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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Unité d'habitation de Marseille
Baubeginn: 1946
Fertigstellung: 14. Oktober 1952
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Skelettbau
Funktion / Nutzung: Mehrfamilienhaus
Hotel
Baustoff: Stahlbetonbauwerk
Baustil: Moderne

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: 280 boulevard Michelet
Koordinaten: 43° 15' 40.68" N    5° 23' 46.54" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Breite 24 m
Höhe 56 m
Länge 137 m
Anzahl der Stockwerke (oberirdisch) 19
Anzahl der Wohnungen 337

Baustoffe

Gebäudekonstruktion Stahlbeton

Chronologie

14. Oktober 1952

Eröffnung.

Auszug aus der Wikipedia

Die Unité d’Habitation (französisch für Wohneinheit), umgangssprachlich auch Wohnmaschine, ist ein moderner Wohnhaustyp, den der Architekt Le Corbusier entwickelte.

Le Corbusiers Idee

Den Kern der Idee stellte Le Corbusier bereits 1925 in Paris vor, mit dem Pavillon de l’Esprit Nouveau. Le Corbusier sah seinen Gebäudeentwurf als ideale Lösung für eine massenhafte Wiederholung an vielen Orten. Durch standardisierte Serienproduktion wollte er ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit erreichen. Diese Effizienz und die weite Verbreitung sollten einer breiten Masse einen erhöhten Wohnkomfort ermöglichen. Damit sind die Unités d’Habitation Vorläufer der Plattenbauten. Le Corbusier bemühte sich, den menschlichen Anforderungen zu entsprechen, und integrierte verschiedene Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Dabei stapelte er Wohnen und andere Funktionen der herkömmlichen Stadt. Dies entsprach Le Corbusiers Leitbild der „vertikalen Stadt“.

Geschichte

Die Unités d’Habitation wurden zwischen 1947 und 1965 in vier französischen Orten sowie in Berlin realisiert. Die Projekte sollten den Wohnungsmangel nach dem Zweiten Weltkrieg lindern.

Unité d’Habitation in Marseille

Die erste Unité d’Habitation wurde ab 1947 in Marseille gebaut (Adresse: 280, Boulevard Michelet, F-13008 Marseille). Dieses Gebäude, die am 14. Oktober 1952 eröffnete Cité radieuse, ist 138 Meter lang, 25 Meter breit und 56 Meter hoch. Der Skelettbau aus Stahlbeton besitzt 18 Geschosse, wobei sich anstelle des Erdgeschosses ein Freigeschoss mit Stützen befindet, die das Gebäude tragen. Hier finden sich auch die Aufgänge. Die 337 Appartements sind als Maisonettewohnung jeweils zweigeschossig ausgebildet: in einem Geschoss die ganze Stockwerksbreite einnehmend, im anderen knapp die Hälfte, mit Anschluss an den Erschließungsgang. Ein solcher war nur in jedem dritten Stockwerk nötig. Die Zeilenbauten sind jeweils relativ genau in Nord-Süd-Richtung angelegt, um beiden Seiten eine angemessene Besonnung zu ermöglichen.

In der siebten und achten Etage befinden sich verschiedene Geschäfte, ein kleines Hotel und eine Wäscherei. Auf der begehbaren Dachlandschaft wurden ein Kindergarten, ein Freilufttheater und eine Sporthalle angesiedelt.

Die Geschäfte, das Café im Hotel und die Dachterrasse sind frei zugänglich; man trägt sich lediglich beim Pförtner in ein Besucherbuch ein. Die Dachterrasse bietet einen Blick über Marseille, das Meer und auf die umliegenden Berge. Der Zustand der Wohneinheit ist stark in die Jahre gekommen.

Alle Maße der Unité d’Habitation von Marseille waren nach dem von Le Corbusier entwickelten Maßsystem Modulor bestimmt worden, das auf dem Goldenen Schnitt basiert und natürliche, beim Menschen auftretende Maßrelationen berücksichtigt.

Realisierte Wohneinheiten

Die folgenden fünf Unités d’Habitation wurden realisiert:

  • 1947–1952 Cité Radieuse in Marseille (Länge 137 m, Breite 24 m, Höhe 56 m), → Lage43.2613888888895.396388888888920
  • 1950–1955 Cité Radieuse de Rezé bei Nantes (Länge 108 m, Breite 19 m, Höhe 52 m), → Lage47.188333333333-1.568333333333312
  • 1956–1958 Corbusierhaus in Berlin (Länge 157 m, Breite 23 m, Höhe 53 m), → Lage52.5113.24388888888940
  • 1959–1961 Unité d’habitation de Briey in Briey (Länge 110 m, Breite 19 m, Höhe 56 m), → Lage49.265.9280555555556270
  • 1965–1967 Unité d’habitation de Firminy-Vert in Firminy (Länge 130 m, Breite 21 m, Höhe 50 m), → Lage45.3777777777784.2811111111111540

Kandidatur als Welterbestätte

Im Januar 2008 ließ Frankreich 14 Gebäude und Anlagen von Le Corbusier in die Tentativliste der UNESCO eintragen, darunter auch die Unité d’habitation in Marseille. Ein solches Vorgehen ist Voraussetzung dafür, um zu einem späteren Zeitpunkt die Anerkennung als Welterbestätte zu beantragen. In diesem Falle aber geschah dies zeitgleich: unter Federführung Frankreichs und unter Beteiligung der Fondation Le Corbusier wurden diese vierzehn und zunächst neun Werke Le Corbusiers aus sechs weiteren Ländern unter dem Titel „Das urbanistische und architektonische Werk von Le Corbusier“ (französisch Œuvre urbaine et architecturale de Le Corbusier) für die Aufnahme als Weltkulturerbe nominiert. Trotz zwischenzeitlicher Überarbeitung und Reduzierung auf 19 Objekte fand diese Kandidatur nicht die Mehrheit des Welterbekomitees bei dessen Jahrestagung im Juni 2011. Eine erneute Überarbeitung wurde 2015 eingereicht und am 17. Juli 2016 bei einer Sitzung in Istanbul beschlossen. In den Welterbestatus wurden 17 Objekte aus sieben verschiedenen Ländern aufgenommen.

Museum

Im Pariser Musée des Monuments français befindet sich ein originalgroßer, zweigeschossiger Nachbau einer Wohnung der Cité radieuse in Marseille.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Unité d’Habitation" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Architektur

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20003307
  • Veröffentlicht am:
    20.05.2002
  • Geändert am:
    23.02.2021
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