0
  • DE
  • EN
  • FR
  • Internationale Datenbank und Galerie für Ingenieurbauwerke

Anzeige

Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: Austin Dam
Fertigstellung: Dezember 1909
Status: zerstört (30. September 1911)

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Gewichtsstaumauer
Baustoff: Betonstaumauer

Lage / Ort

Lage: , , ,
Staute:
  • Freeman's Run
Koordinaten: 41° 39' 10.40" N    78° 5' 7.30" W
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 15.24 m
Länge 164.6 m

Kosten

Baukosten U.S. Dollar 86 000

Baustoffe

Staumauer Beton

Auszug aus der Wikipedia

Die Austin-Talsperre (Austin Dam, auch: Bayless Dam) war eine Talsperre bei der Stadt Austin, Potter County, im US-Bundesstaat Pennsylvania, die 1909 fertiggestellt wurde. Sie brach am 30. September 1911 und führte zu der bis dahin zweitgrößten Flutkatastrophe in Pennsylvania nach der South-Fork-Katastrophe.

Der Bau der Talsperre

Die Gewichtsstaumauer aus Beton war 1909 am Freeman's Run bei Austin zur Wasserversorgung der Papiermühle von George Bayless gebaut worden. Dieser beauftragte den Bauingenieur T. Chalkey Hatton aus Wilmington, Delaware mit dem Bau. Beton (mit Bewehrungsstahl) war damals für Talsperren noch ein ungewöhnliches Baumaterial. Die Mauer wurde 1,2 m (4 Fuß) tief in Sandstein gegründet.

Die Bauarbeiten begannen am 8. Mai 1909 und waren am 9. Dezember 1909 beendet. Es wurde sehr schnell und sparsam gebaut; verschiedene Konstruktionsvorschläge des Ingenieurs wurden vom Bauherrn aus Kostengründen abgelehnt. Die Baukosten betrugen 86.000 oder 88.000 $.

Die Staumauer war 15 m (50 Fuß) hoch und 165 oder 167 m (534 oder 550 Fuß) lang und die größte Talsperre in Pennsylvanien. Der Stauinhalt war nach unterschiedlichen Angaben 678.000 oder 1,05 Millionen m³ (bzw. 250 oder 265 Millionen US-Gallonen). – Der Stausee war 12 m (40 Fuß) tief.

Die Katastrophe

Die Staumauer bekam schon bald Risse. Im Januar 1910 gab es Tauwetter, die Talsperre wurde gefüllt und lief über. Die Mauer soll sich unter der Belastung oben um 11 m (36 ft) gebogen haben (diese Angabe ist allerdings unglaublich groß und sicher fehlerhaft). Am Westhang brach ein 4 m (13 ft) großes Stück weg. Auch am Mauerfuß war die Mauer ausgewichen. Trotzdem hielt man sie nun für sicher.

Sie brach im folgenden Jahr bei normalem Wetter durch strukturelles Versagen in der Gründungsfuge bzw. im Untergrund plötzlich. Die Uhrzeit wird mit 14:05 Uhr, 14:20 Uhr oder 14:29 Uhr angegeben. Eine Zeugin (Cora Brooks, die eine Prostituierte gewesen sein soll), beobachtete den Bruch von ihrem Haus aus und rief per Telefon in der Stadt Austin an, die 2400 m unterhalb lag und damals 2000 Einwohner hatte. Zwei Telefonistinnen (Lena Binckley und Kathleen Lyons) warnten in der Stadt die Einwohner durch lautes Rufen, wodurch sich viele retten konnten. Die Flutwelle traf zuerst auf die Papiermühle. Dort wurde auch ein Alarmsignal ausgelöst (acht kurze und ein langer Ton).

Durch die Flutwelle kamen nach offiziellen Angaben mindestens 78 Menschen um. Alle Todesopfer gab es in den zwei Meilen (3200 m) direkt unterhalb der Talsperre. Die Schadenssumme betrug 14 Millionen US$. Die Flutwelle wurde dadurch verschlimmert, dass sie eine Menge von Holzstämmen mitführte. Viele Opfer verfingen sich unterhalb der Stadt in einem Viehzaun und kamen deswegen ums Leben.

Die Ruinen der Staumauer sind heute nördlich von Austin westlich der Route 872 über eine Schotterpiste zu erreichen und zu besichtigen. 1989 wurde das Gelände in das "National Register of Historical Places" aufgenommen und ist im Besitz der "Austin Dam Memorial Association".

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Austin-Talsperre" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20003710
  • Veröffentlicht am:
    18.06.2002
  • Geändert am:
    07.06.2019
Structurae kooperiert mit
International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
e-mosty Magazine
e-BrIM Magazine