet sich am Fleischmarkt in der Bautzener Altstadt, gegenüber dem Rathaus.
Baugeschichte
Bereits um das Jahr 1000 ließ Graf Eido von Rochlitz an der Stelle des heutigen Doms eine erste Pfarrkirche errichten. Nach 1213 (G. Fabricius), wahrscheinlich erst um 1217/18, erfolgte die Gründung des Kollegiatstifts St. Petri. Am 24. Juni 1221 wurde der Chor des Baus eingeweiht. Einige Bauteile sind noch aus dieser Zeit erhalten, so zum Beispiel das Westportal. Baukundliche Grabungen haben auch bei der letzten Restaurierung nicht stattgefunden. 1430 erhielt der Dom seine heutige Gestalt. 1456/63 wurde der spätgotische Hallenbau um ein südlich gelegenes viertes Schiff erweitert. Nach dem großen Stadtbrand von 1634 wurde das Innere im barocken Stil gestaltet. 1664 wurde der Turm mit einer Barockhaube versehen. Der Dom wurde in seiner Geschichte mehrfach restauriert, zuletzt 1987. Vor wenigen Jahren wurde die Fassade des Doms neu verputzt und gestrichen. Danach folgte ab 2013 eine umfangreiche Innensanierung. Am 14. November 2015 wurde der Dom mit einem ökumenischen Gottesdienst wieder eröffnet. Es folgte eine Festwoche, zu der die beiden Gemeinden einluden.
Besonderheiten
Nach der Reformation wurde der Dom 1524 de facto Simultankirche (römisch-katholisch und evangelisch-lutherisch). Er war damit die erste Simultankirche Deutschlands und eine von drei derartigen Kirchen in Ostdeutschland. Nach langen Streitigkeiten zwischen Lutheranern und Katholiken schlossen der Bautzener Rat und das Domstift 1543 einen ersten Vertrag, der die Nutzung der Kirche durch beide Konfessionen regelte. Dabei wurde der Chor für den katholischen, das Langhaus für den evangelischen Gottesdienst bestimmt. Die Grenze verlief am Lettnergitter. Weitere Verträge folgten noch im 16. Jahrhundert zu Zeiten des Domdekans Johann Leisentrit, unter anderem auch über externe Besitzungen, wie die Pfarrei Gaußig. Während des Böhmischen Aufstands (1619/20) wurde das katholische „Kollegiatkapitel St. Petri“ für eine kurze Zeit aus dem Dom vertrieben. Danach wurde der alte Zustand wiederhergestellt.
Papst Benedikt XV. errichtete 1921 das Bistum Meißen mit Sitz in Bautzen wieder. Seit der Verlegung des Bischofssitzes nach Dresden 1980 ist der Bautzner Dom Konkathedrale des Bistums Dresden-Meißen.
Der Dom St. Petri gehört zu den Kirchenbauten mit einem stark ausgeprägten Achsenknick. Für diese Abweichung von der geraden Linie gibt es sehr viele verschiedene Erklärungsmodelle, von denen jedoch keines als sicher angenommen werden kann. Eine Erklärung dafür ist, dass der Dom zu Beginn anstelle bzw. auf den Grundmauern einer anderen Kirche gebaut wurde und man sich bei der Erweiterung der Kirche an den umliegenden städtebaulichen Gegebenheiten orientierte.
Zudem war augenscheinlich der Bau eines zweiten Kirchturms vorgesehen. Dies ist insbesondere an der asymmetrischen Bauweise zu erkennen, wenn man vor dem Haupteingang an der Längsseite am Bauwerk hinaufschaut.
Am Turm befindet sich ein außenliegender Aufzug, der vom Türmer zum Heraufziehen seiner Einkäufe benutzt wird. Mit Stand 2014 wohnt noch immer ein Türmer auf dem Turm.
Der 83 m hohe Domturm kann an einigen Wochenenden als Aussichtsturm bestiegen werden. Nach 238 Stufen erreicht man das Aussichtsgeschoss über der Türmerstube in ca. 53 m Höhe und befindet sich auf dem höchsten für die Öffentlichkeit zugänglichen Punkt der Stadt.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Dom St. Petri (Bautzen)" und überarbeitet am 2. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
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Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Die Bezirke Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig. Akademie-Verlag, Berlin (Deutschland), S. 470. (1965):
- Über diese
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20028672 - Veröffentlicht am:
26.06.2007 - Geändert am:
16.05.2015