Baptistère Saint-Jean de Poitiers
Allgemeine Informationen
Baubeginn: | 10. Jahrhundert |
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Fertigstellung: | 11. Jahrhundert |
Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Baptisterium |
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Baustoff: |
Mauerwerksbauwerk |
Baustil: |
Merowingisch |
Lage / Ort
Lage: |
Poitiers, Vienne (86), Nouvelle-Aquitaine, Frankreich |
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Koordinaten: | 46° 34' 46.13" N 0° 20' 54.90" E |
Technische Daten
Abmessungen
Cella | Breite | 8.25 m |
Länge | 12.30 m |
Auszug aus der Wikipedia
Das Baptisterium St-Jean in Poitiers ist das älteste christliche Bauwerk Frankreichs. Es stammt in Teilen aus der Mitte des 4. Jahrhunderts (römischer Zivilbau), der im 7. Jahrhundert in merowingischer Zeit zum Baptisterium umgebaut wurde. Der Name bedeutet Taufkirche des Heiligen Johannes.
Außenansicht
Von der östlichen Seite aus lassen sich im Giebelfeld die typischen starren Dekorationsformen des frühen Christentums deutlich erkennen: kleine Pilaster, die Bögen und Dreiecksgiebel tragen. Dabei handelt es sich um ursprünglich klassische Bauformen des Römischen Reiches, die hier aber funktionslos und zu rein dekorativen Elementen geworden sind. Vergleichen lässt sich dieses Bauwerk mit der Torhalle von Lorsch in Hessen aus der Zeit um 800, die ganz ähnliche Dekorationsformen hat.
Gestaltung des Innenraums
Im Innenraum der Taufkirche schließt nach Osten die Hauptapsis an, die wahrscheinlich zu Beginn des 6. Jahrhunderts angebaut wurde und damit den ältesten christlichen Innenraum auf französischem Boden darstellt. Diese Ostapsis ist ein sechseckiger Zentralraum, der außen rechteckig ummantelt ist – d. h. das Sechseck kommt außen nicht zur Geltung.
Der Hauptraum des Baptisteriums wurde im 12. und 13. Jahrhundert mit Fresken ausgestattet. Die Baugeschichte ist nicht ganz eindeutig geklärt. Im 6. oder 7. Jahrhundert ist die Kapelle erweitert (und/oder erhöht) worden und die Ostapsis wurde angebaut. Jedenfalls ist ein querrechteckiger Raum mit Apsiden auf drei Seiten und einem später angebauten westlichen Vorbau entstanden. Nur die Ostapsis ist noch original, die beiden anderen Apsiden sind später verändert worden.
In der Mitte des Hauptraumes befindet sich das älteste Taufbecken Frankreichs. Seine Gestaltung weist darauf hin, dass zur Bauzeit Erwachsenentaufen üblich waren und der Täufling zur Taufe in das Wasser hinunterstieg wie in einen Fluss, ähnlich wie Christus von Johannes im Jordan getauft wurde.
Die Malereien an der Ostwand stammen aus der Zeit um oder kurz nach 1100. Die einfache, starre Gliederung wie an der Außenmauer ist hier auch im Innern angewandt worden – mit kleinen Säulchen und darüber liegenden Dreiecksformen. In der Mitte über der Ostapsis, wo der Altar stand, thront Christus in einem leicht ovalen Heiligenschein. Er wird begleitet von zwei schwebenden und musizierenden Engeln und stehenden Heiligen oder Aposteln.
Einige helle Stellen sind nachgebessert worden, wodurch ein etwas impressionistischer Eindruck entstanden ist, der sicher nicht dem originalen Aussehen entspricht. An Detailaufnahmen ist zu erkennen, dass auch hier die hellen Striche nachträglich hinzugefügt worden sind und dadurch in der Wirkung etwas übertrieben erscheinen.
Am unteren Teil der Ostwand liegen mehrere Schichten von Fresken übereinander. Man hat in der Gotik die romanischen Malereien nicht mehr für passend gehalten, aber anstatt sie zu entfernen, hat man einfach eine neue Mörtelschicht aufgetragen und mit neuen Fresken versehen. Mit speziellen Verfahren kann man diese spätere Schicht abtragen und die alten, romanischen Malereien wieder sichtbar machen. In Poitiers wurde dieses Verfahren teilweise angewandt, sodass nun Teile von beiden Schichten aneinander stoßen. Der rechte Teil dieser Fläche ist romanisch und zeigt einen Reiter namens Constantin. Wahrscheinlich handelt es sich um den römischen Kaiser Konstantin. Der linke Teil der Szene ist gotisch und stammt aus dem 13. Jh.
Abrisspläne im 19. Jahrhundert
Trotz der Einmaligkeit des Bauwerks für Frankreich drohte ihm im 19. Jahrhundert vorübergehend der Abriss, als hier eine Straße angelegt werden sollte. Sie wurde letztendlich um das Gebäude herum trassiert.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Jean de Poitiers (Baptisterium)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Histoire visuelle des Monuments de France. Larousse, Paris (Frankreich), S. 32-33. (2003):
- Poitiers. La cathédrale Saint-Pierre. Editions du Patrimoine. Monum, Paris (Frankreich), S. 80. (2001):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20011930 - Veröffentlicht am:
04.05.2004 - Geändert am:
02.03.2020