Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Rippengewölbe |
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Funktion / Nutzung: |
Kirche |
Lage / Ort
Lage: |
Rouen, Seine-Maritime (76), Normandie, Frankreich |
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Koordinaten: | 49° 26' 33" N 1° 5' 60" E |
Technische Daten
Baustoffe
Säulen |
Stein
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Wände |
Stein
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Gewölbe |
Mauerwerk
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Auszug aus der Wikipedia
Die Abteikirche Saint-Ouen ist eine bedeutende gotische Kirche in Rouen. Sie ist für ihre Architektur und die Cavaillé-Coll-Orgel berühmt.
Geschichte
Das erste Benediktinerkloster wurde von dem Heiligen Audoenus (Saint Ouen) im 7. Jahrhundert gegründet. Er war ein wichtiger Mann am Hof der Merowinger und Rat des Königs Dagobert. Zur gleichen Zeit gründeten der Heilige Wandregisel (Saint Wandrille) und der Heilige Philibert (Saint Philibert) die beiden Klöster Fontenelle und Jumièges. Die Reliquien des heiligen Audoenus wurden aus Paris, wo er starb, in die Abteikirche zurückgebracht. Im 9. Jahrhundert zerstörten die Wikinger diese drei Abteien. Die normannischen Herzöge, selbst Nachkommen der Wikinger, wollten nach ihrer Hinwendung zum Katholizismus die Klöster wieder aufbauen.
Architektur
Die heutige Kirche wurde ab 1318, unterbrochen durch den hundertjährigen Krieg, erbaut und erst im 16. Jahrhundert im Flamboyant-Stil fertiggestellt. Sie zeichnet sich gegenüber vergleichbaren Kirchen der Spätgotik durch die außergewöhnlich steile Proportionierung des Mittelschiffs und die nahezu vollständige Auflösung der Wände in Fenster aus. Auch das Triforium ist verglast.
Die Westfassade wurde erst im 19. Jahrhundert mit einer anderen Kalksteinsorte aufgebaut, weil die Stadt nur begrenzte finanzielle Möglichkeiten hatte. Sie wählte das billigste Projekt des Architekten Henry Grégoire unter den Bewerbern aus, das sich in den Einzelformen an der hochgotischen Architektur des Kölner Doms orientiert. Die beiden Westtürme (welche im Unterschied zum Kölner Dom bereits ab dem ersten Obergeschoss ins Oktogon überführt sind), die drei Portale und die Figuren stammen aus dieser Zeit, aber nicht die feingestaltete Rosette, die ein Original aus dem 16. Jahrhundert ist. Der spätgotische Vierungsturm ist in der Normandie nicht ungewöhnlich, zeichnet sich aber durch eine gewagte Statik aus, da die Vierungspfeiler nur wenig stärker als die übrigen Pfeiler ausgebildet sind.
Glasfenster
Saint Ouen beherbergt die größte Sammlung von Glasfenstern aus dem 14. Jahrhundert in Frankreich, die sich in den Chorkapellen befinden. An anderer Stelle im Chor und im Hauptschiff haben die oberen und unteren Fenster Verglasungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Wie überall in der Stadt Rouen, wurden die alten Glasfenster schon im Jahre 1939 ausgelagert, um ihre Zerstörung durch den Krieg zu vermeiden. Es fehlen nur zwei historische Glasfenster in dieser Kirche: im Zentraloberfenster des Chores ist die Verglasung ein modernes Werk des Glasmeisters Max Ingrand mit einer Darstellung der Kreuzigung, weil die ehemalige Arbeit zur Zeit der französischen Revolution durch einen Geschäftsmann zerstört wurde. In der Rosette ist das blaue abstrakte Glasfenster ebenfalls eine moderne Arbeit.
Glocken
Im Vierungsturm hängen fünf Glocken, von denen die beiden kleineren in verkürzter Rippe als Schlagglocken für den Uhrschlag dienten. Die drei großen Glocken bilden das liturgische Geläut, das in der Disposition a0–h0–cis1 (ut–re–mi) erklingt. Es hängt in einem monumentalen mittelalterlichen Holzglockenstuhl mit mehrgeschossigem Unterbau. Zum Angelusläuten wird die kleinste Glocke geläutet.
Orgel
Die Kirche beherbergt eine große viermanualige Orgel mit 64 Registern, gebaut im Jahr 1890 durch Aristide Cavaillé-Coll. Sie zählt zu den bedeutendsten Orgeln der Welt und ist das letzte große Werk Cavaillé-Colls, in dem er das in seinem letzten Lebens- und Schaffensabschnitt entwickelte Konzept der symphonischen Orgel am weitgehendsten zur Vollkommenheit brachte. Charles-Marie Widor, Schöpfer großer Orgelsymphonien, der sie 1890 bei ihrer Einweihung spielte, soll sie bewundernd mit Michelangelo verglichen haben.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Ouen (Rouen)" und überarbeitet am 3. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
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Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- L'abbatiale de Saint-Ouen à Rouen. In: Monuments Historiques, n. 103.
- Eglise Saint-Ouen. Vorgetragen bei: Congrès archéologique de France, 89ème session, Rouen, 1926, S. 102-126. (1926):
- Experiments in Gothic Structure. The MIT Press, Cambridge (USA), S. 92-99. (1982):
- Haute-Normandie gothique. Architecture religieuse. Editions Picard, Paris (Frankreich). (2001):
- Histoire de l'architecture française (Tome 1). Du Moyen Age à la Renaissance, IVe siècle - début XVIe siècle. Editions du Patrimoine, Mengès, Paris (Frankreich), S. 478. (1995):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20002194 - Veröffentlicht am:
07.11.2001 - Geändert am:
28.05.2021