0
  • DE
  • EN
  • FR
  • Internationale Datenbank und Galerie für Ingenieurbauwerke

Anzeige

Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1959
Fertigstellung: 1965
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Bürogebäude

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: Axel-Springer-Straße
Koordinaten: 52° 30' 27.01" N    13° 23' 50.20" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 78 m
Anzahl der Stockwerke (oberirdisch) 19

Auszug aus der Wikipedia

Das Axel-Springer-Hochhaus ist ein Verlagsgebäude in Berlin und gehört zum Medienkonzern der Axel Springer SE. Es befindet sich an der Kreuzung der Rudi-Dutschke-Straße mit der Axel-Springer-Straße im Ortsteil Kreuzberg, an der Stelle des kriegszerstörten Scherlhauses.

Geschichte

Zwischen 1959 und 1965 entstand mit dem quer zur damaligen Kochstraße (heute: Rudi-Dutschke-Straße) stehenden goldfarbenen Gebäudeteil nach Plänen der Architekten Melchiorre Bega und Gino Franzi aus Mailand sowie Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller aus Berlin der erste Flügel des heutigen Hauses. Zu diesem Zweck wurde am 9. März 1961 die Ruine der dort befindlichen Jerusalemkirche gesprengt. Springer setzte sein Verlagsgebäude mitten auf den zu diesem Zweck entwidmeten Südabschnitt der Jerusalemer Straße und bezeichnete dies als einen symbolischen Akt. Auch die Straße An der Jerusalemer Kirche wurde im Zuge des Baues 1963 aufgehoben. Während der Bauphase kam es zum Mauerbau. 1961 war die Baustelle mit Wissen des Verlages Ausgangspunkt des Fluchttunnels von Rudolf Müller und anderen Fluchthelfern.

In einer Rede an seine Mitarbeiter des neuen Zeitungshauses sagte Axel Springer am 28. November 1964:

Gedenktafel mit Ausspruch Springers Ansicht aus Richtung des Potsdamer Platzes Blick von Ost-Berliner Gebiet auf das Gebäude

„[…] daß wir, wenn wir in die Kochstraße gehen, nicht nur in ein neues, schönes, großes Gebäude gehen – nicht nur in das historische Zeitungsviertel von Berlin: wir gehen in der Kochstraße auch einen Weg nach Deutschland, wenn man darunter versteht, daß es nicht lohnt, auf dieser Welt hohe Häuser für Zeitungen zu bauen, wenn man nicht eine Idee hat, die größer ist, als wir alle es selbst sind. Eine Idee, die heißt: Freiheit für alle Deutschen in einem Vaterlande mit der rechtmäßigen Hauptstadt Berlin und inmitten eines friedlichen Europa!“

– Axel Springer

Am 6. Oktober 1966 weihte er das 19-geschossige und 78 Meter hohe Hochhaus ein. Der konservative Axel Springer trotzte zahlreichen Kritikern mit dem Bau des Hauses in unmittelbarer Nähe der Sektorengrenze. Es sei eben ein „Schrei gegen den Wind“, so Springer damals.

Ab 1968 entstand jenseits der Sektorengrenze im damaligen Ost-Berlin der Komplex Leipziger Straße. Im Berliner Volksmund gibt es für diese besonders hohen Bauten auch die Bezeichnung „Springerdecker“, da vermutet wurde, sie seien unter anderem errichtet worden, um die großen Werbeanzeigen der Springerpublikationen Bild, Berliner Morgenpost, HÖR ZU und B.Z. auf dem Dach des nahegelegenen Hochhauses des Axel-Springer-Verlages zu verdecken. Für diese Sichtweise gibt es allerdings keinerlei Belege. Joachim Näther, damaliger Chefarchitekt der DDR, bestreitet dies. Gegen die o. g. Version spricht zudem, dass die vier Wohntürme auf der Südseite der Leipziger Straße in großem Abstand zueinander stehen und das Springer-Hochhaus von der Einkaufspromenade aus gut zu sehen ist.

Ab 1980 stand zehn Jahre lang vor dem Springerhochhaus ein im Stil westdeutscher Entfernungshinweisschilder gehaltenes und von Axel Springer enthülltes Ensemble, das jeweils mit Entfernungsangaben und großen gelben Pfeilen die Städtenamen Danzig, Königsberg, Breslau und Stettin aufzeigte.

Zwischen 1992 und 1994 entstand der um 90 Grad versetzte zweite Flügel des Hochhauses zur Lindenstraße (ab 1996 hier Axel-Springer-Straße), der durch seine ganzflächige Verglasung dominiert. Nachdem die direkt benachbarte Druckerei des Springer-Verlages in eine neue Halle in Spandau mit modernerer Ausrüstung umgezogen war, wurde im Juli 2000 das – seinerzeit unter Denkmalschutz stehende und nunmehr ungenutzte – Druckereigebäude abgerissen. An dessen Stelle entstand die Axel-Springer-Passage als achtgeschossiges Geschäftshaus, das im Januar 2004 eingeweiht wurde.

In der 19. Etage befindet sich der Journalisten-Club, mit der originalgetreuen Vertäfelung des Gebäudes der Londoner Times. Den Club zu besuchen ist ein Privileg, das Gästen der Redaktion und ausgewählten Kunden des Verlages vorbehalten ist. Prominente Gäste waren der Dalai Lama, Michail Gorbatschow, George Bush sen. und Billy Wilder.

Im Axel-Springer-Hochhaus befinden sich die Redaktionen der Zeitungen Die Welt, Welt am Sonntag, Welt kompakt und die dazugehörigen Online-Ausgaben sowie für die bundesweiten Ausgaben der Bild-Zeitung. Seit März 2008 hat auch die Bild am Sonntag an diesem Standort ihre Redaktion. Die Berliner Morgenpost war auch dort zuhause, zog aber am 6. Dezember 2014, nach der Übernahme der Regionalzeitungen des Springer-Verlages durch die Funke Mediengruppe aus und tauschte mit der Redaktion der B.Z. die Räume am Kurfürstendamm.

Um das Gebäude herum befinden sich zahlreiche Skulpturen und Denkmäler, wie beispielsweise die Skulptur Balanceakt von Stephan Balkenhol oder das Denkmal Väter der Einheit des Bildhauers Serge Mangin. Die Berliner Taxifahrer schenkten Springer am 6. Oktober 1981 eine Eiche. Die Taxifahrer dankten Springer dafür, dass er in Zeiten des Kalten Krieges mit dem Neubau ein Bekenntnis für Berlin abgegeben habe. Der Baum steht an der Südseite des Gebäudes zwischen dem Denkmal für die Jerusalemskirche und der Axel-Springer-Straße Ecke Rudi-Dutschke-Straße. Die Inschrift lautet: „15 Jahre Axel-Springer-Haus, Berliner Taxifahrer pflanzten Dir, zum Geburtstag diese Eiche hier.“ Westlich des Balanceaktes befindet sich seit dem 12. Juni 2012 eine Gedenktafel für Ronald Reagan, die zum 25. Jahrestag an seine berühmten Worte vor dem Brandenburger Tor erinnert: “Mr. Gorbatschow, open this gate. Mr. Gorbatschow, tear down this wall.”

Beide Seiten der Fassade wurden anlässlich des Besuchs des Papstes im September 2011 in Deutschland mit einer überdimensionalen Titelseite der Bild-Zeitung vom 19. April 2005 verhüllt. Damals titelte das Boulevardblatt „Wir sind Papst!“ als „Ausdruck der kollektiven Freude, aber auch der hohen Erwartungen an das Pontifikat des ersten deutschen Papstes seit 500 Jahren“. Die beiden Planen hatten die Abmessungen von jeweils 45 Meter × 64 Meter und wogen je 1235 Kilogramm.

Über die Ullstein-Halle ist das Axel-Springer-Hochhaus mit der Axel-Springer-Passage verbunden.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Axel-Springer-Hochhaus" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau (1959-1965)
Architektur
Erweiterung (1992-1994)
Architektur

Relevante Webseiten

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20018581
  • Veröffentlicht am:
    18.11.2005
  • Geändert am:
    14.03.2022
Structurae kooperiert mit
International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
e-mosty Magazine
e-BrIM Magazine