Verstärkung der Vorlandbrücken der A44 bei Leiden
Die Brücke, die nordöstlich von Den Haag, nahe der Stadt Leiden, die Autobahn A44 trägt, ist über 50 Jahre alt. Hier führen zwei parallele Klappbrücken aus Stahl mit Vorlandbrücken aus Stahlbeton über den Alten Rhein. Aufgrund des stark gestiegenen Verkehrsaufkommens beschloss die Rijkswaterstaat, den gesamten Fahrbahnbelag zu erneuern, die Stahlbrücken zu ersetzen und einige Abschnitte der Vorlandbrücken zu verstärken.
Der Überbau der Vorlandbrücken besteht aus 1,1 m hohen T-Trägern aus Betonfertigteilelementen. Die Brückendecks sind jeweils 20,2 m breit. Die Brücke auf der Nordseite besteht aus fünf je rund 22 m langen Brückenfeldern mit zwei mal acht Trägern pro Spannweite. Das Bauwerk auf der Südseite besteht aus vier je rund 20 m langen Brückenfeldern mit zwei mal sechs Trägern pro Spannweite. Eine ca. 20 cm dicke Fahrbahnplatte wurde teilweise zwischen den 15 cm dicken oberen Gurten der Träger und z. T. darüber betoniert. Zudem wurden vier Querträger betoniert, um eine ausreichende bauliche Integration der Träger sicherzustellen.
Risse in Fertigteilträgern und Korrosion an Spannglied-Verankerungen
In vielen Fertigteilträgern wurden diagonale Risse und teilweise auch Korrosion an den Spannglied-Verankerungen festgestellt. Zudem waren einige der Träger durch einen Brand beschädigt worden. Nach umfassenden Untersuchungen der Bauwerke und Berechnungen, die mit reduzierten Spannkräften durchgeführt wurden, stellte man fest, dass die Scherkraftfähigkeit mehrerer Träger den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprach.
Verstärkung mit vorgespannten Bügeln
Die technischen Berater schlugen daher eine Verstärkung mit vorgespannten Bügeln vor. DSI Construction Niederlande produzierte, lieferte, installierte und spannte insgesamt 439 dieser speziellen Bügel, die nahe der Stützen der 21 Träger mit verminderter Tragfähigkeit angebracht wurden. Jeder der Bügel bestand aus zwei vertikalen Stabspanngliedern, die entlang der Träger installiert wurden. Insgesamt wurden 878 Spannstäbe eingesetzt.
An der Oberseite der Träger wurde eine massive Ankerplatte mit zwei aufgeschweißten Muffen als Festanker angebracht. An der Unterseite setzte man einen Stahlträger als Auflager für zwei getrennte Spannanker ein. An jedem Bügel wurden je zwei Stabspannglieder simultan mit einer Kraft von 365 kN pro Spannglied vorgespannt. Im Anschluss an die Spannarbeiten wurden die PE-Hüllrohre der Spannglieder injiziert und Schutzkappen angebracht, um Korrosionsschutz für die Spannglieder zu gewährleisten.
Die Arbeiten an diesem komplexen und anspruchsvollen Projekt wurden innerhalb eines besonders engen Zeitplans durchgeführt, um die Verkehrsbehinderungen auf ein Minimum zu beschränken.
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7560 - Veröffentlicht am:
02.01.2018 - Geändert am:
17.11.2021