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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1928
Fertigstellung: 1932
Status: keine Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Eisenbahnstrecke

Lage / Ort

km Name
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Länge 32 km

Auszug aus der Wikipedia

Die Eisenbahnstrecke Rimini–San Marino war eine grenzüberschreitende, elektrifizierte Schmalspurbahn, die den Hauptort San Marino der seit dem Jahr 366 unabhängigen gleichnamigen Republik mit der Stadt Rimini in Italien verband. Sie wurde nach vierjähriger Bauzeit 1932 eingeweiht und gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Ein kurzer Abschnitt in San Marino wurde 2012 als Touristenattraktion wieder eröffnet.

Geschichte

Seit 1901 gab es Planungen, San Marino an die Bahnstrecke Bologna–Ancona anzubinden. Den Anstoß zum Bau der Strecke gab aber erst ein Staatsbesuch des italienischen Diktators Benito Mussolini im seit 1923 ebenfalls von den Faschisten regierten San Marino. Am 3. Dezember 1928 wurde mit Hilfe von mehr als 3000 italienischen Arbeitern dem Bau begonnen und am 12. Juni 1932 eröffnete die Eisenbahn ihren Betrieb. Die Betriebsführung übernahm die Società Veneto-Emiliana di Ferrovie e Tranvie (SVEFT), täglich verkehrten fünf bis sechs Zugpaare. Die Fahrzeit zwischen den Endpunkten betrug ca. 50 Minuten. Der Wagenpark umfasste die vierachsigen Triebwagen AB 01 bis AB 04, fünf gleichartige Beiwagen, einen Salonwagen für die „Capitani reggenti“ und 18 Güterwagen.

Die Strecke wurde durch ein Bombardement der Alliierten am 26. Juni 1944 stark beschädigt. Besonders im Abschnitt zwischen Domagnano und Valdragone waren die Schäden erheblich. Daraufhin wurde der Betrieb eingestellt und nicht wieder aufgenommen. Die Eisenbahntunnel wurden zur Notunterkunft für Flüchtlinge aus Italien. Im Herbst brach eine Typhusseuche aus, sodass einige Wagen der Bahn genutzt wurden, Kranke unterzubringen.

Die Gleise wurden in den 1950er-Jahren abgetragen. Von der Bahnstrecke sind heute noch die Tunnel erhalten. Manche wurden wegen Einsturzgefahr gesperrt, andere für die Nutzung durch Fuß- und Radwege hergerichtet. Vom Südkopf des ehemaligen Endbahnhofs San Marino Città ausgehend wurde ein ca. 800 Meter langer Abschnitt wiederhergestellt und am 21. Juli 2012 als Museumseisenbahn eingeweiht. Davon verlaufen 500 Meter im Tunnel Montale. Es wird geprüft, ob dieser Betrieb um drei Kilometer durch vier weitere Tunnel, darunter ein Kehrtunnel, bis Borgo Maggiore verlängert werden kann.

Die beiden historischen Triebwagen AB 01 und AB 03 sind erhalten. Letzterer wurde 2011/12 auf Veranlassung der hierfür gegründeten „Assoziazione Treno Bianco Azzurro“ (Vereinigung weißblauer Zug) betriebsfähig aufgearbeitet, er verkehrt auf der Museumsstrecke unter einer Gleichspannung von 480 Volt. Ebenfalls restauriert wurde der Beiwagen AB 51, der als Denkmal auf dem Viadukt Fontevecchia bei Valdragone aufgestellt wurde. TW 02 wurde 1995 im Tunnel Montale durch Brandstiftung zerstört, TW 04 von der Ferrovia Genova–Casella ausgeschlachtet.

Strecke

Technische Parameter

Die Strecke hatte eine Spurweite von 950 mm, sie war 31,50 km lang und vollständig mit 3000 V Gleichstrom elektrifiziert. Sie überwand einen Höhenunterschied von 639 Metern und führte dabei in ihrem Endabschnitt über drei Viadukte und 17 Tunnel, darunter zwei Kehrtunnel.

Geografische Lage

Die Strecke begann in Rimini im Bahnhof der Ferrovie Padane auf einer Höhe von 4 Metern über dem Meeresspiegel und verlief bis zur Haltestelle Rimini Marina unweit des Meeres einen Kilometer lang parallel zur Bahnstrecke Bologna-Lecce. Anschließend bog sie nach Süd-Westen ab und querte die Via Flaminia, wo sich der einzige beschrankte Bahnübergang befand. Die übrigen 90 Bahnübergänge waren entweder unbeschrankt oder mit einem verschlossenen Tor versehen, dessen Schlüssel nur der jeweilige Grundstückseigner besaß, zu dem der Weg führte. Von der Via Flaminia aus fuhr der Zug durch lange gerade Abschnitte und weite Kurven in Richtung Südwesten zum Monte Titano. Hier lag die Haltestelle Coriano-Cerasolo. Danach wurde die Staatsgrenze überschritten und mit dem Bahnhof Dogana das Territorium von San Marino erreicht.

Nach Dogana führte der Streckenverlauf in engen Radien weiter. Hinter der Brücke über den Fluss Ausa und dem ersten Kehrtunnel unter der Stadt erreichte die Strecke Serravalle. Anschließend unterquerte die Eisenbahn in einem kurzen Tunnel die Landstraße San Marino-Dogana. Der Zug hielt noch an den Haltestellen Domagnano-Montelupo und Valdragone, ehe er drei Kurven später den Bahnhof von Borgo Maggiore erreichte, unterhalb der steilen Felswand des Monte Titano. Von hier aus konnten die Reisenden den schönen Ausblick auf den Montefeltro, San Leo und Verucchio genießen, bevor die Strecke nach fünf Tunneln, davon ein weiterer Kehrtunnel, im Bahnhof San Marino Città auf 643 Metern Höhe endete.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bahnstrecke Rimini–San Marino" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20066424
  • Veröffentlicht am:
    14.09.2014
  • Geändert am:
    12.01.2023
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