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Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: Abbaye de Montmajour; Abbaye Saint-Pierre
Baubeginn: 10. Jahrhundert
Fertigstellung: 18. Jahrhundert
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk
Baustil: Romanisch
Gotisch

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: Route de Fontvieille
Siehe auch: Chapelle Sainte-Croix-de-Montmajour
Koordinaten: 43° 42' 19.95" N    4° 39' 49.59" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Montmajour ist eine ehemalige Abtei im französischen Département Bouches-du-Rhône, einige Kilometer nordöstlich von Arles.

Geschichte

Montmajour entstand auf einer von Sumpf umgebenen Anhöhe, die von König Konrad III. dem Friedfertigen von Burgund (937–993) als öffentlicher Friedhof bestimmt worden war. Das Kapitel der Kirche St. Trophime in Arles verkaufte das Gelände 949 an eine Adelige, die hier das Benediktinerkloster Saint-Pierre stiftete. Der Bau der ersten Kirche wurde 1016 begonnen.

Aufgrund des 1030 erhaltenen Rechts, Ablass zu erteilen, den „Pardon de Montmajour“, wurde die kleine Abtei Saint-Pierre zu einer vielbesuchten Pilgerstätte, die die Einnahmen aus dem Ablass dazu nutzte, um die umliegenden Sümpfe trockenzulegen. Sie dehnte dank einem dichten Netz von bis zu 54 Prioreien dann rasch ihren Einfluss auf Arles und die gesamte Provence aus. Im 11. Jahrhundert wurde sie die Grablege der Grafen der Provence.

Der Neubau des Klosters, mit dem 1703 unter Leitung von Pierre Mignard begonnen wurde, konnte nicht zu Ende gebracht werden. Erst verhinderte ein Brand 1726 die Fertigstellung, dann die Halsbandaffäre des Kardinals und Erzbischofs von Straßburg Louis de Rohan, der gleichzeitig Titualarabt von Montmajour war. König Ludwig XVI. ließ die Abtei 1786 schließen.

Mehrfache Verkäufe der Anlage führten zum Verfall, der erst aufgehalten werden konnte, nachdem der Maler Jean-Jacques Réattu (1760–1833) den Wachturm erworben hatte. 1872 wurden die Abbrucharbeiten gestoppt, und wenig später begann man mit der Restaurierung.

Anlage

Die Abtei besteht aus:

  • der Einsiedelei (11. Jahrhundert) mit der Chapelle Saint-Pierre
  • dem mittelalterlichen Kloster (12. Jahrhundert) mit der Kirche Notre-Dame (1140/50), der Kapelle Sainte-Croix und dem Kreuzgang, dessen Kapitelle ins Musée de l’Arles antique gebracht wurden
  • dem Wachturm „Tour de l’Abbé“(1369) und
  • dem neuen, aber nie fertiggestellten Klosterbau aus dem 18. Jahrhundert.

Sonstiges

Von Montmajour aus wurde im 10. Jahrhundert weiter nördlich, in der Montagnette zwischen Tarascon und Avignon das Kloster Saint-Michel-de-Frigolet gegründet, nachdem Mönche aus Montmajour aus gesundheitlichen Gründen die Sümpfe um ihr Mutterkloster verlassen mussten und in die wesentlich angenehmere Umgebung umgezogen waren.

Die Abtei stellte in dem Film Der Löwe im Winter von 1968 als Kulisse die „Burg Chinon“ da, da die echte Burg Chinon zu diesem Zeitpunkt stark verfallen war. Im Kriminalroman „Dunkles Arles“ von Cay Rademacher (Dumont Verlag Köln 2018, S. 190 ff) spielt die Abtei eine bedeutende Rolle.

In den Innenräumen der ehemaligen Abtei finden Fotoausstellungen im Rahmen der Rencontres d’Arles statt.

Das Gebäude ist namensgebend für das im September 2013 in Amsterdam „wiederentdeckte“ Gemälde Sonnenuntergang bei Montmajour von Vincent van Gogh, auf dem die Ruine der Abtei im Hintergrund abgebildet ist.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Abtei Montmajour" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Rouquette, Jean-Maurice / Bastié, Aldo (2000): L'abbaye de Montmajour. Monum. Editions du patrimoine, Paris (Frankreich), ISBN 978-2-85822-398-5, S. 64.
  • Bérenguier, Raoul (1990): Abbayes de Provence. Nouvelles Éditions Latines, Paris (Frankreich), S. 55-616.
  • Rouquette, Jean-Maurice (1980): Provence romane (Tome 1). Editions Zodiaque, Saint-Léger-Vauban (Frankreich), S. 350-403.
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20027560
  • Veröffentlicht am:
    18.03.2007
  • Geändert am:
    07.03.2024
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