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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1515
Fertigstellung: 1563
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kollegiatkirche

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 48° 59' 6.36" N    2° 19' 8.08" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die katholische Pfarrkirche Saint-Martin in Montmorency, einer Gemeinde im Département Val-d’Oise in der französischen Region Île-de-France, geht auf eine Kollegiatkirche aus dem 12. Jahrhundert zurück. Die heutige Kirche wurde im 16. Jahrhundert im Stil der Flamboyant-Gotik errichtet. Sehenswert ist die Kirche wegen ihrer Bleiglasfenster, von denen 14 Fenster aus der Renaissance erhalten sind. 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmäler in Frankreich aufgenommen.

Geschichte

Das Chorherrenstift wurde vermutlich im 12. Jahrhundert von Mathieu I. von Montmorency gegründet und sollte den Herren von Montmorency als Grablege dienen. Da er bereits 1132 Chorherren ernannte, muss die Kirche zu dieser Zeit bestanden haben. Von dieser ersten Kirche ist außer zwei Säulen und einigen Kapitellen, die heute im Museum des Louvre in Paris aufbewahrt werden, nichts mehr erhalten. 1270 ließ Mathieu IV. von Montmorency die Kirche umbauen. Die heutige Kirche wurde um 1515 unter Guillaume de Montmorency, dem Vater von Anne de Montmorency, des ersten Herzogs von Montmorency, begonnen. 1521 fertigte der Zimmermann Michel Langogne den bis heute erhaltenen Dachstuhl. Beim Tod Guillaumes im Jahr 1531 waren die Apsis und die östlichen vier Joche fertiggestellt, ebenso das Nordportal und der Dachreiter. Erst ab 1558 ließ Anne de Montmorency, 1538 zum Konnetabel erhoben und seit 1551 Herzog von Montmorency, das Kirchenschiff errichten, das 1563 vollendet war. Der Architekt Jean Bullant, der für Anne de Montmorency die Schlösser Chantilly und Écouen im Stil der Renaissance entworfen hatte, war mit der Bauleitung beauftragt und hatte die Weisung, den gotischen Stil des Chors auch im Schiff fortzuführen. Für die Ausführung verantwortlich war Jean Desilles. Mit dem Tod Annes im Jahr 1567 endeten die Bauarbeiten, die Fassade und der Glockenturm wurden nicht ausgeführt. In der Mitte des Kirchenschiffs wurde das prächtige Grabmal von Anne de Montmorency und seiner Gemahlin Madeleine de Savoie aufgestellt, von dem heute in Montmorency nichts mehr erhalten ist. Die marmorne Liegefigur des Konnetabel befindet sich heute im Museum des Louvre in Paris. Die Nachfolger von Anne de Montmorency ließen sich nicht mehr in der Kirche bestatten. 1617 übergab Henri II. von Montmorency die Kirche den Oratorianern, die die Stelle der Chorherren einnahmen. Die Kirche wurde außerdem als Pfarrkirche genutzt.

Während der Französischen Revolution wurde die Kirche geplündert, die Gräber profaniert und die Adelswappen in den Fenstern zerschlagen. Von 1875 bis 1910 fand unter der Leitung des Architekten Lucien Magne eine umfangreiche Renovierung des Gebäudes statt. Eine weitere Sakristei wurde angebaut, der Glockenturm und die Westfassade im Stil der Neogotik errichtet. Die Renaissancefenster wurden restauriert und teilweise ergänzt. In den westlichen Jochen des Langhauses wurden die bisher weißen Fenster durch Bleiglasfenster ersetzt.

Architektur

Außenbau

Das Nordportal war bis zum Ende des 17. Jahrhunderts der einzige Zugang zur Kirche. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Türflügel aus Eichenholz sind mit Figuren, Masken, Putten und Phantasiewesen verziert. Über dem Portal öffnet sich ein großes Maßwerkfenster.

Die Außenmauern werden von Strebepfeilern gegliedert, die an der Südseite mit Phantasiewesen verziert sind. Teilweise sind Nischen eingeschnitten, die ursprünglich mit Heiligenfiguren besetzt waren. Die Apsis wird von großen, neun Meter hohen Spitzbogenfenstern durchbrochen.

Im Süden der Westfassade erhebt sich der 42 Meter hohe, neogotische Glockenturm. Das Westportal ist mit zwei Reliefs des Bildhauers Hippolyte Lefèbvre verziert. Sie wurden 1909 angebracht und stellen den heiligen Martin dar, der seinen Mantel mit einem Bettler teilt und einen heidnischen Baum fällen lässt. Die Mitte der Westfassade nimmt ein großes, vierbahniges, gotisch inspiriertes Maßwerkfenster ein.

Innenraum

Das Langhaus ist dreischiffig, das Mittelschiff mündet im Osten in einen Chor mit polygonalem Schluss. Ein Querhaus gibt es nicht.

Auf den Schlusssteinen des Chors sind die Wappen der Familie Montmorency und Pot zu erkennen. Guillaume de Montmorency, der den Chor erbauen ließ, war mit Anne Pot verheiratet. Die Schlusssteine des Schiffs tragen die Wappen von Anne de Montmorency und seiner Gemahlin Madeleine de Savoie. Auf einem Schlussstein ist die Jahreszahl 1563 zu lesen, auf einem anderen die Devise von Anne de Montmorency APLANOS.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Martin (Montmorency)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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Relevante Literatur

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20039718
  • Veröffentlicht am:
    18.09.2008
  • Geändert am:
    28.05.2021
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