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Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: Deltawerken
Baubeginn: 1958
Fertigstellung: 1997
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Sturmflutschutzsystem

Lage / Ort

km Name
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Chronologie

31. Januar 1953
— Zweite Hälfte des 1. Februar 1953

Die Hollandsturmflut hat verheerende Auswirkungen auf den Süden der Niederlande: 1 835 Menschen sterben, zehntausende Kühe, Schweine, Pferde und Schafe verenden und dreitausend Gebäude werden zerstört, mehrere zehtausend weitere beschädigt. 72 000 Menschen müssen in den Folgetagen aus den überfluteten Gebieten evakuiert werden. Deiche von insgesamt 500 Kilometern Länge werden beschädigt, teilweise komplet weggespült, sodass 90 große und 500 kleinere Lücken entstehen.

21. Februar 1953

Die niederländische Regierung gründet die Delta-Kommission zur Verhinderung einer ähnlichen Katastrophe in der Zukunft.

18. Oktober 1955

Die Deltakomission legt den endgütligen Delta-Plan vor.

8. Mai 1958

Ein Gesetz wird aufgrund des Delta-Plans beschlossen ("Deltawet"). Es sieht den Bau eines Hochwasserschutzsystems im Schelde-Delta vor, das aus mehreren Dämmen und Sturmflutwehren besteht.

1997

Mit der Fertigstellung des Sturmflutwehres bei Maeslant ist das Deltawerk vollendet.

Auszug aus der Wikipedia

Die Deltawerke (niederländisch Deltawerken) sind ein Schutzsystem gegen Hochwasser und Sturmfluten in den Niederlanden mit Schwerpunkt in der Provinz Zeeland. Sie schützen den südlichen Teil der Provinz Zuid-Holland, den westlichen Teil der Provinz Noord-Brabant sowie die Provinz Zeeland. Die einzelnen Bauwerke der Deltawerke sind räumlich voneinander getrennt an mehreren Küstenabschnitten zu finden.

Einige Dämme wie das Oosterscheldesperrwerk sind offen und werden nur bei Hochwasser- oder Sturmflutgefahr geschlossen. Andere – wie der Brouwersdam – waren gänzlich geschlossen, was zu einer problematischen Abnahme des Salzgehaltes des landseitigen Wasservorkommens führte. Um dies zu korrigieren, wurde nach Fertigstellung ein Durchlass in den Damm eingebracht, die Brouwerssluis. Sie wurde am 1. Juni 1978 fertiggestellt. Sie ist eine Art von Siel und steht nicht für die Schifffahrt zur Verfügung.

Geschichte

Anlass zur Konstruktion der Deltawerke war die Flutkatastrophe von 1953, bei der im Flussdelta im Süden der Niederlande 1835 Menschen und über 200.000 Tiere ums Leben kamen. Es war die größte niederländische Sturmflutkatastrophe seit der Elisabethenflut 1421.

Die geforderte Höhe der Seedeiche betrug vor dieser Katastrophe 4,30 Meter über Amsterdamer Pegel (NAP); im Rahmen des Delta-Projekts wurde sie auf 7,65 Meter über NAP festgelegt. „Dies wird die Deiche auf Deltahöhe bringen“, daher der Projektname.

Um das Land in Zukunft gegen solche Sturmfluten zu schützen, gründete die Regierung am 21. Februar 1953 die Delta-Kommission, die bis zum 18. Oktober 1955 den Deltaplan entwarf. Das auf dieser Grundlage entworfene Gesetz („Deltawet“) wurde am 8. Mai 1958 beschlossen.

1958 wurde eine bewegliche Sturmflutsperre in der Hollandse IJssel in Betrieb genommen, 1961 wurden das Veerse Gat und der Zandkreek abgeriegelt. 1971 wurde der Haringvlietdam fertiggestellt, im gleichen Jahr der Brouwersdam. Zur Regulierung des Wasserabflusses aus den Rhein- und Maasmündungsarmen mussten die Dämme jeweils mit großen Sielanlagen versehen werden. Nach der Fertigstellung des Oosterscheldesperrwerks 1986, sowie dem Oesterdam, Philipsdam und Bathse Spuisluis („Bather Siel“) im Jahr 1987, wurden mit der Fertigstellung des Maeslant- und des Hartelsperrwerks 1997 die Deltawerke vollendet. Die Kosten des Projekts waren mit 6 Milliarden Gulden (rund 2,7 Milliarden Euro) mehr als dreimal so hoch wie veranschlagt.

Anpassung und Veränderung der Küstenlinie

Die Küstenlinie (Uferkante zur Nordsee) der Niederlande hat sich durch die Delta-Werke drastisch verändert. Gemessen vom Veerse Gatdam bei Vrouwenpolder (Provinz Zeeland) (51°35'06"N / 3°37'33"O) und dem Haringvliet Dam bei Rockanje (Provinz Zuid-Holland), (51°50'37"N / 4°04'16"O) betrug die Küstenlinie – einschließlich der Inseln Noord-Beveland, Schouwen-Duiveland und Goeree-Overflakkee – etwa 355 km. Nach Fertigstellung der Delta-Werke beträgt sie nunmehr nur noch ungefähr 60 km. Damit hat sich die Küstenlinie der Niederlande um rund 295 km verkürzt. Die Maeslantkering ist ein Sperrwerk zur Sicherung der Hafeneinfahrt zum alten Hafen von Rotterdam und ist regulär offen und schiffbar. Außerdem sind dadurch nur die zusammengefassten Mündungsarme von Maas und Rhein (Waal und Lek) gesichert. Das Sperrwerk verkürzt die Küstenlinie also nicht. Auch das Sperrwerk Hollandse IJssel verändert die Küstenlinie nicht.

Bauteile

Die Deltawerke bestehen aus den folgenden Bauwerken:

  • Sperrwerk Holländische IJssel (1958)
  • Zandkreekdam (1960)
  • Veerse Gatdam (1961)
  • Grevelingendam (1965)
  • Volkerakdam (1969)
  • Haringvlietdam (1971)
  • Brouwersdam (1971)
  • Markiezaatskade (1983)
  • Oosterschelde-Sperrwerk (1986)
  • Oesterdam (1987)
  • Philipsdam (1987)
  • Bather Siel (1987)
  • Maeslantsperrwerk (1997)
  • Hartelsperrwerk (1997)
  • Krammerschleusen

Für den Bau der Deltawerke wurden neuartige Techniken benutzt. Vor allem das Oosterschelde- und das Maeslant-Sturmflutwehr fanden international große Beachtung. Die Deltawerke wurden durch die American Society of Civil Engineers zu einem der modernen Weltwunder erklärt. Auch starker Wasserdruck (bis zu 180 MN) kann den Deltawerken, wegen ihrer stabilen und massiven Bauform, nichts anhaben.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Deltawerke" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    10000991
  • Veröffentlicht am:
    26.10.2006
  • Geändert am:
    22.12.2018
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