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Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: Staroměstská radnice
Baubeginn: 1338
Fertigstellung: 19. Jahrhundert
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Glockenturm / Campanile
Rathaus
Baustoff: Mauerwerksturm
Baustil: Gotisch
Baustoff: Mauerwerksbauwerk

Lage / Ort

Lage: ,
Koordinaten: 50° 5' 14" N    14° 25' 14" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Turm Höhe 69 m

Auszug aus der Wikipedia

Das Altstädter Rathaus (tschechisch Staroměstská radnice) befindet sich an der südwestlichen Ecke des Altstädter Rings in Prag.

Geschichte und Architektur

Im Jahr 1338 gestattete König Johann von Böhmen den Bürgern der Prager Altstadt ein Rathaus zu errichten, das diese aus der Weinsteuer finanzierten. Der knapp 70 Meter hohe Turm wurde 1364 fertiggestellt und bis ins 19. Jahrhundert erweitert und umgebaut. Nach 1360 wurde das Rathaus an der Westseite um ein zweites Haus vergrößert, in dem der Sitzungssaal Platz fand. Der berühmte Prager Baumeister Peter Parler errichtete die Rathauskapelle im Turm, die 1381 die eingeweiht wurde. 1410 ging die Rathausuhr in Betrieb.

Am 21. Juni 1621 wurden vor dem Rathaus 27 Anführer des Böhmischen Ständeaufstands öffentlich hingerichtet. An sie erinnern heute 27 Kreuze im Straßenpflaster. Im Jahr 1784 avancierte das Rathaus zum Verwaltungssitz der vereinigten Stadt Prag, die bis dahin aus vier selbstständigen Städten bestand.

In den Jahren 1838 bis 1848 erbauten die Wiener Architekten Peter Nobile und Paul Sprenger einen neuen östlichen Trakt im neugotischen Stil. Der gesamte Rathausbau wurde während des Prager Aufstandes im Mai 1945 stark beschädigt. Die militärische Erhebung des tschechischen Widerstandes gegen die deutschen Besatzer hatte am 5. Mai 1945 nach einem Aufruf zum Aufstand im tschechischen Radio begonnen. Daraufhin begannen die Kämpfe der tschechischen Widerstandskämpfer um das Rathaus um etwa 12.30 Uhr. Kurze Zeit später drangen deutsche Panzer auf den Altstädter Ring vor und begannen, das Rathaus zu beschießen. Die gegenseitigen Beschießungen dauerten bis zum nächsten Tag. Am 7. und 8. Mai wurden Panzerverbände der SS-Einheiten nach Prag verlegt, die bis dahin auf Truppenübungsplätzen südlich der Stadt stationiert waren. Darüber hinaus drangen weitere deutsche Einheiten von Nordost her nach Prag ein und töteten zahlreiche Menschen. Am 7. Mai geriet das Rathaus bei den Beschießungen das erste Mal in Brand, doch gelang des den Aufständischen, das Feuer vorerst noch zu löschen. Am 8. Mai 1945 konnten die Widerstandskämpfer das Rathaus bis zum Nachmittag halten, mussten es dann aber verlassen, weil deutsche Schützen das Gebäude erneut in Brand gesetzt hatten. Zeitgleich wurde um 16 Uhr die Kapitulationserklärung der deutschen Truppen in Prag in der Bartolomějská-Straße unterzeichnet. Der Kampf ums Altstädter Rathaus wurde allerdings erst gegen 17 Uhr – also etwa eine Stunde nach dem offiziellen Waffenstillstandserklärung – beendet. Der Brand des neogotischen Flügels des Altstädter Rathauses konnte am nächsten Tag unter Kontrolle gebracht werden.

Der während des Prager Aufstand stark beschädigte ursprüngliche Rathausbau wurde nach dem Zweiten Weltkrieg umfassend restauriert. Vom ausgebrannten siebenachsigen neogotischen Anbau wurden sechs Achsen abgebrochen. An seiner Stelle liegt heute ein kleiner Park mit einer Gedenkstätte für die Gefallenen des Aufstandes.

Seit 1945 dient das Gebäude nicht mehr als Rathaus. Die Stadtverwaltung übersiedelte ins Neue Rathaus. Die historischen Räume stehen heute zur Besichtigung offen. Seit dem Jahr 2000 ist der Turm barrierefrei per Aufzug zugänglich. In den Jahren 2017 bis 2018 wurden das Rathaus und die Rathausuhr erneut umfassend renoviert.

Architektur

Bemerkenswert ist der Erker mit 5/8-Schluss, der zu der um 1360 begonnenen gotischen, der Jungfrau Maria geweihten Erkerkapelle, gehört. Während das Maßwerk der Bogenzwickel und der mit Krabben (Kriechblumen) bekrönte Wimperg (Ziergiebel) noch weitestgehend original sind, sind die Säulenfiguren unter den Baldachinen eine Zutat des 19. Jahrhunderts. Lediglich die Marienstatue an der linken Gebäudeecke ist die Kopie einer 1381 geschaffenen Sandsteinfigur. Das Original, Altstädter Madonna genannt, befindet sich im Museum der Hauptstadt Prag.

Der Gebäudekomplex enthält mehrere historische Säle. Der älteste, der alte Ratssaal, in dem der Stadtrat und das Stadtgericht tagten, stammt aus dem 15. Jahrhundert. In ihm befindet sich neben wertvollem historischen Mobiliar eine reich bemalte Kassettendecke aus der Renaissancezeit und ein barocker Zimmerofen. Der größte Saal ist der sogenannte Brožík-Saal, 1910 vom Architekten Josef Chochol gestaltet. Er ist nach den großformatigen Bildern des Historienmalers Václav Brožík benannt.

Unter dem Rathaus befindet sich ein romanisch-gotischer Kellerkomplex.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Altstädter Rathaus (Prag)" und überarbeitet am 23. Februar 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Relevante Webseiten

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20018537
  • Veröffentlicht am:
    16.11.2005
  • Geändert am:
    22.02.2022
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