Allgemeine Informationen
Name in Landessprache: | Basilica di San Petronio |
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Baubeginn: | 1390 |
Fertigstellung: | 1479 |
Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Basilika |
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Baustoff: |
Mauerwerksbauwerk |
Baustil: |
Italienische Gotik |
Konstruktion: |
Kreuzrippengewölbe |
Lage / Ort
Lage: |
Bologna, Bologna, Emilia-Romagna, Italien |
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Adresse: | Piazza Maggiore |
Koordinaten: | 44° 29' 34" N 11° 20' 35" E |
Technische Daten
Abmessungen
Breite | 60 m | |
Länge | 132 m | |
umbauter Raum | ca. 258.000 m³ | |
Höhe bis zur Gewölbespitze | 45 m |
Auszug aus der Wikipedia
Die Basilika San Petronio ist die Hauptkirche von Bologna. Ihre Fassade beherrscht die Piazza Maggiore. Mit ihren gewaltigen Dimensionen (Länge 132 m, Breite 60 m, Gewölbehöhe 45 m) ist sie die fünftgrößte Kirche der Welt, mit einem umbauten Raum um 258.000 m³ die größte Backsteinkirche überhaupt. Zum Vergleich die drei größten Backsteinkirchen nördlich der Alpen: Die Volumina der Münchener Frauenkirche, des Ulmer Münsters und der Danziger Marienkirche betragen etwa 200.000 m³. Bemerkenswert am Innenraum von San Petronio sind das Farbenspiel der Wände, die polychromen Glasfenster und die historischen Orgeln.
Baugeschichte
Dem hl. Petronius, Bischof von Bologna im 5. Jahrhundert und Schutzpatron der Stadt, gewidmet, geht die Basilika auf das Jahr 1390 zurück, als die Stadt Bologna Antonio Di Vincenzo mit dem Bau einer riesigen Kirche im gotischen Stil beauftragte.
Durch Erweiterungspläne von Arduino degli Arriguzzi aus dem Jahr 1514 hätte sie größer als der (alte) Petersdom in Rom werden sollen. Der Überlieferung nach soll diese Absicht auf Anordnung von Papst Pius IV. – Bologna gehörte zum Kirchenstaat – jedoch aufgegeben worden sein. Sie trägt den Titel einer Basilica minor.
Die Basilika genoss von Anfang an Berühmtheit, so dass sie von Karl V. für seine Kaiserkrönung durch Papst Clemens VII. im Jahre 1530 gewählt wurde.
Über Jahrhunderte wurde an der Kirche gebaut. Nach der ersten Gestaltung der Fassade im Jahre 1393 begannen die Arbeiten an den Seitenkapellen, die erst 1479 vollendet wurden. Die Dekorationen des Mittelschiffes wurden von Girolamo Rainaldi zwischen 1646 und 1658 gefertigt.
Die Gliederung der Fassade wurde durch die Anlage neuer Seitenportale bereichert, die das Hauptportal von Jacopo della Quercia ergänzen sollten. Allerdings wurde der Bau zeitweilig eingestellt und später wiederaufgenommen. Viele Architekten (darunter Baldassare Peruzzi, Giacomo Barozzi da Vignola, Andrea Palladio, Leon Battista Alberti) wurden für ein Gesamtkonzept zu Rate gezogen, ohne aber jemals eine endgültige Lösung zu finden. Die Fassade ist bis heute unvollendet.
Die Basilika wurde der Diözese erst im Jahre 1929 übergeben und 1954 geweiht. Erst seit 2000 bewahrt sie die Reliquien ihres Titelheiligen, die sich bis dahin in der Basilika Santo Stefano befanden.
Ausstattung
Im Innenraum sind folgende Kunstwerke zu sehen: Mystische Vermählung der Hl. Katharina von Filippino Lippi, eine Madonna mit Heiligen von Lorenzo Costa dem Jüngeren, Die Beweinung Christi mit vier Heiligen von Amico Aspertini.
Bedeutend ist auch der aus dem 15. Jahrhundert stammende Binnenchor aus Holz von Agostino de’ Marchi.
Das Ziborium über dem Hochaltar wurde im Jahre 1547 von Giacomo Barozzi gefertigt.
Die vierte Kapelle auf der linken Seite, Cappella dei Re Magi (der Zaubererkönige – Heiligen Drei Könige), nach einem der Künstler auch Capella Bolognini genannt, ist in der Gestaltung aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts erhalten, hat eine Balustrade aus Marmor in Formen der Spätgotik und der Protorenaissance. Über dem Altar ist ein bemaltes Polyptychon aus goldenem und vielfarbigem Holz mit 27 in Marmor gemeißelten und bemalten Bildern. Alle Wände wurden von Giovanni da Modena bemalt: an der rechten Seite die Reise der drei Könige, an der Frontwand bekannte Ereignisse aus dem Leben des hl. Petronius. Die Fresken des Jüngsten Gerichts auf der linken Seite sind eine dreiteilige Darstellung nach den Beschreibungen aus Dantes Göttlicher Komödie. Oben ist das Paradies, der Ort der Heiligen, mit der Krönung Marias durch Christus in einer Deësisdarstellung. Unten sind der Erzengel Michael und die in Räume gegliederte Hölle mit einer riesigen Darstellung von Luzifer zu sehen.
Oben rechts, von Luzifer aus gesehen, ist ein bärtiger Mann mit Kopftuch dargestellt, der gerade von einem Dämon am Kopf gepackt wird. Hierbei handelt es sich um den islamischen Propheten Mohammed (der zugehörige Schriftzug benutzt die damalige Schreibweise „Machomet“). Giovanni da Modena nahm seine Inspiration hierfür aus Dantes Werk, wo der Religionsgründer in der Hölle Höllenqualen erleiden muss. Dieser Teil des Freskos lässt sich in die in der damaligen Zeit ausschließlich negative Darstellung Mohammeds eingliedern und somit auch seine Bestrafung. Die islamfeindliche Verbildlichung des Propheten wird von Muslimen kritisiert. 2001 forderte Abel Smith, der Gründer der Muslimischen Union Italiens, Papst Johannes Paul II. und Kardinal Giacomo Biffi auf, die Mohammed-Darstellung, die laut Smith schlimmer sei als der Roman Die satanischen Verse, zu entfernen. Obwohl es von Seiten der katholischen Kirche zu keiner Aktion kam, wird der Brief Smiths als Auslöser für zwei geplante Terroranschläge auf die Basilika gesehen.
In der Krypta befindet sich eine um 1160 bis 1180 entstandene Triumphkreuzgruppe, eine der ältesten erhaltenen.
In der Kirche ist auch der Meridian von Giandomenico Cassini zu bewundern, der 1655 nach den Plänen des Astronomen Giovanni Domenico Cassini angelegt wurde: mit 66,8 m ist er die längste Mittagslinie der Welt.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Basilika San Petronio" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
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20027991 - Veröffentlicht am:
29.04.2007 - Geändert am:
31.07.2023