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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Basilique Saint-Nazaire
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk
Konstruktion: Rippengewölbe
Baustil: Romanisch
Gotisch

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 43° 12' 19" N    2° 21' 47" E
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Technische Daten

Abmessungen

Innenlänge 59 m
Hauptschiff Breite 16 m
Querschiff Länge 36 m

Auszug aus der Wikipedia

Die ehemalige Kathedrale und heutige Basilika St-Nazaire und St-Celse in Carcassonne gehört zu den bedeutendsten Sakralbauten im Süden Frankreichs. Stadt und Kirche lagen an einer Nebenstrecke des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela (Via Tolosana).

Lage

Der mittelalterliche Kirchenbau mit einem romanischen und einem gotischen Teil steht am höchsten Punkt und damit gleichzeitig im Zentrum der Cité von Carcassonne.

Geschichte

Man vermutet, dass an dieser Stelle bereits zur Zeit des Westgotenherrschers Theoderich I., spätestens jedoch im 6. Jahrhundert die Bischofskirche des im Jahre 533 gegründeten Bistums Carcassonne gestanden haben könnte, die im 8. oder 9. Jahrhundert durch einen karolingischen Kirchenbau ersetzt wurde. Im Juni 1096 besuchte Papst Urban II. die Stadt und segnete die für den romanischen Neubau bestimmten Steine; dieser Neubau – also das heutige Langhaus – war wahrscheinlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts vollendet. Nach der Angliederung der Vizegrafschaft Carcassonne an die französische Krone wurde in den Jahren 1269–1330 ein Neubau der Ostpartie (Chor und Querhaus) im Stil der nordfranzösischen Gotik in Angriff genommen; es ist anzunehmen, dass auch das Kirchenschiff erneuert werden sollte, doch dazu kam es in den Wirren des Hundertjährigen Krieges (1337–1453) und der Hugenottenkriege (1562–1598), die auch negativen Einfluss auf die Zahl der Jakobspilger hatten, nicht mehr.

Im Rahmen des Konkordats von 1801 zwischen Napoleon und Pius VII. wurden die französischen Bistümer neu geordnet. Der Bischofssitz von Carcassonne wurde in den mittelalterlichen Bau von Saint-Michel in der bevölkerungsreichen Unterstadt (ville-basse) verlegt (siehe: Kathedrale von Carcassonne). Bereits im Jahr 1840 wurde die ehemalige Kathedrale von Carcassonne als Monument historique anerkannt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Westfassade, das Nordportal sowie sämtliche Wasserspeier der Kirche durch Viollet-le-Duc grundlegend rekonstruiert. Wegen seiner historischen Bedeutung wurde der Kirchenbau von St-Nazaire und St-Celse von Papst Leo XIII. im Jahre 1898 in den Rang einer basilica minor erhoben.

Architektur

Außenbau

Bereits im Außenbau lassen sich das – vergleichsweise niedrige – romanische Langhaus und die hohe gotische Chorpartie mit ihren Strebepfeilern gut voneinander unterscheiden. Auf der Südseite ist noch die gotische Bischofskapelle erhalten; der ehemals vorhandene Kreuzgang ist jedoch verschwunden. Auf beiden Seiten der Kirche wurden die Seitenschiffe durch jeweils zwei – an das Querhaus angrenzende – spätgotische Kapellen erweitert. Im Grundriss gut zu erkennen sind die unterschiedlichen Einwölbungen des Langhauses (Tonnengewölbe) und des Querhauses bzw. des Chors (Kreuzrippengewölbe). Das – im 19. Jahrhundert weitgehend erneuerte – romanische Portal mit seinen runden Archivoltenbögen und seiner ungestalteten Tympanonplatte befindet sich auf der Nordseite der Kirche.

Innenraum

Beim Betreten des Kirchenraumes beeindrucken die klaren Linien des dreischiffigen – und somit für das südfranzösische Raumempfinden eher ungewöhnlichen – Langhauses; dieses wird dann auch von einigen Forschern mit cluniazensischen, d. h. nordfranzösischen Bautraditionen in Verbindung gebracht – ein Gedanke, der von dem im Scheitelpunkt spitz zulaufenden Tonnengewölbe des Mittelschiffs gestützt wird. Die ebenfalls angespitzten Gurtbögen ruhen auf gemauerten Halbsäulen auf, die abwechselnd quadratischen Pfeilern vorgesetzt sind oder aber auf dicken – ebenfalls gemauerten – Rundpfeilern aufruhen. Die Kapitelle bzw. Kämpferplatten zeigen keinerlei figürliche Darstellungen, sondern nur abstrahierte vegetabilische Formen sowie geometrische Ornamente (Klötzchenfriese etc.). Die schmalen Seitenschiffe haben halbrunde Tonnengewölbe – ebenfalls mit Gurtbögen.

Die sechs Joche des Langhauses führen zum breitgelagerten und lichtdurchfluteten gotischen Querhaus und zur zentralen Chorapsis. Die gesamte Fläche zwischen den Strebepfeilern auf der Ostseite der Kirche ist im oberen Teil durchfenstert und im unteren Bereich mit Blendmaßwerk geschmückt – auch hierin knüpft der Kirchenbau an nordfranzösische Vorbilder (z. B. Sainte-Chapelle in Paris) an. Platz für einen Umgangschor hatte man nicht, da der französische König Ludwig IX. nur die Überbauung von dreieinhalb Meter öffentlichen Straßenraums gestattete. Die beiden Fensterrosen des Querhauses sind leicht unterschiedlich gestaltet – bei derjenigen auf der Südseite sind auch noch die seitlichen und oberen Zwickel durchlichtet, was auf eine wenige Jahre jüngere Entstehungszeit hindeutet.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Basilika St-Nazaire-St-Celse (Carcassonne)" und überarbeitet am 3. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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Relevante Literatur

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20012500
  • Veröffentlicht am:
    21.07.2004
  • Geändert am:
    09.09.2017
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